Königstein entscheidet: Frankenstein Halloween 2024 im Taunus
Halloween-Entscheidung gefallen - Grusel-Event dieses Jahr in Königstein
„Frankenstein Halloween“ wird dieses Jahr in Königstein stattfinden. Das hat am Donnerstagabend die Stadtverordnetenversammlung entschieden. Zuvor wurde das Thema wochenlang diskutiert, weil die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) den Vorvertrag mit dem Organisator des Halloween-Spektakels auflösen wollte.
Die Stadtverordneten haben sich bei einer Versammlung jetzt aber dagegen entschieden. Folgend soll jetzt der Hauptvertrag geschlossen werden und das Halloween-Spektakel wird in 2024 auf der Burg Königstein stattfinden - auch wenn dem ein großer Teil der Stadtvertreter sehr kritisch gegenüber stehen.
Stattfinden des Events sei "geringeres Übel"
Nach langen und teilweise hitzigen Diskussionen stimmen die Verordneten für einen Antrag der Königsteiner Grünen: Demnach soll auf den Vorvertrag folgend der Hauptvertrag geschlossen werden und "Frankenstein Halloween" im kommenden Herbst auf der Königsteiner Burg stattfinden. Das sei das geringere Übel, weil die Stadt durch den Vertragsbruch so keine Zahlungen an den Veranstalter leisten muss.
Entscheidung ist ein Kompromiss
Mit dem angenommenen Antrag wird die Stadt Königstein "mal abwarten, wie das Event wird - vielleicht gefällt es uns ja dann doch", heißt es von einem Grünen Stadtverordneten am Abend. Der Plan zum Schluss des Hauptvertrags sei ein Friedensangebot an den Veranstalter und die Königsteiner - sowohl Befürworter als auch Gegner des Events.
"So ein Event passt nicht nach Königstein"
Besonders die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) war aber klar gegen das Grusel-Events - es bringe zu viel Lärm und Müll und stelle eine große Belastung für die Bürger der Stadt dar. "So ein Event passt einfach nicht nacht Königstein", heißt es während der Versammlung immer wieder von der ALK.
Erst mal nur 2024 auf der Burg
Wegen dieser kritischen Stimmen wurden im Rahmen der Entscheidung für das Event aber auch viele Bedingungen gestellt: Der Veranstalter muss zum Beispiel versichern, das Verkehrskonzept mit ÖPNV und Bussen umzusetzen und selbst den Müll entsorgen. Zunächst soll das Event auch nur in diesem Jahr stattfinden, quasi als Testlauf. Danach soll eine Billanz gezogen und entschieden werden, ob das Event in Königstein trotz anfänglicher Skepsis doch ein langfristiges Zuhause gefunden hat.
Entscheidung wurde erst vertagt
Schon bei der vergangenen Versammlung im Februar sollte die Entscheidung für oder gegen eine Auflösung des Vertrags fallen. Der Veranstalter warb dann aber nochmals für sein Event - mit Erfolg, die geplante Abstimmung wurde vertagt. Seitdem fanden wie gefordert auch Gespräche mit Königsteiner Bürgern statt und es wurde unter anderem der neue Antrag auf die Erlaubnis der Veranstaltung für dieses Jahr gestellt.
Halloween auf Burg Frankenstein in Südhessen ist nach eigenen Angaben das älteste Halloween-Spektakel in Deutschland. Doch weil die Burg umfangreich saniert wird, muss die legendäre Horroshow umziehen. Im Herbst wurde verkündet, dass „Frankenstein Halloween“ ab Oktober 2024 in der Burg Königstein stattfindet.
Kritik an Lärm und Organisation
Bisher gab es immer ein kleineres Familien-Halloween auf der Burg. Das große Frankenstein-Halloween würde hingegen in der Innenstadt bis spät in die Nacht für Menschenmassen sorgen - das sei ein großes Problem für die Nachtruhe. Auch die Frage nach Parkplätzen für Besucher sowie die möglichen Busrouten seien ungeklärt, so die Argumente in den vergangenen Wochen und auch noch am Donnerstagabend von Seiten der Gegner des Events.
Aktionsgemeinschaft befürchtet finanzielle Folgen
Auch ums Geld geht es: Die Aktionsgemeinschaft befürchtete Kosten für die Stadtreinigung, durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und den Verwaltungsaufwand. Der Betrag, den Königstein für die Verpachtung der Burg bekäme, würde das bei weitem nicht decken können.
Veranstalter Ralph Eberhardt aber spricht von "mindestens 250.000 Euro", die die Stadt Königstein "an Pacht und Ticketverkauf in den nächsten fünf Jahren risikofrei verdienen" werde.
Veranstalter hätte im fünfstelligen Bereich klagen können
Auch bei der Entscheidung für die Veranstaltung hat Geld letzendlich die entscheidende Rolle gespielt: Laut einem juristischen Gutachten der Stadt hätte der Veranstalter bei Auflösung des Vertrags klagen können. Dadurch hätten Kosten im fünfstelligen Bereich auf Königstein zukommen können. Das soll mit der abgestimmten Lösung vermieden werden.
Ehemaliger Bürgermeister hatte Vertrag zugestimmt
Seit dem 18. Februar steht die neue Bürgermeisterin in Königstein fest, Beatrice Schenk-Motzo von der CDU. Wie auch die anderen Kandidaten für das Amt sprach sie sich klar gegen das Halloween-Großevent aus. Unterschrieben hatte den Vorvertrag mit dem Veranstalter aber der vorherige Rathauschef Leonard Helm im letzten Herbst.
Veranstalter: "Für Königstein ist es ein Gewinn"
Veranstalter Ralph Eberhardt von der "Halloween Veranstaltungs GmbH" ist glücklich über die Entscheidung: "Für Königstein ist das Event ein Gewinn." "Frankenstein Halloween" sei außerdem für seine gute Organisation bezüglich Sicherheit, Sauberkeit und auch reibungslose Abläufe bekannt.
Eberhardt ist seit 30 Jahren Teil des Grusel-Spektakels und war vor einigen Monaten froh, eine neue Location gefunden zu haben. Wegen Renovierungsarbeiten stand die Burg Frankenstein nämlich nicht mehr zur Verfügung.