Missbrauch an Odenwaldschule Heppenheim: Hessen fördert Mahnmal
Schul-Missbrauch in Heppenheim - Hessen fördert Mahnmal mit 40.000 Euro
Bis zu 900 Schüler – laut Studien jahrelang und systematisch sexuell missbraucht: Ein Skandal erschütterte vor gut 14 Jahren die Odenwaldschule in Heppenheim im Kreis Bergstraße – ein früheres Elite-Internat. Jetzt will das Land Hessen ein Mahnmal dort mit rund 40.000 Euro fördern.
Das Land habe in seiner Schutzfunktion damals versagt, wird Hessens Sozialminister Kai Klose in einer Mitteilung zitiert. Zwar könne man die Taten nicht ungeschehen machen. Es sei aber wichtig, den Opfern mithilfe des Mahnmals zu gedenken.
Mahnmal noch im Entwurfsstadium
Wann das Mahnmal fertiggestellt werde, sei noch unklar, sagte eine Sprecherin der Stadt Heppenheim auf Anfrage von HIT RADIO FFH. Bisher befinde man sich noch im Entwurfsstadium, entsprechende Absprachen liefen also noch.
Missbrauchs-Skandal flog 2010 auf
2010 flog der Missbrauch auf. Die schrecklichen Taten sollen von den 60ern bis zum Ende der 90er-Jahre verübt worden sein. An den Verbrechen beteiligt waren laut Studien zwei Dutzend Lehrkräfte und andere Mitarbeiter der Schule.
Internat schloss nach Insolvenz
Die Odenwaldschule ist als Institution nach Bekanntwerden des Skandals Geschichte. Das Internat musste schließlich Insolvenz anmelden. Nach mehr als 100 Jahren wurde 2015 der Schulbetrieb eingestellt.