Bundesweiter Warntag: Probealarm ließ Handys und Sirenen schrillen
Bilanz bundesweiter Warntag - Sirenen heulten, viele Handys stumm
Wie kann die Bevölkerung im Fall einer Katastrophe möglichst schnell informiert werden? Getestet wurde das jetzt beim „bundesweiten Warntag“.
In Hessen haben die Warnmöglichkeiten am zweiten bundesweiten Warntag insgesamt gut funktioniert - dieses erste Fazit hat das Innenministerium gezogen. Auch die Städte Frankfurt, Offenbach und Kassel sowie der Main-Kinzig-Kreis zogen eine erste positive Bilanz zum Warntag. Einige Kreise und Städte berichten allerdings auch von Problemen, gerade beim neuen System Cell Broadcast.
Cell-Broadcast-Probleme bei der Telekom
Einige Warn-Apps hätten je nach Smartphone teilweise verzögert ausgelöst, hieß es etwa aus dem Lahn-Dill-Kreis. Das Cell Broadcast System habe bei der Telekom nicht wie geplant funktioniert.
Auch Kreis Gießen meldet Probleme bei Cell Broadcast
Auch der Landkreis Gießen teilte mit, dass die Warnung über das Cell Broadcast System nur zum Teil funktioniert habe. "Handys in den Netzen der Anbieter Vodafone und O2 erhielten offenbar mehrheitlich die Meldung, Handys in anderen Netzen dagegen nicht", hieß es.
Warn-Apps und Sirenen funktionieren größtenteils
Die bis zum frühen Nachmittag eingegangenen Kurzmeldungen der 21 hessischen Landkreise und fünf kreisfreien Städte hätten bestätigt, dass bis auf wenige Ausnahmen die Alarmierung der Warn-Apps und der Sirenen durch die Zentralen Leitstellen des Landes Hessen flächendeckend funktioniert habe, teilte die Innenbehörde mit.
Start pünktich um 11:00 Uhr
Der Warntag am Donnerstag sei pünktlich um 11.00 Uhr durch die Alarmierung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mit der direkten Alarmierung aller WarnApps wie Hessenwarn, Nina und Katwarn eröffnet worden, teilte das Ministerium weiter mit. Die über Hessenwarn gesendete Info-Meldung habe nach derzeitigem Kenntnisstand funktioniert und sei in kurzer Zeit an die Nutzer zugestellt worden. "Auch die Einbindung von Rundfunk und Fernsehen zur Verteilung der Warninformation fand wie geplant statt."
Leitfunkstelle Kassel startet Alarm
In Hessen startete den Angaben des Ministeriums zufolge die Leitfunkstelle Kassel den Sirenenalarm als zentrale Warnstelle für das gesamte Landesgebiet. "Digitalfunk-Sirenen, die noch nicht den neuesten Softwarestand hatten, und ältere Analogfunk-Sirenen wurden danach von den Zentralen Leitstellen der Landkreise beziehungsweise kreisfreien Städte alarmiert." Dieser Prozess habe zu einer kleinen zeitlichen Verzögerung in der Alarmierung geführt und habe verdeutlicht, wie wichtig die flächendeckende Umrüstung auf Digitalfunktechnik in Hessen sei.
Die wichtigsten Infos
Inhalt der Nachricht
Im Extremfall sollen die Nachrichten nicht nur eine Warnung vor der jeweiligen Katastrophe enthalten, sondern auch Anweisungen wie man sich verhalten soll.
Wie funktioniert es?
Das Warnsystem funktioniert ähnlich wie eine SMS. Die Warnmeldung erreicht dann alle Handybesitzer, die gerade in der jeweiligen Funkzelle eingeloggt sind. Der Cell-Broadcast wird laut Bund-Länder-Projekt rund die Hälfte aller Handys in Deutschland direkt erreichen. Veraltete Geräte und ausgeschaltete Geräte empfangen die Nachricht nicht. Ob ihr Gerät kompatibel ist, erfahren Sie hier. Wenn die Funkzelle in Ihrer Nähe oder Ihre SIM-Karte die Technik noch nicht unterstützt, verhindert auch das die Meldung.
Warum gibt es den Warntag?
Beim Warntag sollen die technischen Abläufe überprüft und im Nachhinein gegebenenfalls verbessert werden. Zum anderen soll die Bevölkerung sensibilisiert werden, um dadurch in Zukunft besser mit einer Krisensituation umgehen können.
Der Warntag hatte 2020 zum ersten Mal stattgefunden. Damals hat allerdings vieles nicht so funktioniert, wie erhofft. Dieses Jahr soll es darum, auch dank des neuen Cell Broadcast-Systems, besser klappen.
Rückmeldungen online geben
Rückmeldung geben
Um den Erfolg des Warntags auszuwerten, gibt es im Nachhinein eine Online-Umfrage, in der alle Bürger eine Rückmeldung geben können.
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