Raserei, Steuerbetrug und mehr - 3 Festnahmen bei Großfamilie in Mühlheim
Gefährliche Raserei, Pflegegeldbetrug, Steuerhinterziehung - es ist ein ganzes Pottpüree an Vorwürfen: Ermittler haben jetzt mehrere Mitglieder einer Großfamilie im Rhein-Main-Gebiet festgenommen.
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Polizeipräsidium Südosthessen haben in Zusammenarbeit mit der hessischen Steuerfahndung mehrere Mitglieder einer Großfamilie im Rhein-Main-Gebiet festgenommen. Am Morgen wurden Wohn- und Geschäftsräume in Offenbach am Main und Mühlheim am Main durchsucht.
Mit Pickup durch Mühlheim geheizt
Ein 22-jähriger Mann wurde in Mühlheim am Main festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, nach einer Auseinandersetzung mit einem anderen Familienmitglied dessen Fahrzeug mit seinem 2,2 Tonnen schweren Pickup mehrfach gerammt und den Fahrer verletzt zu haben. Anschließend flüchtete er mit überhöhter Geschwindigkeit durch Mühlheim. Er soll laut Polizei mehrere Fahrzeuge rechts oder auch auf dem Grünstreifen überholt haben. Mehrere Autofahrer mussten demnach ausweichen, damit es nicht zur Kollision kommt.
Pflegegeld ergaunert
Zwei weitere Beschuldigte stehen laut Polizei im Verdacht, bei einer Krankenkasse zu Unrecht Pflegegeldleistungen beantragt und in den Jahren 2022 bis 2023 in einer Größenordnung von mehreren Tausend Euro erhalten zu haben. Der 46-jährige Beschuldigte soll gegenüber dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen seine Pflegebedürftigkeit aktiv vorgetäuscht und Anträge auf Pflegegeld und Pflegeverhinderungsleistungen veranlasst haben.
Dessen Ehefrau, die 43-jährige Beschuldigte, soll falsche Angaben zum Gesundheitszustand des Mitbeschuldigten gemacht und bei der Antragstellung mitgewirkt haben. Gegenstand der Haftbefehle gegen die beiden Beschuldigten sind Vorwürfe des vollendeten banden- und gewerbsmäßigen Betruges zum Nachteil einer Krankenkasse in vier Fällen.
Beim Autohandel Umsatzsteuer hinterzogen
Der dritte Vorwurf richtet sich ebenfalls gegen die 43-jährige Ehefrau. Sie soll gemeinsam mit weiteren fünf Angehörigen des sogenannten Familienverbands im Alter zwischen 22 und 70 Jahren einen Handel mit hochwertigen Kraftfahrzeugen betrieben und die Umsatzsteuer aus dem Verkauf der Fahrzeuge hinterzogen haben.
Um umsatzsteuerfreie Lieferungen vorzutäuschen, sollen hierbei falsche Personalien sowie Identitäten von ausländischen Unternehmen verwendet worden sein, die Fahrzeuge sollen jedoch tatsächlich nicht ins Ausland geliefert, sondern
im Inland weiterverkauft worden sein. Dem hessischen Fiskus soll dadurch ein Schaden in Höhe von über 360.000 Euro entstanden sein.
Die festgenommenen Beschuldigten sollten im Laufe des Mittwochs den Haftrichtern bei den Amtsgerichten Frankfurt am Main und Offenbach am Main vorgeführt werden.
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