Hessens Wirtschaftsminister Mansoori feuert seine Staatssekretärin
Wegen eines "Fehlverhaltens" - Minister Mansoori feuert Staatssekretärin
Keine sechs Monate nach ihrer Ernennung hat Hessens Wirtschaftsminister Kaweeh Mansoori (SPD) seine Staatssekretärin Lamia Messari-Becker gefeuert. Hintergrund ist demnach ein Fehlverhalten der Staatssekretärin, wie Mansoori mitteilt. Für die Opposition ist die Personalie ein gefundenes Fressen. Die hessischen Grünen reden von einem "Fehlstart" der schwarz-roten Landesregierung, die FDP in Hessen spricht von "Auflösungserscheinungen" der neuen Regierung. Info über Entlassung bereits vor einer WocheIn einer Presseerklärung schreibt der Minister: „Ich habe heute den Ministerpräsidenten gebeten, meine Staatssekretärin Frau Prof. Dr. Lamia Messari-Becker in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen. Über die endende Zusammenarbeit habe ich sie bereits vor über einer Woche informiert." Minister hat noch nicht mit Messari-Becker gesprochenEin vereinbartes finales Gespräch habe es aufgrund einer akuten Erkrankung von Messari-Becker bislang nicht gegeben, "was ich persönlich bedauere", so Mansoori und weiter: "Persönlich zu sprechen, bevor ich die Öffentlichkeit informiere, ist für mich Ausdruck des zwischenmenschlichen Respekts." Fachliche Eignung nicht in DiskussionEr stelle Frau Messari-Beckers "grundsätzliche fachliche Eignung nicht in Frage". Messari-Becker sei eine streitbare und auch fachlich geschätzte Wissenschaftlerin, die als politische Quereinsteigerin ihre Stärken im Ministerium einzubringen wusste." Mansoori spricht von "nicht hinnehmbarem Fehlverhalten"Ein nicht hinnehmbares Fehlverhalten, das meinen Werten und Ansprüchen an meine engsten Mitarbeitenden widerspricht, entzog mir die Grundlage für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihr", erklärt Mansoori. Was steckt hinter Fehlverhalten?Da sich der Vorfall "außerhalb des Dienstverhältnisses" ereignete, will Mansoori sich nicht zu den Einzelheiten äußern. Nach FFH-Informationen steht der Vorwurf im Raum, dass die Staatssekretärin versucht haben soll, auf eine Lehrerin ihrer Tochter Einfluss zu nehmen - mit Hinweis auf ihr politisches Amt. Die Anwälte Messari-Beckers dementieren dies. Diese angebliche Einflussnahme habe es nie gegeben, heißt es. |