Frankfurt: Parkplätze nur im Parkhaus und Tempo 20 auf Nebenstraßen
Frankfurt drosselt Autoverkehr - Parken nur im Parkhaus und mehr Tempo 20
Nur noch Parken in den Parkhäusern, Tempo 20 in den Nebenstraßen und auch kein kostenfreies Parken mehr für Anwohner in den Wohngebieten. Um den Autoverkehr in die Stadt zu drosseln, schränkt Frankfurt die Zahl von Parkplätzen ein.
Auf den Straßen in der Innenstadt soll es außer Parkplätzen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Ladeverkehr künftig keine Parkplätze mehr geben.
Autos in die Parkhäuser
"Eine Innenstadt muss mehr sein als nur ein Laden mit einem Parkplatz davor, das ist kein Zukunftsmodell. Wir brauchen eine Qualität in den Innenstädten", sagte Majer. Autos sollen in die Parkhäuser geleitet werden. Das Konzept werde schrittweise umgesetzt, wenn Straßen neu geordnet würden. In den Wohngebieten mit Anwohnerparken soll es zudem keine kostenfreien Parkplätze mehr geben. "Das ist bereits in ersten Zonen umgesetzt, das müssen wir jetzt weiterführen", sagte Majer.
Parkleitsystem wird modernisiert
Um den Verkehr besser steuern zu können, soll das Parkleitsystem modernisiert, digitalisiert und vernetzt werden. Die kleineren Straßen in der Innenstadt sollen beginnend in den kommenden Monaten zu verkehrsberuhigten Geschäftsbereichen werden, in denen das zulässige Höchsttempo auf 20 Kilometer pro Stunde reduziert wird. "Das ist auch ein Angebot an Handel und Gastronomie", sagte Majer.
Straßen werden umgestaltet
Die Stadt hat sich 2019 mit der Bürgerinitiative "Radentscheid" geeinigt. An Hauptstraßen entstanden rot markierte Radwege, auch auf Kosten von Fahrspuren des motorisierten Verkehrs. Nun werden Nebenstraßen wie der Oeder Weg umgestaltet. Verkehrsdezernent Majer geht im Juli in den Ruhestand, sein Nachfolger ist der Grünen-Politiker Wolfgang Siefert. Siefert sagte, der "Radentscheid" zeige, dass es einen Bewusstseinswandel gebe: "Mit dieser autogerechten Konzeption von Frankfurt kann es so nicht weitergehen."
Mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer
Ziel sei, den Straßenraum dauerhaft neu aufzuteilen: "Da ist ein bisschen Parken, da ist Lieferverkehr, aber auch viel Grün und mehr Aufenthaltsqualität, viel mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer, das ist das Grundkonzept, das wir uns in Zukunft vorstellen können", sagte Siefert. Auf einer eigenen Homepage berichtet die Stadt über die Planungen und Fortschriffte beim Projekt „Fahrradstadt Frankfurt am Main“.
Wirtschaftsfeindlich und zu kurz gedacht
Mit diesen Worten kritisiert eine Bürgerinitiative gerade die Pläne von Frankfurts Verkehrsdezernenten Mayer. "Hier sollen Autofahrer vergrault werden", so Hendrik Gienow, Vorsitzender der Initiative VORFAHRT FRANKFURT, "und das hätte schlimme Folgen". Frankfurts Wohlstand hänge an den Pendlern der Region, wenn die nicht mehr kommen sterbe die Stadt. Dabei ist die Initiative nicht generell gegen die Pläne des Verkehrsdezernenten. Nur sollte zuerst der Öffentliche Nahverkehr verbessert, zusätzliche Parkhäuser gebaut und das Parkleitsystem modernisiert werden – damit die Pendlerdoch noch irgendwie in die Stadt kommen.
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