Kein Faschingsumzug in Marburg - stattdessen Familienfest
Rosenmontagsumzug abgesagt - Stattdessen Familienfest in Marburg
Lange Gesichter bei den Marburger Närrinnen und Narren. Der große Höhepunkt der Kampagne, der Marburger Rosenmontagsumzug ist gestrichen. Aber nicht ganz: Stattdessen soll es einen "stehenden Festzug" mit einem Familienfest in der Biegenstraße geben. Das teilen die Stadt und der Festausschuss Marburger Karneval mit.
Zu hohe Kosten für die Sicherheit
Es werde trotzdem bunte Karnevalswagen, Musik, Kostüme, gute Laune und fliegende Kamelle geben - allerdings lediglich von feststehenden Umzugswagen auf einer närrischen Festmeile, teilen Stadt und Karnevalisten gemeinsam mit. Hintergrund der Entscheidung sind die hohen Sicherheitsauflagen der Stadt und die damit verbundenen hohen Kosten. Das sei so nicht mehr darstellbar, sagt Lars Küllmer, Präsident des Festausschusses Marburger Karneval (FMK) im FFH-Gespräch. Nun hoffen alle, dass das geänderte Faschingskonzept zu einem Erfolg wird.
Biegenstraße wird Partymeile
Dreieinhalb Stunden Party statt eines vorbeirollenden Trosses sieht das geänderte Konzept vor. Die Biegenstraße wird zur Festmeile mit einer Karnevalsparty für die ganze Familie von 13 bis 16:30 Uhr. Mit dabei seien auch weiterhin liebevoll geschmückte Karnevalswagen und bunte Fußgruppen sowie jede Menge Kamelle, die junge Närrinnen und Narren sammeln können. Außerdem sollen nun Zauberer, Luftballontiere, Kinderspiele und Tanzeinlagen auf einer Bühne organisiert werden.
Hohe Kosten für Terrorsperren
Bereits im Vorfeld war eine Kürzung der Zugstrecke angedacht, um die Sicherheitsauflagen nicht ausufern zu lassen. Trotzdem, so Lars Küllmer, seien die Kosten inclusive der teuren Terrorsperren, nicht mehr zu rechtfertigen gewesen. Nun mache man das Beste daraus. Die Absage nun sei allerdings bitter, da viele Karnevalsvereine sich gerade vorbereiteten.
Längste Polonaise soll laufen
„Das wird ein Faschingserlebnis, wie es Marburg noch nie gesehen hat. Wir bringen mal etwas frischen Wind in die Veranstaltung“, macht sich auch Zugmarschall Toni Ahlendorf Lust und Vorfreude auf den närrischen Rosenmontag in Marburg. Man wolle zum Beispiel die längste Polonaise Hessens auf die Beine stellen.
Oberbürgermeister Spies sieht "unvergesslichen Tag"
„Es wird sicher ein unvergesslicher Tag für alle Karnevalsfreund*innen aus der Region“, ist Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies überzeugt. „Die Stadt unterstützt das neue Format bestmöglich.“ Dafür wird die Biegenstraße für die Party den Nachmittag gesperrt.
Keine einfache Entscheidung
Die Entscheidung für den Karneval im neuen Gewand haben Zugmarschall Toni Ahlendorf und das Präsidium des FMK einstimmig getroffen – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sie haben die Anforderungen, das Sicherheitskonzept und die gestiegenen Kosten abgewogen mit den Möglichkeiten und frischen Ideen, die ein etwas anderer Rosenmontag mit sich bringen können.
Umzug zu teuer
Dabei wurde klar: „Der bisherige Rosenmontagszug ist mit seinen Absperrungen bei einem Zug von der Innenstadt bis zum Afföller aktuell einfach nicht finanzierbar“, so Ahlendorf. „Wir bieten daher zumindest in diesem Jahr etwas Neues an und freuen uns schon jetzt auf alle, die offen dafür sind und mitfeiern.“ Der FMK möchte neue Wege ausprobieren und nach der diesjährigen Veranstaltung auswerten, wie in den nächsten Jahren der Rosenmontag in Marburg gefeiert werden soll.
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