Zugunglück bei Münster-Altheim: Neue Erkenntnisse zur Unfallursache
Toter bei Zugunglück in Münster - Neue Erkenntnisse zur Unfallursache
Ein Güterzug rast auf einen zweiten Güterzug - ein Lokführer stirbt: Mehr als eineinhalb Jahre nach dem tödlichen Bahn-Unglück bei Münster in Südhessen gibt es jetzt neue Erkenntnisse zur Unfall-Ursache: Ein aktuelles Gutachten sieht Fehler bei der Technik - aber auch bei einem Fahrdienstleiter.
Der Fahrdienstleiter habe wohl eine bestimmte Warnmeldung nicht beachtet. So steht es im Bericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung. Von einem "Ignorieren von technisch erzeugten Warnungen" ist hier die Rede. Bereits kurz nach dem Unglück hatte die Bundespolizei bestätigt, dass Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung geführt werden.
Staatsanwaltschaft prüft Anklage
In dem Gutachten heißt es auf Seite 31 weiter, dass auch technische Bedienungsregeln "lückenhaft" gewesen seien. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagt auf aktuelle Anfrage von HIT RADIO FFH, dass man noch prüfe, ob Anklage erhoben werde oder nicht. Es müsse genau geschaut werden, ob die Fehler wirklich strafrechtlich relevant seien.
Waggons lagen quer über den Schienen
Bei dem Unglück im Mai 2022 war die auffahrende Lok völlig zerstört worden. Mehrere Waggons lagen quer über den Schienen. Der Zugunfall hatte die Infrastruktur erheblich beschädigt. Nach Reparaturarbeiten war die Strecke wieder freigegeben worden.