Dutzende Jobs fallen weg - Wicker-Klinik am Homberg wird geschlossen
Die Wicker-Klinik am Homberg in Bad Wildungen (Waldeck-Frankenberg) soll geschlossen werden. Das hat der Konzern am Freitag mitgeteilt. Eine "mittlere zweistellige Anzahl von Stellen" in der Reha-Klinik unter anderem in den Bereichen Verwaltung und Technik falle weg. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert die Pläne.
Derzeit arbeiten laut Unternehmen rund 150 Menschen in der Klinik am Homberg. Die Wicker-Geschäftsführung begründet die Schließungspläne unter anderem mit dem anhaltenden Fachkräftemangel und dem Trend zu ambulanten statt stationären Behandlungen. Kliniken müssten deshalb hocheffizient arbeiten, um wirtschaftlich zu bleiben. "Mittelfristig werden wir unsere Kliniken nicht angemessen auslasten können", so Philipp Matthiass von der Wicker-Geschäftsführung.
Abteilungen soll in andere Kliniken umziehen
Bei der Klinik am Homberg mit rund 290 Betten stünden teure Investitionen an. Die kann der Konzern nun sparen. Die Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie der Klinik am Homberg soll in die Hardtwaldklinik II nach Bad Zwesten umziehen. Die Orthopädie soll in der Wicker Klinik in Bad Wildungen angesiedelt werden. Die "Umstrukturierungen" sollen ab Anfang 2025 beginnen.
Gewerkschaft kritisiert Kündigungspläne
Die Gewerkschaft Verdi kritisiert die Ankündigung des Wicker-Konzerns, die Klinik am Homberg zu schließen. "Der Konzern muss für die von der Schließung betroffenen Beschäftigten für Arbeitssicherheit sorgen. Wir erwarten, dass den betroffenen Beschäftigten Arbeitsplätze in anderen Häusern angeboten werden", so Stefan Röhrhoff von Verdi.
Erst im Sommer Tarif-Einigung mit Verdi
Die Gewerkschaft und der Klinik-Konzern hatte sich erst im Juli nach teils heftigen Arbeitskämpfen auf einen Tarifvertrag geeinigt. Die Gewerkschaft pocht darauf, dass die Tarif-Gespräche fortgesetzt werden. Derzeit gehören zu Wicker neun Rehabilitationskliniken und drei Akut-Krankenhäuser in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Dem Konzern gehören ebenfalls zwei Thermalbäder, die Kurhessen Therme in Kassel und die Taunus Therme in Bad Homburg v. d. Höhe. Auch das Hotel Hochsauerland 2010 in Willingen ist Teil des Unternehmens.