Eintracht Frankfurt: Kritik an Glasner - Vertragsangebot zurückgezogen
Wutrede von SGE-Trainer Glasner - Nach FFH-Infos: Kein Vertragsangebot mehr
Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann hat mit klarer Kritik auf die Wutrede von Cheftrainer Oliver Glasner nach dem 1:3 bei der TSG 1899 Hoffenheim reagiert und sogar die Zukunft des Trainers in Frage gestellt. Nach FFH-Infos hat der Club das Angebot auf eine Vertragsverlängerung über 2024 hinaus ohnehin schon zurückgezogen. Eine Trennung im Sommer scheint ebenfalls nicht ausgeschlossen.
"Es ist spürbar, dass er natürlich enttäuscht ist über die sportlichen Ergebnisse. Was ich auf keinen Fall verstehen kann, ist, dass man diese Enttäuschung an einem Journalisten auslässt, der seine Arbeit macht. Ich habe mitbekommen, dass Oliver Glasner sich dafür auch entschuldigt hat", sagte Hellmann am Sonntag beim TV-Sender Bild. Es sei "weder gut noch richtig" gewesen, nach der Niederlage am Samstag so zu reagieren.
Hellmann stellt sogar Zukunft von Glasner ab Sommer in Frage
Der Eintracht-Boss geht in dem Interview sogar noch einen Schritt weiter und lässt die Zukunft von Glasner offen. Er deutet erstmals Zweifel an einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Österreicher an. "Wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, ob wir in einer Form sind, die zukunftsweisend ist. In dieser Frage sollten wir die nächsten Tage und Wochen mal ins Land gehen lassen", sagte Hellmann. Glasner hat eigentlich bis 2024 noch Vertrag bei den Hessen.
Eintracht-Boss erwartet Positionierung von Glasner - der Coach hat sich dazu bereits öffentlich erklärt
Das 1:3 in Hoffenheim war für den Pokalfinalisten am Samstag das zehnte sieglose Spiel in der Bundesliga. Hellmann betonte, dass es ursprünglich von Vereinsseite längst ein Angebot zur Vertragsverlängerung über 2024 hinaus gegeben habe. "Vieles hängt davon ab, wie Oliver Glasner sich positioniert. Es ist eine Debatte, die nicht wir begonnen haben als Club. Die ist dadurch entstanden, dass unsere Offerte nicht angenommen worden ist", stellte der Funktionär klar.
Glasner wollte erst Antworten auf offene Fragen, bevor er unterschreibt
Hellmann lässt dabei außen vor, dass sich Glasner vor wenigen Wochen öffentlich positioniert und erklärt hatte. Auf FFH-Nachfrage hatte der Coach in einer Pressekonferenz erklärt, dass er das Vertragsangebot noch nicht angenommen habe, weil einige Fragen für die Zukunft aus seiner Sicht noch nicht beantwortet seien: " Wenn ich egoistisch wäre, dann verlängere ich den neuen Vertrag, kriege mehr Kohle, lass mir eine Ausstiegsklausel reinschreiben und wenn sie mich rausschmeißen, kriege ich noch mehr Kohle. Aber so bin ich nicht."
Vorzeichen haben sich geändert
Die Vorzeichen haben sich allerdings inzwischen verändert. Glasner wirkt bei öffentlichen Auftritten in Pressekonferenzen in den letzten Wochen zunehmenden angegriffen und dünnhäutig. Angefangen mit der öffentlichen Mannschaftsschelte nach dem Auswärtsspiel bei Union Berlin Mitte März. Durch die lange Sieglos-Serie in der Bundesliga kommen zunehmend kritische Fragen auf - intern wie extern. Nachvollziehbar. Der Einzug ins DFB-Pokalfinale am 3. Juni war Balsam auf die Seelen von allen Beteiligten, aber auf Sicht wohl kein Allheilmittel für eine gemeinsame Zusammenarbeit in der fernen Zukunft.
"Hör mit diesem Müll auf"
Glasner hatte nach dem Spiel am Samstag in Hoffenheim einen Journalisten verbal harsch attackiert, nachdem dieser gefragt hatte, ob die Eintracht die tabellarische Chance nach Niederlagen der Konkurrenz nicht realisiert habe. "Hör mir mit diesem Müll auf. Ich weiß, was die Jungs hier leisten", sagte Glasner unter anderem in einem hochemotionalen Monolog.
Hellmann sah Glasners denkwürdige Wutrede durchweg kritisch. "Ich kann da ehrlicherweise nicht viel Positives dran erkennen", sagte der Funktionär. Die Aussage, der 39 Jahre alte Routinier Makoto Hasebe habe wegen der großen Belastungen "teilweise Blut im Urin", rügte Hellmann explizit: "Das gehört nicht in die Öffentlichkeit, so eine Aussage."
Nicht nur Glasner verliert die Haltung
Nachdem Österreichs Nationalspieler Baumgartner beim 3:1 der TSG über Frankfurt einen Elfmeter herausgeholt hatte, beleidigte Eintrachts Athletik-Trainer, Martin Spohrer, den Profi am Samstag via Twitter. Er löschte den Tweet später wieder. „Es geschah in der Erregung über einen nach meiner Einschätzung provozierten Strafstoß, was jedoch weder den Tweet noch die Wortwahl rechtfertigt, für die ich mich noch einmal ganz deutlich vor allem bei Christoph Baumgartner entschuldige!“, schrieb Spohrer.
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