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> Trauer auch in Hessen: Queen Elisabeth ist tot
08.09.2022, 19:46 Uhr
"Außergewöhnlich liebenswürdig" -
Auch Hessen trauert um verstorbene Queen
© dpa
Queen Elizabeth II. ist im Alter von 96 gestorben. In diesem Jahr feierte sie noch ihr 70-jähriges Thronjubiläum.
Nach sieben Jahrzehnten auf dem Thron ist es das Ende einer Ära: Queen Elizabeth II. ist tot. Ihr Tod bewegt Menschen weltweit. Auch in Hessen ist die Trauer groß.
Die britische Königin Elizabeth II. starb im Alter von 96 Jahren friedlich auf ihrem schottischen Landsitz Balmoral, wie der Palast bekanntgab.
Eine Ära geht zu Ende
Die Queen war länger als jeder andere britische Monarch vor ihr auf dem Thron.Sie war Staatsoberhaupt von Großbritannien und Nordirland und mehr als einem Dutzend weiterer Staaten, darunter Kanada, Neuseeland und Australien. Mit ihrem Tod geht eine Ära zu Ende.
Prinz Charles ist der Nachfolger
Ihr ältester Sohn, Charles (73), folgt ihr nun nach Jahrzehnten des Wartens - als neuer König Charles III. Queen-Enkel Prinz William (40) rückt zum Thronfolger auf. Nummer zwei in der Thronfolge ist nun der 9-jährige Prinz George.
Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Zeit
Obwohl die britische Monarchin über keine politische Macht verfügte, galt sie als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Mit unbedingtem Pflichtbewusstsein und Beständigkeit führte sie das Land durch große Veränderungen hindurch. Als sie 1952 Königin wurde, war Großbritannien noch eine Kolonialmacht. 1997 wurde als letzte größere Kolonie Hongkong an China übergeben. Durch den Commonwealth pflegte die Queen später weiterhin den Kontakt zu den ehemaligen Kolonien.
Viele Krisen und Tragödien
In der Familie der Königin gab es immer wieder Krisen und Tragödien. Dazu zählten der Unfalltod ihrer Ex-Schwiegertochter Prinzessin Diana, aber auch die Vorwürfe im Missbrauchsskandal gegen ihren Sohn Andrew und der Rückzug des Enkels Prinz Harry von seinen royalen Pflichten. Die Queen ertrug alles mit stoischer Ruhe.
Im Interview: Der hessische Koch der Queen
Royaler Koch Stefan Pappert über den Moment, als sein Team vom Tod der Queen erfahren hat
Das sagt Koch Stefan Pappert über den Menschen Elisabeth
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Wir waren auch vorbereitet, dass dieser Tag irgendwann kommt. Aber dann hat es halt doch immer anders reingeknallt. Gestern früh, wo wir aufgestiegen sind aus dem Bett, keiner hat dran gedacht, dass der Tag wirklich so endet. Was war sie für ein Mensch? Die Lücke, die sie hinterlassen wird hier für England, ist unfüllbar. Das wirst du nie mehr so erleben. Keiner war 70 Jahre lang an der Macht. Die Firma ist so zusammengehalten, so kann man das auch sehen. Die ganzen Bewürdigungen, die eingehen werden, kommen nicht einem geringsten Ansatz heran, was sie geleistet hat. Wie war das für Sie zu arbeiten? Im Moment bin ich froh, dass ich es gemacht habe. Weil es einfach eine Position war, die so auch nicht wiederkommen wird. Charles hat eine ganz andere Köche, bzw. einen ganz anderen Haushalt. Also ist auch gar nicht klar, wie wir überhaupt alle weitermachen. Aber es war das, was man, glaube ich, hier erreichen konnte für mich. Das sechs Jahre, die wir da zusammen waren und in Windsor bzw. auch im Kensington Palace durchgekocht haben. Welche deiner Gerichte mochte dir denn besonders, die Queen? Das war vielfältig und alles dabei. Also dieses Eigenschnittliche gab es nicht, weil sich, glaube ich, auch ihr Geschmack sehr verändert hat. Sie ist einfach 96 geworden. Da hat sich vieles verändert. Man kann auch nicht sagen, dass was ihr mit 70 geschmeckt hat, hat ihr dann noch bis jetzt zum Schluss geschmeckt. Wir konnten durchweg konstant gut kochen für sie. Ich glaube, das war das Wichtigste gewesen.
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Stefan Pappert bekochte exklusiv die Queen. Der gebürtige Hesse hat der Königin sogar schon Spezialitäten aus dem Fuldaer Land serviert.
Bestürzung auch in Hessen groß
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Die britische Königin Elizabeth II. unterhält sich im Juni 2015 im Römer in Frankfurt mit dem damaligen hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (Archivbild).
Rhein: Queen "eine Sympathisantin Hessens"
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hat betroffen auf den Tod der Queen reagiert. "Mit Queen Elizabeth II. ist eine beeindruckende Persönlichkeit von uns gegangen, ein Stück Großbritannien und eine Sympathisantin Hessens", sagte Rhein laut Mitteilung der hessischen Landesregierung in Wiesbaden. Sie habe wie keine andere Monarchin nicht nur die britische Geschichte, sondern auch die Weltgeschichte geprägt.
Hessische Staatskanzlei legt Kondolenzbuch aus
Um ihrer Anteilnahme nach dem Tod der Queen Ausdruck zu verleihen, können sich Bürgerinnen und Bürger für die nächsten zehn Tage in der Zeit von 8 bis 18 Uhr in ein Kondolenzbuch in der hessischen Staatskanzlei eintragen. Dieses ist im Eingangsbereich ausgelegt. Im Anschluss werden die Kondolenzeinträge den Angaben zufolge über das Britische Honorarkonsulat mit Sitz in Frankfurt dem britischen Königshaus übermittelt.
Bouffier: "außergewöhnlich liebenswürdig und nicht von oben herab"
Hessens früherer Ministerpräsident Volker Bouffier hatte die Queen persönlich getroffen und sich ausführlich mit ihr unterhalten. Das sei ein Erlebnis fürs ganze Leben, sagte er. Bouffier bezeichnete die Queen als Persönlichkeit, die außergewöhnlich angenehm, liebenswürdig und gar nicht von oben herab war. Sie habe ein langes Leben gehabt, insofern könne man es dem lieben Gott nicht übel nehmen, aber sie werde uns fehlen.
Bouffier: "Sie wird uns fehlen"
Der ehemalige Ministerpräsident von Hessen, Volker Bouffier, beschreibt die Queen als außergewöhnlich angenehm und liebenswürdig.
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Das ist ein Erlebnis für das ganze Leben. Das ist eine Persönlichkeit gewesen, muss man ja jetzt sagen, die außergewöhnlich angenehm, liebenswürdig und gar nicht von oben ab und hat ein langes Leben gehabt. Und insofern muss man sagen, da kann man jetzt dem lieben Gott nicht übel nehmen mit 96 Jahren, aber ich glaube, sie wird uns fehlen.
Bouffier: "Das wird nicht leicht für Charles"
Die Queen sei so etwas wie die "Mutter der Nation" gewesen, sagt Volker Bouffier.
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Ich glaube, dass sie so etwas wie die Mutter der Nation war. Sie hat sicher dieses Großbritannien zusammengehalten und ein guter Teil auch des Commonwealth. Und das ist jetzt ein richtiger Einschnitt. Von daher wird das für Charles nicht leicht werden.
Bouffier: "Ich war überrascht, wie offen sie da war"
Der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier über sein Treffen mit der Queen im Juni 2015.
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Wir hatten ja auch Gelegenheit, uns ausführlich zu unterhalten über Politik, über Familie. Und ich war überrascht, wie offen sie da zum Teil war. Sie hat sich ja generell aus der allgemeinen politischen Diskussion immer sehr zurückgehalten und war damit natürlich für das ganze Volk und für das Commonwealth und für weite Teile der Welt eine herausragende Persönlichkeit und sicher auch ein Vorbild.
Auch die Bundesinnenministerin und Vorsitzende der SPD in Hessen, Nancy Faeser, zeigt ihre Trauer über den Tod der Queen. Bei Twitter schreibt sie, die Queen habe stets mit Würde, Integrität und Zusammenhalt im Dienste ihres Landes gestanden. "Mit #QueenElizabeth ist eine große Persönlichkeit heute von uns gegangen", schreibt Faeser weiter.
Die Menschen in Hessen vermissen die Queen als Konstante
Nicht wenigen Hessen kamen bei der Nachricht vom Tod der Queen die Tränen. Sie sei ein Fels in der Brandung gewesen, sagt beispielsweise eine Passantin unserem FFH-Reporter. Ein anderer meint, es sei kaum vorstellbar, dass sie nicht mehr da sei.
FFH-Umfrage: Mit der Queen fehlt eine Konstante
Die Hessen sind über den Tod der Queen.
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Ich muss ganz ehrlich sagen, da kamen mir ganz spontan auch wirklich so die Tränen, obwohl ich jetzt kein Royal Fan bin oder so, aber die Queen war für mich schon doch immer so ein Fels in der Prang, so ein Anker in dieser stürmischen Zeit. Das macht einen schon traurig. Die Queen war ja immer da, mein ganzes Leben. Eigentlich kaum vorstellbar, dass sie nicht mehr da ist. Für mich geht eine Ära zu Ende. Dieser Wortsatz, God save the King, der will mir so gar nicht über die Lippen gehen. Ich kenne nur God save the Queen.
So reagieren die Welt auf den Tod der Queen
Obwohl Elizabeth als britische Monarchin über keine politische Macht verfügte, galt sie als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten ihrer Zeit. Mit Beständigkeit führte sie Großbritannien durch große Veränderungen.
"Riesiger Schock für die Nation und die Welt"
Die gerade erst ins Amt gekommene britische Premierministerin Liz Truss würdigte die Queen als "Fels, auf dem das moderne Großbritannien errichtet wurde". Der Tod der Queen sei ein "riesiger Schock für die Nation und die Welt". Das Land sei unter ihrer Herrschaft gewachsen und gediehen, sagte Truss.
Welt wird sich noch lange an Queen erinnern
UN-Generalsekretär António Guterres sagte, Elizabeth II. sei auf der ganzen Welt für ihre "Anmut, Würde und Hingabe" bewundert worden. In Jahrzehnten des Wandels habe sie eine "beruhigende Präsenz" geboten. "Die Welt wird sich noch lange an ihre Hingabe und ihre Führungskraft erinnern."
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondoliert
Für Deutschland kondolierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. "Königin Elizabeth II. ist eine Frau, die ein Jahrhundert geprägt hat", schrieb er laut Sprecherin an das Königshaus. Sie habe Zeitgeschichte erlebt und selbst geschrieben: "Ihre Majestät genoss auf der ganzen Welt höchstes Ansehen und Respekt."
Kanzler Scholz würdigt Einsatz der Queen
Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte die Königin als "Vorbild und Inspiration für Millionen, auch hier in Deutschland". Scholz hob vor allem ihren Einsatz "für die deutsch-britische Aussöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges" hervor. "Sie wird fehlen, nicht zuletzt ihr wundervoller Humor."
So reagieren die Promis
Die Royal Familiy twittert zum Tod der Queen
Die schönsten Fotos der Queen
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Nachdem ihr Vater, König George, den Thron bestieg, winken Queen Mum und Queen Elizabeth II. 1937 vom Balkon des Palastes.
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Am 20. November 1947 heiratet Queen Elizabeth II. ihre große Liebe Prinz Philip, dessen Vorfahren deutsche Adelige waren.
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Queen Elizabeth II. läuft zusammen mit ihrer Mutter 1951 im Wind zu einer Hochzeit in London.
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Ihr ganzes Leben spielten Ponys eine wichtige Rolle für sie: 1952 nimmt sie gemeinsam mit ihrem Vater, König George, hoch zu Ross an ihrer ersten Trooping the Colours-Parade teil.
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Pretty in Blue: Zum 80. Geburtstag ihrer Mutter haben sich Queen Elizabeth II. und ihre Schwester Anne 1980 in Schale geworfen.
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Queen Elizabeth II. und Prinzessin Diana am Geburtstag der Queen Mum 1987.
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Nach dem tragischen Tod von Prinzessin Diana laufen Queen Elizabeth II. und Prinz Philip 1997 an den tausenden Blumen vor Buckingham Palace vorbei.
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Dorgis (Dachs-Corgi-Mischling) und Corgis waren ihre liebste Hunderassen: Queen Elizabeth II. hat rund 30 dieser Hunde in ihrem Leben besessen.
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Queen Elizabeth II. und Prinz Philip auf dem offiziellen Hochzeitsfoto von Prinz William und Herzogin Catherine, die 2011 heirateten.
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Beim Staatsbesuch in Deutschland besuchten Queen Elizabeth II. und Prinz Philip auch den Frankfurter Römer. Der damalige Bundespräsident Joachim Gauck war dabei, genau wie der damalige hessische Minsterpräsident Volker Bouffier und seine Frau Ursula.
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Die letzte große Hochzeit im Hause Windsor: Queen Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip posieren 2018 für das offizielle Hochzeitsfoto von Prinz Harry und seiner Meghan.
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Prinz Philip war die große Liebe von Queen Elizabeth II. - er starb im Alter von 99 Jahren am 9. April 2021.
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Auch im hohen Alter war ein Ausritt auf ihrem Lieblings-Pony Pflicht: 2020 reitet Queen Elizabeth II. auf ihrem Fell-Pony Balmord Fern durch ihren Park.
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Queen Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip 2021 umringt von ihren Urenkeln.