Nach 400 Jahren Tradition - Mainfähre in Frankfurt steht vor dem Aus
Der Betrieb der Mainfähre in Frankfurt steht auf der Kippe, weil der Zuschuss der Stadt aktuell zu gering ausfällt. Wenn sich der nicht erhöht, könnte der Fährbetrieb nach 400 Jahren Tradition eingestellt werden.
Die Fähre überquert den Main zwischen den Stadtteilen Höchst und Schwanheim.
50.000 Euro Zuschuss der Stadt sind zu wenig
Pächter der Mainfähre "Walter Kolb" ist Sven Junghans. Er bekommt für den Betrieb aktuell pro Jahr 50.000 Euro aus den Mitteln des Verkehrsdezernats der Stadt Frankfurt. "Damit ist das aber nicht mehr tragbar", erklärt er am FFH-Mikrofon. Er bräuchte die doppelte Menge, also jährlich 100.000 Euro. Mit dem Geld könne er sicherstellen, dass die Fähre auch weiterhin die beiden Uferseiten verbinden kann.
Ähnliche Probleme hat auch die Rheinfähre zwischen Nierstein und Geinsheim:
Kunden fahren häufig alleine Fähre
Neben dem Zuschuss der Stadt gibt es auch die Einnahmen durch Fahrtkosten. Eine einfache Fahrt kostet 1,50 Euro, Ermäßigte bezahlen 1 Euro. Theoretisch könnten 35 Personen auf der Fähre mitfahren. An Wochenenden und bei gutem Wetter würde die Überfahrt viel genutzt werden, erklärt eine Fähr-Kundin unserer Reporterin. An einem grauen Tag unter der Woche wartet Sven Junghans länger auf Gäste, die wegen Mangel an Gästen dann oft auch eine exklusive Einzelfahrt genießen.
16.000 Fähr-Gäste im Jahr
Vor der Corona-Pandemie hatte Junghans im Jahr knapp 50.000 bis 60.000 Gäste. 2022 haben nur 16.000 Personen die Fähre genutzt. Im Vergleich zu deutlich unter 10.000 während der Pandemie war das zwar ein Anstieg, stark genutzt wird die einzige Fähre in Frankfurt aber trotzdem nicht. Neben dem höheren Zuschuss der Stadt wünscht sich Junghans deshalb auch mehr Werbung für seine Mainfähre.
Stadt macht Hoffnung
Im FFH-Gespräch zeigt sich die Stadt optimistisch: „Niemand plant die Fähre einzustellen, wir arbeiten an einem zukunftssicheren Plan und wollen zusammen mit dem Fährmann eine Lösung finden,“ erklärt Wolfgang Siefert vom Dezernat für Mobilität.