Unterhaltsames Pointen-Pingpong - FFH-Kinotipp: Der Nachname
Die Komödie „Der Vorname“ war vor vier Jahren ein Riesenerfolg. Da ist die Fortsetzung „Der Nachname“ nur konsequent. FFH-Kinomann Volker Willner urteilt: unterhaltsamer Pointen-Pingpong, der nicht das Level des ersten Teils erreicht.
Zehn Euro kostet dein Ticket, sieben ist es wert.
„Der Vorname“ verpasst? – Kein Problem. Eine kurze Rückblende vor dem Vorspann holt dich in die Story. Im Vorspann, witzige Idee, ploppen nur die Nachnamen der Mitwirkenden auf: Berben, Herbst, Fitz, Peters... Denn um den Nachnamen soll’s laut Filmtitel schließlich gehen. Das ist schlicht Etikettenschwindel, denn um einen irgendwie heiklen Nachnamen geht’s kaum – anders als in „Der Vorname“, wo die angekündigte Taufe auf den Namen Adolf Kern des Trubels war.
Die muntere Sippe trifft sich dieses Mal auf einer Finca auf Lanzarote. Mutter Dorothea hat etwas bekanntzugeben: die Heirat mit ihrem Adoptivsohn und den gemeinsamen Kinderwunsch. Hurra, der Hickhack kann beginnen! Der Rest der Familie kann’s nicht fassen, redet sich die Köpfe heiß und offenbart dabei einige heiße Geheimnisse.
Auch „Der Nachname“ wirkt durch die starke Leistung der Stars. Da stimmen Timing und emotionales Feintuning. Christoph Maria Herbst gibt den zynischen Literaturprofessor, der sich ewig über seinen verloren gegangenen Koffer aufregen kann. Florian David Fitz ist der Mann mit kurzer Lunte. Iris Berben spielt den Ruhepol, der findet „wir sollten alle mehr kiffen“.
Regisseur Sönke Wortmanns schafft’s, alle Konflikte in nicht mal 90 Minuten aufzudröseln. So ist immer genug Druck auf dem Kessel und keine Zeit für Durchhänger. Der Knatsch auf den Kanaren lässt sich alle Möglichkeiten offen für weitere Fortsetzungen. Meine Vorschläge: „Der zweite Vorname“, „Der Doppelname“, „Der Spitzname“ oder „Das Pseudonym“.