Fischsterben am Werratalsee 2023+++ Werratalsee-UPDATE +++ 18.09.2023 Vielen Dank allen (ehrenamtlichen) Helfern für den beispiellosen Einsatz am Werratalsee. Wir haben die vergangenen zwei Tage mehr als EINE Tonne Fisch aus dem Werratalsee geborgen. Gestern ist die Zahl der toten, aufgeschwommenen Fische erstmalig deutlich weniger geworden. Mit erstmalig unter 100 kg Fisch ist es zumindest eine "gute" Nachricht in diesen bedrückenden Zeiten. Die Fische haben sich augenscheinlich in den "Überlebenszonen" eingestellt und können dort zumindest etwas zur Ruhe kommen und überleben (falls die Kormorane nicht bald wieder anrücken). Wir hoffen sehr, dass sich jeder über die "zerbrechliche" Situation am Werratalsee bewusst ist. Leider musste wir beobachten, dass sich manche Seenutzer nicht an das Verbot der Befahrung mit Booten und anderen Schwimmgerätschaften halten. BITTE UNTERLASST DAS BEFAHREN!
Gepostet von Angelsportverein Eschwege 1919 e.V. am Sonntag, 17. September 2023
THW mit Großpumpe vor Ort - Wieder Fischsterben im Werratalsee
Erschreckende Bilder vom Werratalsee bei Eschwege: Wieder sorgt Sauerstoffmangel im Wasser dort für massives Fischsterben. Seit Freitag wurde mehr als eine Tonne toter Fische geborgen.
Schon Anfang September trieben hunderte Kilo tote Fische an der Wasseroberfläche des Werratalsees oder wurden ans Ufer gespült. Der Grund: zu wenig Sauerstoff im Wasser. Es folgte eine große Belüftungsaktion von THW, Feuerwehr und dem ansässigen Angelverein. Dabei wurde das Wasser unter anderem mit großen Pumpen umgewälzt und mit Sauerstoff angereichert, sodass zumindest in der oberen Lage des Wassers ein Überleben der Fische möglich war. Die Aktion wurde daraufhin beendet.
Mehr als eine Tonne toter Fische über das Wochenende abgesammelt
Vergangene Woche ergaben Messungen dann, dass zu viel Sauerstoff im Wasser ist - eine Folge der Witterung. Die Krux: Auch das ist für Fische schädlich und auch tödlich. Der Zustand hielt jedoch nicht lange an, der Sauerstoffpegel sank wieder. Donnerstagabend wurden wieder tote Fische gesichtet - und über das Wochenende musste mehr als eine Tonne der toten Tiere abgesammelt werden.
THW wieder mit großer Pumpe vor Ort
Nun ist das THW wieder mit einer großen Pumpe vor Ort, die Stadt Eschwege hat einen Pumpwagen geschickt und auch der Angelverein hat Gewässerbelüfter eingesetzt. Eine dauerhafte Lösung sei das allerdings nicht, sagt der erste Vorsitzende Alex Tschirlich im FFH-Interview.
"Gemeinde Meinhard hält sich komplett raus"
Eine Lösung müsste unter anderem gemeinsam mit den anliegenden Kommunen gesucht werden. Zwar zeige die Stadt Eschwege Bereitschaft, Lösungen zu finden - "die Gemeinde Meinhard hält sich hingegen komplett raus", so Tschirlich. "Und das, obwohl sie den größeren Gemarkungsanteil hat."
Brill: Federführung an Eschwege abgegeben
Damit konfrontiert, hält der Bürgermeister der Gemeinde Meinhard, Gerhold Brill, entgegen: "Nein, Meinhard hält sich nicht raus." Es könne allerdings nur einer entscheiden - und die Federführung sei an die Stadt Eschwege abgegeben worden.
Faulschlamm am Grund muss weg
Ziel müsse es laut Alex Tschirlich vom Angelverein sein, den Faulschlamm am Grund des Werratalsees zu entfernen. Dafür gebe es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen könne er beispielsweise komplett abgesaugt werden - das sei aber logistisch sehr aufwändig. Oder auch spezielle Bakterienstämme oder auch eine Zwangsbelüftung in der Tiefe könnten dafür sorgen, dass der Schlamm sich zersetzt. So oder so eine kostspielige Angelegenheit: Tschirlich schätzt die Kosten auf etwa eine halbe Million.