Regimentsgründung-Heimatschutz - 120 Ungediente geben Gelöbnis ab
Neuer Bundeswehr-Heimatschutz - 120 Hessen geben in Wiesbaden Gelöbnis ab
50 Soldatinnen und Soldaten des ersten hessischen Heimatschutzregiments der Bundeswehr haben in Wiesbaden ihr Gelöbnis abgelegt.
Das neu aufgestellte Heimatschutzregiment 5 besteht zu einem großen Teil aus Freiwilligen, die sich für das Programm "Ungediente für die Reserve" gemeldet hatten. Der Standort des Regiments soll vorerst im thüringischen Ohrdruf sein - mangels geeigneter Liegenschaften in Hessen.
Rhein: "Reservisten wichtiger Teil unseres Militärs"
Das Regiment mit 1.200 Dienstposten markiere einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Aufbau einer stark aufgestellten Reserve der Bundeswehr für den Ernstfall, teilte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) mit. "Ein wichtiger Teil unseres Militärs sind dabei die vielen Reservistinnen und Reservisten - ganz normale Menschen, die im zivilen Leben noch einen anderen Beruf haben."
Heimatschützer können bei Naturkatastrophen und Pandemien eingesetzt werden
Alle Bewerber hatten einen Gesundheitstest sowie einen Sicherheitscheck mit dem Militärischen Abschirmdienst (MAD) durchlaufen. Die Heimatschützer werden laut Bundeswehr in der Regel jährlich an zehn aufeinanderfolgenden Arbeitstagen sowie an einzelnen Wochenenden ausgebildet. Die Heimatschützer können etwa bei Naturkatastrophen und Pandemien, aber auch bei der Sicherung von Kasernen und Flughäfen eingesetzt werden.
Warum gibt es den Heimatschutz?
Die Aufstellung der neuen Heimatschutz-Regimenter ist beschlossen worden, weil sich die Sicherheitslage in Deutschland "extrem verändert" habe, sagte Projektleiter Oberstleutnant Engel im FFH-Gespräch. Der Frieden in Europa sei eben keine Selbstverständlichkeit, sondern erfordere aktive Bemühungen.
Viele Ungediente - wenige Frauen
Wer kann sich für den Heimatschutz melden? Jeder und jede mit deutschem Pass und bis zu einem Alter von 57 Jahren, auch ohne militärische Vorkenntnisse. Von den derzeit 2.500 Bewerbern waren 500 nie bei der Bundeswehr, unter ihnen sind 20 Prozent ehemalige Wehrdienstverweigerer. Nur etwa drei Prozent der Bewerber sind Frauen.
Motiv: "Hessen schützen"
Was sind die Motive, sich freiwillig zu melden? Oberstleutnant Engel sagt, viele Menschen hätten spätestens seit dem Ukraine-Krieg verstanden, dass man es "nicht einfach anderen überlassen kann, Hessen zu schützen".
Firmenchefs müssen mitmachen
Wichtig ist, dass Arbeitgeber das Projekt unterstützen, sagt Engel. Denn die Freiwilligen müssen etwa drei Wochen pro Jahr zu Ausbildung und Training freigestellt werden. Das Gehalt für die Zeit zahlt der Bund. Sechs von zehn hessischen Arbeitgebern würden es unterstützen, wenn ihre Angestellten sich für den Heimatschutz melden, so die Erfahrung von Engel.