Nach Messerangriff auf Polizist - Polizeipräsident Tegethoff entsetzt
Der tödliche Messerangriff auf einen Polizisten in Mannheim sorgt bundesweit für Entsetzen. Auch Osthessens Polizeipräsident Michael Tegethoff äußert sich jetzt tief betroffen.
Sein Mitgefühl gelte der Familie, den Angehörigen und den Kollegen des Opfers, heißt es in einem offiziellen Statement des Polizeipräsidiums.
"Fassungslos und entsetzt"
Tegethoff sagt: „Der tödliche Angriff auf einen Polizisten am Freitag in Mannheim macht mich und meine Kolleginnen und Kollegen des Polizeipräsidiums Osthessen zutiefst betroffen. Ich bin fassungslos und entsetzt über eine derart brutale Gewalttat. Mein Mitgefühl gilt der Familie, den Angehörigen und allen Kolleginnen und Kollegen der baden-württembergischen Polizei."
Mehr Gewalt gegenüber der Polizei
Gewalt und vor allem respektloses Verhalten gegenüber der Polizei hätten in den vergangenen Jahren auch in Osthessen ein hohes Niveau erreicht, sagt Tegethoff weiter. Immer häufiger würden Beamte angepöbelt oder gar angegriffen. Allein in den vergangenen Tagen seien seine Kolleginnen und Kollegen bei alltäglichen Einsätzen in Bad Hersfeld, Großenlüder und Lauterbach angegriffen und zum Teil so schwer verletzt worden, dass sie ihren Dienst nicht mehr fortsetzen konnten. Dass solche Angriffe sogar tödlich enden können, zeige nunmehr der Tod des jungen Kollegen aus Baden-Württemberg auf grausame Art und Weise. Diese Entwicklung bereite ihm große Sorge.
Polizeipräsident fordert Respekt und Anerkennung
Der Polizeipräsident betont, dass die Polizisten täglich für die Sicherheit der Bürger im Einsatz sind. Sie verdienen daher Respekt und Anerkennung. Er machte klar, dass jeder Angriff auf Einsatzkräfte auch ein Angriff auf den Rechtsstaat ist und nicht toleriert werden darf.
Hintergrundinformationen zur Gewalt gegen Polizisten
Die Fallzahlen von Gewalt gegen Polizisten in Osthessen sind 2023 nach einem Höchststand in 2021 wieder leicht rückläufig. Mit 140 Fällen im Jahr 2023 sei das Niveau jedoch weiterhin hoch. Seit 2017 bewegten sich die Zahlen nahezu konstant. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 274 Polizisten, 18 Rettungskräfte und ein Feuerwehrmann als Opfer registriert. Der häufigste Vorfall ist der Widerstand gegen oder der tätliche Angriff auf Vollstreckungsbeamte mit 123 von 140 Fällen.
Maßnahmen in der polizeilichen Ausbildung
Um solchen Gewaltakten zu begegnen, beinhaltet die Ausbildung von Polizisten verschiedene psychologische und soziologische Elemente sowie aktuelles Einsatztraining. Polizisten werden fortwährend für mögliche Gefahren- und Konfliktsituationen sensibilisiert und geschult. Aktuelle Ereignisse wie die Tat in Mannheim fließen in die interne Aus- und Fortbildung der Polizisten ein.