Nach "Greenwashing"-Vorwürfen: Deutsche Bank Tochter DWS tauscht Chef
Nach "Greenwashing"-Vorwürfen - Deutsche Bank Tochter DWS tauscht Chef
Die nach Vorwürfen wegen sogenannten "Greenwashings" bei Finanzprodukten unter Druck stehende Deutsche-Bank-Fondstochter DWS wechselt ihren Chef aus.
Stefan Hoops werde auf der Hauptversammlung am 9. Juni als neuer Vorsitzender der Geschäftsführung eingesetzt, teilte die DWS mit. Der bisherige Chef Asoka Wöhrmann werde sein Mandat am selben Tag niederlegen. Hoops kommt vom Mutterkonzern, dort war er als Leiter der Unternehmensbank der Deutschen Bank tätig. Gründe für den Wechsel wurden nicht mitgeteilt.
Razzia bei der Deutsche-Bank-Tochter DWS
Der bereits seit längerem existierende Ärger wegen "Greenwashing"-Vorwürfen schlug wieder hohe Wellen. Zuletzt bekamen die Deutsche Bank und die DWS Besuch von Ermittlern, die Räume in der Zentrale des größten deutschen Geldhauses in Frankfurt sowie im benachbarten Gebäude der DWS durchsuchten. Beteiligt waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft etwa 50 Einsatzkräfte von Staatsanwaltschaft, Finanzaufsicht und Bundeskriminalamt.
Verdacht auf Kapitalbetrug
Nach Angaben einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft geht es um den Verdacht des Kapitalanlagebetrugs. "Das Verfahren richtet sich gegen bislang unbekannte Mitarbeiter und Verantwortliche der DWS." Die Ermittlungen laufen nach Angaben der Behörde seit Mitte Januar 2022. Hintergrund der Maßnahme sind seit Monaten kursierende "Greenwashing"-Vorwürfe gegen die DWS.
Demnach soll der Vermögensverwalter Angaben zu Nachhaltigkeitskriterien zu hoch angesetzt haben und bei Themen wie Umwelt- und Klimaschutz in Wahrheit nicht so weit fortgeschritten sein wie angegeben. Ins Rollen gebracht hatte die Ermittlungen im vergangenen Jahr die frühere Nachhaltigkeitsbeauftragte der DWS, Desiree Fixler. Die DWS hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.