Räume einfach kalt lassen? - Heizkosten sparen ohne Schimmelgefahr
Mit den massiv gestiegenen Energiepreisen stellt sich für viele Hessen die Frage: Wie kann ich bei den Heizkosten sparen? Der häufigste Rat: Einfach die Temperatur im Raum um ein paar Grad absenken. Aber was, wenn das nicht reicht? Kann ich einzelne Räume auch komplett unbeheizt lassen? Und worauf muss man achten, damit man sich kein teures Schimmel-Problem ins Haus holt?
Es ist ein Dilemma: Man will weniger heizen, um die Umwelt zu schonen und den Geldbeutel zu entlasten. Doch wenn die Wohnung oder ein bestimmter Raum zu kalt wird, bildet sich an den Wänden Feuchtigkeit und Kondenswasser an den Fenster, was schnell zu gesundheitsgefährdendem Schimmel in der Wohnung führt. Extrem knauseriges Heizen ist darum keine Option, mit den richtigen Tipps kann man aber trotzdem sparen und Schimmel vermeiden.
Warum führt weniger Heizen zu Schimmel?
Das Hauptproblem ist die Luft! Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, als kalte Luft. Kühlt Luft nun ab oder kommt mit kalten Flächen in Berührung muss die überflüssige Feuchtigkeit irgendwo hin. Sie kondensiert als kleine Tropfen an Wänden und Scheiben, sammelt sich in Ecken. Und diese Feuchtigkeit ist der ideale Nährboden für Schimmelpilze.
Das Problem ist also nicht kalte Luft an sich, sondern das Wechselspiel von feuchter warmer Luft mit kühleren Bereichen. Ziel muss es also zum einen sein, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu reduzieren und zu vermeiden, dass warme Luft auf kalte Räume oder Wände trifft.
Kann ich einzelne Räume nicht heizen, um Geld zu sparen?
Generell lautet die Antwort hier: Ja, mit einem ganz dicken "aber"! Wenn es Räume gibt, die man in den Wintermonaten wirklich nicht benutzt, dann kann man hier die Heizung aus lassen bzw. auf einen sehr niedrigen Wert stellen. Allerdings muss dann auch die Tür zu diesem Raum geschlossen sein und man sollte ihn trotzdem regelmäßig lüften. Ein großer Fehler wäre es, diesen Raum "mitzuheizen" indem die Tür offen stehen bleibt.
Denn dadurch gelangt die wärmere, feuchte Luft aus dem Rest der Wohnung in den kalten Raum und kondensiert hier an den kälteren Wänden. Schimmelgefahr ist die Folge. Ein weiteres Problem bei ungeheizten Räumen in der Wohnung können zu dünne Wände sein. Ist der Nachbarraum sehr kalt und die Wand isoliert nicht genug, kann es auch in einem eigentlich geheizten Raum passieren, dass Feuchtigkeit an der kalten Wand kondensiert.
Regelmäßig lüften verhindert Schimmel - und spart Heizkosten
Während wir in unserer Wohnung leben, erzeugen wir ständig Feuchtigkeit. Beim Kochen und Duschen, durch Ausatmen und Schwitzen. Darum müssen wir regelmäßig diese feuchte Luft durch trockenere Luft von draußen austauschen. Das heißt: Mindestens einmal am Tag alle Fenster aufreißen, Zimmertüren öffnen und ordentlich durchlüften. Wer es noch genauer machen will, der kann sich ein Hygrometer kaufen, dass die relative Luftfeuchtigkeit im Raum misst. Eine Feuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent ist optimal, steigt sie darüber wird es Zeit zu lüften.
Übrigens: Keine Angst vor kalten Tagen! Auch wenn die Temperaturen draußen im Minusbereich liegen, führt regelmäßiges Lüften nicht zu einer Explosion der Heizkosten. Ganz im Gegenteil: Die meiste Wärme ist in den Wänden gespeichert, ist die Luft ausgetauscht erwärmt sie sich deswegen relativ schnell wieder. Außerdem braucht das aufheizen von trockener Luft weniger Energie, als das erwärmen von feuchter Luft.
Badabzieher und Topfdeckel vermeiden Kondenswasser am Fenster
Eine große Quelle von Feuchtigkeit in der Wohnung sind die Wassertropfen, die nach dem Duschen an den Wänden hängenbleiben. Diese verdunsten im Laufe des Tages und steigern so unnötig die Feuchtigkeit in der Luft, die sich dann zum Beispiel als Kondenswasser an den Fensterscheiben wieder sammelt. Ein einfacher Abzieher, mit dem man die Tropfen nach dem Duschen entfernt, kann hier Abhilfe schaffen.
Auch beim Kochen entsteht zwangsläufig eine Menge Feuchtigkeit. Dies lässt sich einfach vermeiden, in dem man wann immer möglich einen Topfdeckel verwendet. Das spart übrigens außerdem noch Energie und Zeit, weil Kochen mit Deckel schneller geht.
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