FFH-Kinotipp - Indiana Jones und das Rad des Schicksals
Superstar Harrison Ford will’s nochmal wissen: Mit 80 Jahren kämpft er noch einmal mit Schlapphut und Peitsche gegen Nazis. FFH-Kinomann Volker Willner urteilt: Ein großartiges Finale der „Indiana Jones“-Reihe.
Zehn Euro kostet Dein Kinoticket, neun ist es wert.
Luft holen geht nicht im Kinosessel. Indie, der Haudrauf-Archäologe, muss 1945 den Nazis aus einer Festung entkommen. Geballer, Explosionen, Baumeln überm Abgrund, Verfolgungsjagd per Auto, Motorrad und Zug. Und das alles in der ersten Viertelstunde. Bei dieser Vorgeschichte ist Harrison Ford per Computer verjüngt, genau wie Mads Mikkelsen als sein eiskalter Gegenspieler.
Dann hüpfen wir mit dem Helden ins Jahr 1969. Indiana Jones geht in New York in Rente. Aber Ruhestand ist nicht, weil seine Patentochter Helen mit seiner Hilfe die zweite Hälfte des legendären Rads des Schicksals finden will – ein Artefakt des antiken Mathematikers Archimedes. Schnell fliegen die ersten Pistolenkugeln und eine Jagd um die Welt beginnt.
Der fünfte und letzte Teil zeigt nach der schwachen vierten Episode noch einmal Indiana Jones in Bestform. Mürrisch hetzt Harrison Ford durch dieses hochklassige Action-Abenteuer: Zugunglücke, abstürzende Flugzeuge – er kämpft zu Land, zu Wasser, in der Luft, in Gräbern und Grüften. Einmal, als er sich ächzend eine Felswand hochschiebt, beklagt er sein Alter und seine neun Schusswunden.
Phoebe Waller-Bridge (aus der Serie „Fleabag“) als seine Patentochter passt perfekt zu Ford. Sie überbietet ihn stellenweise sogar an Toughness und trockenem Witz.
Gut zweieinhalb Stunden dauert diese Achterbahn, die sich auch ein, zwei Längen gönnt. Fans der Kultreihe dürfte das Finale ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern – schon den bläserlastigen Score zu hören, ist großartig. Und für Neueinsteiger ist „Indiana Jones und das Rad des Schicksal“ einfach ein bombastisches Abenteuer, das Lust macht, zumindest auch die ersten drei Teile zu sehen.
PS: NATÜRLICH gibt es wieder riesige Tausendfüßler.