125. Geburtstag in Rüsselsheim - Rhein und Scholz gratulieren Opel
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat den Autobauer Opel als Stück hessischer Identität bezeichnet. "Opel gehört so selbstverständlich zu Hessen wie der Finanzplatz Frankfurt", sagte er laut Mitteilung der Hessischen Staatskanzlei bei einem Festakt zu "125 Jahre Automobilbau bei Opel" in Rüsselsheim. Auch Bundeskanzler Scholz und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (beide SPD) gratulierten.
Für das Autoland Hessen sei das Unternehmen außerdem ein Garant für technologischen Fortschritt und Wohlstand, so Rhein bei der Feierstunde im Stammwerk des Herstellers.
Automobilindustrie wichtig für die wirtschaftlichen Stärke Hessens
Die Automobilindustrie trage maßgeblich zur wirtschaftlichen Stärke, technologischen Innovationskraft und sozialen Stabilität bei, sagte Rhein. "Der Erfolg der Automobilindustrie ist von strategischer Bedeutung für Deutschland und Hessen. Wir unterstützen die Branche deshalb bei der Transformation ihrer Produktion." Autonomes Fahren, Hybridtechnik, Leichtbau sowie Antriebs- und Batterietechnik seien Schlüsseltechnologien, die es zu fördern gelte. "Nicht Fortschritts-Skepsis bringt uns voran, sondern Technologieoffenheit."
Scholz ist von E-Mobilität überzeugt
Scholz rief den versammelten Opelanern zu: "Sie werden in einem fairen Wettbewerb bestehen auch gegen neue Konkurrenten zum Beispiel aus China." Der Kanzler bekannte sich zum klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft - auch im Verkehrssektor: "Wir stehen zum Ausbau der Elektromobilität. Wer das jetzt zurückdrehen will, gefährdet nicht nur alles bisher Erreichte, der gefährdet auch unseren Wohlstand und unsere Zukunft als Industrienation."
Würdigung durch Wirtschaftsminister Mansoori
Der stellvertretende Ministerpräsident in Hessen, Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori, gratulierte Opel und würdigte den Hersteller als sehr respektables Beispiel deutscher Industriegeschichte und Ingenieurskunst. "Gemeinsam wollen wir gute Bedingungen für Ausbildung, Entwicklung und Fertigung in Hessen schaffen."
Herausforderungen seit Verkauf durch GM
Mansoori erinnerte daran, dass die Opelaner seit dem Verkauf durch das US-amerikanische Unternehmen GM schwierige Jahre durchgemacht hätten. An den hessischen Standorten Rüsselsheim und Dudenhofen sei in etwa die Hälfte der Belegschaft abgebaut worden.
Sicherung der Zukunft und Arbeitsplätze bei Opel
"Deshalb ist es uns als Landesregierung wichtig, dass der Stellantis-Mutterkonzern für eine gute Zukunft von Opel sorgt und vorhandene Arbeitsplätze in Hessen sichert", betonte Mansoori. Dazu gehöre unter anderem, Entwicklungstätigkeiten wieder zurück ins Inland zu verlagern und auch nach Auslauf des aktuellen Astra weiterhin ein Volumenmodell im Stammwerk Rüsselsheim zu fertigen.
Historischer Rückblick auf Opel
Die Geschichte des Automobils bei Opel reicht bis ins Jahr 1899 zurück: Vor 125 Jahren baute der Nähmaschinen- und Fahrradhersteller mit dem "Patentmotorwagen System Lutzmann" sein erstes Automobil. Zuvor hatte Opel die Anhaltinische Motorwagenfabrik des Autopioniers Friedrich Lutzmann übernommen und von Dessau nach Rüsselsheim bei Frankfurt/Main verlagert.
Wandel und Integration in Stellantis
Nach fast 90 Jahren im US-Konzern General Motors wurde Opel im Sommer 2017 von der Peugeot-Mutter PSA übernommen, die inzwischen mit Fiat-Chrysler zu Stellantis fusioniert ist.
Heute verdient Opel wieder Geld
Als einzige deutsche Marke in dem europäisch-amerikanischen Konzern verdient Opel seit einigen Jahren wieder Geld - nach dem Abbau Tausender Stellen und einer Schrumpfkur für die Standorte. Opel hat außer dem Stammsitz Rüsselsheim Werke in Eisenach und Kaiserslautern.