Maikäfer oder Junikäfer - Das sind die Unterschiede
Die Sonnenstrahlen genießen, entspannen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Darauf freuen sich die meisten im Sommer nach dem wechselhaften Aprilwetter. Doch die steigenden Temperaturen bringen auch ihre kleinen lästigen Begleiter mit sich: Kaum zeigt sich die Sonne, brummen große Mai- und Junikäfer durch die Gegend und drohen, die geliebten Pflanzen im Garten anzuknabbern. Doch wo sind überhaupt die Unterschiede zwischen Mai- und Junikäfern, ist das nicht die gleiche Art und wie bekämpft man sie am besten?
Marienkäfer sind keine Junikäfer
Nicht zu verwechseln ist der Junikäfer jedoch mit dem kleinen roten Marienkäfer, auch wenn sich die Bezeichnung Junikäfer in manchen Sprachgebrauch verirrt hat. Der Marienkäfer gehört zu seiner eigenen Familie der Coccinellidae und hat nichts mit dem eigentlichen Junikäfer zu tun.
Tatsächlich handelt es sich bei den Maikäfern und den Gerippten Brachkäfern (so ist die eigentliche Bezeichnung für Junikäfer) um komplett unterschiedliche Arten. Sie gehören jedoch der Familie der Scarabaeide, übersetzt „Blatthornkäfer“, an, deshalb sehen sie sich auf den ersten Blick ziemlich ähnlich.
Äußerliche Unterschiede
Der offensichtlichste Unterschied ist die Größe. Während der Maikäfer bis zu drei Zentimeter groß und fast ein Gramm schwer wird, ist der Junikäfer verhältnismäßig klein. Mit einer maximalen Größe von 1,8 Zentimetern gilt er nicht als umsonst als der kleine Bruder des Maikäfers.
Auch in der Farbgebung unterscheiden sich beide bei genauerer Betrachtung: Der Junikäfer ist am ganzen Körper eher hellbraun, ohne Muster oder andere Farben. Der Maikäfer kommt etwas auffälliger daher. Die rotbraunen Flügel und das schwarze Halsschild sind charakteristisch für den großen Brummer. Auch das Zick-Zack-Muster auf der Körperseite kann man gut erkennen, wenn der Käfer ruhig sitzen bleibt. Anhand der Fühler lassen sich beide Arten ebenso gut unterscheiden: Bei den Brachkäfern sind sie nur schwach ausgeprägt; der Maikäfer ist berühmt für seine fächerartigen Fühler. Diese haben jedoch nur die männlichen Tiere.
Lebensraum, Lebenszeit und Hauptflugzeit
Beim Lebensraum muss man bei den Maikäfern zwei unterschiedliche Arten differenzieren, die sich aber ansonsten nicht unterscheiden: Der Feldmaikäfer zieht offene Felder, Wiesen, Waldränder und Gärten vor, während der Waldmaikäfer eher in sandigen Waldgebieten oder an Waldrändern zu finden ist. Der Junikäfer hält sich am liebsten in Parks und warm-feuchten Gärten im Hügel- oder Flachland auf. In den Bergen ist er nur selten anzutreffen. Generell sind aber beide Käfer in der Nähe von Menschen zu finden, besonders in Dörfern oder kleinen Städten mit viel Natur haben sie sich weit verbreitet.
Dort sind die Maikäfer vor allem in ihrer namensgebenden Hauptflugzeit von Mai bis Juni tagsüber anzutreffen. Die Junikäfer sind etwas später dran: Von Ende Juni bis spätestens Ende Juli sind sie am aktivsten auf Partnersuche unterwegs und schwirren besonders gerne in der Dämmerung und nachts durch die Luft. Da sich die jeweiligen Hauptflugzeiten überschneiden, werden die zwei Käferarten häufig verwechselt.
Bevor sie sich jedoch auf Partnersuche begeben, verbringen die Junikäfer ganze zwei Jahre als Engerlinge in der Erde, bevor sie sich dann im dritten Jahr verpuppen und an die Oberfläche kommen. Sobald sie dann als Käfer an die Erde kommen, leben sie nur noch maximal sechs Wochen. Die Maikäfer haben eine etwas längere Lebensdauer: Ihre Larven wachsen bis zu vier Jahre in der Erde heran, um sich dann nach fünf Jahren zu verpuppen. Wenn sie dann das erste Mal an die Erdoberfläche kommen, leben sie nur noch höchstens acht Wochen.
Natürliche Fressfeinde sind Bekämpfungsmöglichkeit
Gerade bei Gartenfreunden und Landwirten sind weder Mai- noch Junikäfer gerne gesehen. Während die größeren Maikäfer lieber Blätter von Laubbäumen fressen, bedienen sich die Junikäfer auch gerne an Blättern und Blüten. Sehr zum Ärger der Gärtner. Schwärme dieser Käfern können schon mal ganze Bäume kahl fressen. Doch die Plage geht schon los, bevor die Käfer überhaupt ausgewachsen sind: Auch die Larven im Boden können zum Verhängnis werden. Die Engerlinge ernähren sich von Pflanzenmaterial in der Erde - dabei sind die Junikäfer weniger wählerisch. Sie fressen sogar Rosenstöcke an, die von den Maikäferlarven gemieden werden, oder vergreifen sich auch mal an den Gräsern im Rasen. Übrig bleiben dann nur leblose und kahle Flächen.
Um das zu verhindern gibt es verschiedene Möglichkeiten, man sollte aber die Biologischen auf jeden Fall den Chemischen vorziehen. Gute Möglichkeiten sind Duftfallen, parasitäre Pilze, die die Larven abtöten, das Fräsen und Kultivieren des Rasens oder das Schaffen von Lebensraum für die natürlichen Fressfeinde der Käfer. Zu diesen zählen Fledermäuse, Katzen, Maulwürfe, Spitzmäuse oder Vögel. Es hilft also schon, einen Fledermauskasten oder Vogelhäusschen aufzuhängen, um die Käferplage einzudämmen.
Es kreucht und fleucht im Garten: Aber weißt du, welche der Tierchen nützlich sind und wen man eher schnellstens loswerden sollte? Finde es heraus!