Zahnzusatz-Versicherung - Lohnt sich das für mich?
Über 17 Millionen Menschen in Deutschland haben eine Zahnzusatzversicherung. Eine Zahl so groß wie nie! Doch ist das wirklich sinnvoll? Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung wirklich? Wir haben die wichtigsten Fragen für euch geklärt!
Eine Zahnzusatzversicherung ist, wie der Name schon sagt, eine private zusätzliche Versicherung für die Zähne. Denn die gesetzliche Versicherung zahlt bei bestimmten Leistungen an den Zähnen nur einen gewissen Anteil, bzw. einen Maximalbetrag gemäß Leistungskatalog. Auf dem Rest bleibt man im Normalfall selbst sitzen. Ärgerlich! Private Zusatzversicherungen werben damit, dass sie diese Kosten (teilweise) übernehmen und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Was leistet eine private Zahnzusatzversicherung für mich?
Genau bei diesem Punkt ist Vorsicht geboten! Die Zahnzusatzversicherung greift meist dann, wenn die allgemeine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung aufhört. Alles wird aber bei den meisten Angeboten nicht übernommen. So könnte zum Beispiel bei einer Behandlung die Krankenkasse 50-70 Prozent der Arztleistung zahlen, die Zahnzusatzversicherung übernimmt weitere 20-30 Prozent. Haben Sie Glück, müssen Sie nichts zahlen. Meistens jedoch muss man trotzdem noch selbst in die Tasche greifen.
Für wen lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?
Die Zahnzusatzversicherung lohnt sich für fast alle die damit rechnen, dass bald große Behandlungen auf sie zukommen werden. Wichtig: Aktuelle oder bereits vorhandene Erkrankungen werden in den meisten Fällen nicht bezahlt. Und: Wer schon Vorerkrankungen hat muss damit rechnen, dass zum regulären Beitrag noch Risikoaufschläge dazu kommen oder der Versicherungsantrag komplett abgelehnt wird. Der beste Berater ist hier mitunter der eigene Zahnarzt - denn der kann meist absehen, welche Behandlungen auf einen zukommen.
Was kostet eine Zahnzusatzversicherung?
Wie bei vielen Versicherungen gibt es auch hier viele Faktoren, die den Versicherungsbeitrag beeinflussen. Es gilt: Je früher ich mich versichere, desto sicherer und günstiger bin ich. Denn: Im jungen Alter ist der Versicherungsbeitrag meist noch relativ gering. Später wird er altersgemäß immer höher. Zudem leisten die meisten Versicherungen in den ersten Jahren noch nicht den vollen Umfang, manche zahlen die ersten Monate sogar noch gar nichts. Aber auch hier gilt: Rechnen! Denn eine günstige Versicherung übernimmt meist anteilsmäßig weniger. Stiftung Warentest bietet einen kostenpflichtigen Vergleich vieler Angebote.
Erstattung nach Rechnungsbetrag oder nach Restkosten
Lesen Sie sich den Vertrag genau durch, denn dort wird zwischen Erstattung nach Rechnungsbetrag und Erstattung nach Restkosten unterschieden. Ein Rechenbeispiel: Der Zahnarzt schickt eine Rechnung über 1000 Euro. Gilt nun "Erstattung nach Rechnungsbetrag", dann zählt für die Berechnung der tatsächliche Rechnungsbetrag, also 1000 Euro. Trägt die Zahnzusatzversicherung nun 50 Prozent der Kosten, dann übernimmt sie somit 500 Euro. Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung übernimmt in unserem Beispiel 300 Euro. Somit liegt der Eigenanteil bei 200 Euro.
Anders bei "Erstattung nach Restkosten": Da gilt für die Berechnung der Restbetrag, der nach der Erstattung durch den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung übrig bleibt. Liegen die Gesamtkosten bei 1000 Euro und der Zuschuss der gesetzlichen Krankenversicherung bei 300 Euro, bleiben 700 Euro übrig. Die private Zahnzusatzversicherung trägt 50 Prozent, also 350 Euro. Weitere 350 Euro müssten Sie somit selbst zusteuern. Da muss man also aufpassen, was genau die Versicherung zahlt!
Obergrenzen beachten
Ein weiterer wichtiger Punkt, in dem sich die Leistungen von verschiedenen Versicherungsanbietern unterscheiden, sind mögliche Obergrenzen für die Summe, die die Versicherung entweder im Jahr oder für eine bestimmte Behandlung zahlt. Alles was darüber hinaus geht, muss selber bezahlt werden. Wer es rundum sicher mag, der sollte diese Grenzen nicht zu knapp wählen. Denn die Höchstgrenzen steigen in der Regel nicht, auch wenn Behandlungen in den kommenden Jahren teurer werden. In diesem Fall kann ein Tarifwechsel von Vorteil sein. Aber natürlich lassen sich die Versicherungsanbieter eine höhere Obergrenze auch mit höheren monatlichen Beiträgen bezahlen.
Für wen lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?
Letzten Endes muss jeder für sich selbst entscheiden, ob sich eine Zahnzusatzversicherung lohnt. Wer weiß, dass größere Behandlungen in Zukunft anstehen, sollte darüber nachdenken. Und es ist auch ganz klar eine Entscheidung auf Dauer. Denn wer eine Zahnzusatzversicherung abschließt und diese nach Jahren kündigt, da er diese doch nicht nutzt, verliert sämtliche eingezahlten Beiträge.
FFH bei WhatsApp:
News und Infos direkt auf euer Smartphone. Hier dem FFH-Channel folgen.