Windkrafträder im Reinhardswald - Naturparkführer legen Ämter nieder
Neuer Protest gegen den geplanten Bau von Windkrafträdern im Reinhardswald in Nordhessen. Etwa ein Drittel der ehrenamtlichen Naturparkführer hat jetzt ihr Amt niedergelegt. Der Wald werde aus ihrer Sicht der Windindustrie geopfert, Lebensräume von Tieren und Pflanzen zerstört.
Man könne nicht weiter Führungen im Wald anbieten ohne sich mitschuldig zu machen, heißt es in einer Mitteilung der sieben Naturparkführer. "Ich habe nicht viele Möglichkeiten - das ist der Aufstand der Zwerge", sagt Naturpark-Führerin Annette Zimmermann im FFH-Gespräch. Sie sei nicht generell gegen Windkraft - auch nicht vor ihrer Haustür. "Aber ich bin gegen diese Industrieanlagen und hoffe, dass das Verwaltungsgericht das letzte Wort hat."
"Gericht wird sich Entscheidung nicht leicht machen"
Unter anderem die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hat vor dem Verwaltungsgerichtshof geklagt - gegen die Genehmigung des Regierungspräsidiums Kassel. "Der Verwaltungsgerichtshof wird sich seine Entscheidung nicht leicht machen", sagt Bernhard Klug, Vorsitzender vom Kreisverband Kassel Land und Stadt der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Man habe das Recht, für den Wald zu kämpfen. Das Land Hessen verpachte die Waldflächen für die Windkraft und verdiene damit viel Geld. "Der Wald gehört aber den Bürgerinnen und Bürgern", so Klug zu FFH.
18 Windräder sollen gebaut werden
Im Reinhardswald sollen bis Ende nächsten Jahres 18 Windräder gebaut werden. Wann der Verwaltungsgerichtshof in der Sache entscheidet, steht noch nicht fest. Die Betreiber des Windparks betonen, dass für den Windpark vor allem Flächen genutzt werden, auf denen zuletzt ohnehin kaum noch Bäume standen.