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> Landtagswahl: Diese Themen sind Grünen-Kandidat Tarek Al-Wazir wichtig
06.03.2023, 07:50 Uhr
Al-Wazir im FFH-Kandidatencheck -
Klimakleber sollen mit "Quatsch" aufhören
© FFH
Der Grünen-Kandidat Tarek Al-Wazir war zum FFH-Kandidatencheck in "Guten Morgen, Hessen!"
Tarek Al-Wazir, Nancy Faeser oder Boris Rhein: Wer wird Hessens nächster Ministerpräsident oder nächste Ministerpräsidentin? Am 08. Oktober 2023 finden die Landtagswahlen in Hessen statt. In FFH "Guten Morgen, Hessen!" stellen sich die Spitzenkandidaten live für den großen FFH-Kandidatencheck vor. Den Anfang hat Tarek Al-Wazir von den Grünen gemacht.
Zum Protest vieler junger Menschen für den Klimaschutz sagt Al-Wazir: "Hört bitte auf mit dem Quatsch, weil so gewinnen wir keine Mehrheiten, garantiert nicht." Damit nimmt er Bezug auf die sogenannten Klimakleber der Letzten Generation. Aktivisten, die sich beispielsweise an Straßen festkleben oder Bäume absägen.
Proteste selbst sind wichtig
Grundsätzlich versteht er die Proteste, denn junge Leute hätten noch die längste Zeit auf dieser Erde und wir müssten wirklich etwas fürs Klima tun, sagt Al-Wazir. Aber durch solche Aktionen werde nicht mehr über Klimaschutz gesprochen, sondern nur noch über die Proteste selbst - und das sei nicht zielführend.
Al-Wazir: Die Klimakleber übertreiben
Der Grünen-Kandidat Tarek Al-Wazir sagt: Mit extremen Protest-Aktionen gewinnen wir keine Mehrheiten.
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Also ich kann natürlich verstehen, dass viele junge Leute sagen, ihr müsst mehr tun, die haben ja noch die längste Zeit auf diesem Planeten vor sich und wir müssen wirklich was gegen die Klimakrise tun. Aber ich habe immer gesagt, es macht überhaupt keinen Sinn, am Ende das mehr über die Aktionsform gestritten wird, in Anführungszeichen, als über das, was die Leute eigentlich wollen. Und wenn sie sich mal diese sogenannte letzte Generation anschauen, also letzte Woche haben sie einen Baum abgesägt vom Kanzleramt, am Wochenende haben sie schwarze Farbe über das Grundgesetz geschüttet. Man fragt sich, was soll denn als nächstes kommen und am Ende regen sich alle nur noch darüber auf und es wird gar nicht mehr über Klimaschutz geredet, deswegen kann ich immer nur sagen, hört bitte auf mit dem Quatsch, weil so gewinnen wir keine Mehrheiten, garantiert nicht.
Klimaplan für Hessen
Im FFH-Gespräch geht es für den Kandidat der Grünen auch viel um Klimaschutz. Er verrät auch Details aus dem Klimaplan, den er zugunsten von mehr Klimaschutz für Hessen als Wirtschaftsminister heute vorstellen will. Eine der Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität sind Solardächer, sagt Al-Wazir.
Solardächer werden zur Pflicht
Sie werden auf allen Landesgebäuden zur Pflicht, auch neue Supermarktparkplätze ab 50 Parkplätzen müssen künftig ein Solardach haben. Für Privatpersonen kommt keine Pflicht. Allerdings werden Solaranlagen auf Privatdächern mit günstigen KfW-Krediten unterstützt. Eine weitere Maßnahme des Klimaplans: Das Land werde den Kommunen Mobilitätsberater finanzieren. Sie sollen dafür sorgen, dass Städte und Gemeinden sich Rad- und Fußgängerfreundlich umgestalten.
Al-Wazir: bei neuen Häusern sollen Solaranlagen gleich mitgemacht werden
Tarek Al-Wazir von den Grünen sagt: Für Privathaushalte gibt es zwar keine Pflicht zur Solaranlage, aber mit Förderungen sollen sie attraktiv werden.
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Natürlich, wenn wir jetzt eine Situation haben, dass neue Häuser gebaut werden, dann macht es natürlich Sinn, wenn das Gerüst schon steht, die Solaranlage gleich mitzumachen. Da werden wir übrigens für diejenigen, die dafür das Geld nicht haben, vergünstigte Kredite von der KfW anbieten, um den Leuten das einfach auch zu ermöglichen, damit sie am Ende mit dem eingesparten Geld, weil sie den Strom selbst produzieren, nicht mehr kaufen müssen, das auch refinanzieren können.
Die drei wichtigsten Themen
Was liegt Tarek Al-Wazir für Hessen besonders am Herzen? Das sind eine starke Wirtschaft, eine Gesellschaft, die zusammenhält, und der Klimaschutz.
Bildung und Betreuung sind entscheidend
Dafür sind unter anderem Bildung und Betreuung sehr entscheidend, sagt Al-Wazir, denn wenn Kinder gut betreut sind und Eltern dadurch beruhigt arbeiten können, kommt das auch der Wirtschaft zugute.
Was ist mit Gasheizungen?
Auf Bundesebene gibt es beim Thema Klimaschutz Streit, denn der Neueinnbau von Gas- oder Ölheizungen soll schon ab 2024 verboten werden, so steht es in einem ersten Referentenentwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Al-Wazir versucht zu beruhigen: Er sagt, dass bereits eingebaute Gasheizungen drin bleiben und auch repariert werden dürfen, aber wenn es um neue geht, sollte man sich die Frage nach Alternativen stellen. Natürlich gebe es Ausnahmen für Härtefälle etwa bei älteren Wohnhäusern und es müsse auch Förderungen geben.
Al-Wazir: Wir müssen Hessen verändern
Für den Grünen-Kandidaten Tarek Al-Wazir sind eine starke Wirtschaft, Bildung und Betreuung und Klimaschutz die wichtigsten Themen.
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Wir müssen Hessen verändern, das ist so. Wir müssen unsere Wirtschaft umbauen. Wir müssen dafür sorgen, dass wir auch eine starke Wirtschaft haben in dieser Transformation, die wir ja brauchen für den Klimawandel. Wir müssen zweitens dafür sorgen, dass, da bin ich mir ganz, ganz sicher, dass die Gesellschaft zusammenhält. Und da ist Bildung und Betreuung ein wesentlicher Punkt. Also viele sind auf der Suche nach Betreuungsplätzen. Das hilft übrigens auch der Wirtschaft, in Anführungszeichen, wenn die Eltern ihre Kinder gut betreut wissen. Und natürlich ist klar, über allem steht die Frage Klimaneutralität 2045. Und das sind noch 22 Jahre, aber das ist schneller als man denkt.
Al-Wazir: neue Heizungen sollten nicht mehr auf Gas setzen
Der Kandidat der Grünen, Tarek Al-Wazir, zum aktuellen Streit in der Ampel-Koalition um das Verbot von neuen Gas-Heizungen.
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Ich kann insofern beruhigen, jede Heizung, die jetzt drin ist, die darf weiterlaufen, die darf auch repariert werden, wenn sie kaputt geht. Es geht jetzt nur um die Frage, wenn wir neue Heizungen einbauen, bauen wir dann noch Gas ein, was wir ja eigentlich zu wenig haben, das haben wir ja gerade schmerzhaft gelernt. Oder sorgen wir dafür, dass mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien dabei sind. Das geht in Richtung Wärmepumpe, aber es wird auch Ausnahmen für Härtefälle geben und es muss natürlich auch Förderung geben, das ist doch ganz klar.
Dauerbrenner Fluglärm
Tarek Al-Wazir kennt den Fluglärm aus eigener Erfahrung, sagt er. Schließlich sei er in Offenbach geboren. Trotzdem müsse man das Problem auf mehreren Ebenen angehen. Die Belastung für die Anwohner müsse reduziert werden, der Flugverkehr selbst klimaneutral und leiser gestaltet werden, und dabei dürfe der wirtschaftliche Faktor des Flughafens nicht vernachlässigt werden. Und das gehe nur schrittweise, so Al-Wazir.
Al-Wazir: Das Problem Fluglärm muss man schrittweise angehen
Der in Offenbach geborene Grünen-Kandidat Tarek Al-Wazir kennt Fluglärm aus eigener Erfahrung. Aber das Problem ist mehrschichtig.
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Ich bin in Offenbach geboren, ich bin quasi nicht nur unter Flutlicht, sondern auch unter Fluglärm geboren. Ich weiß, was das heißt und gleichzeitig muss man einfach Schritt für Schritt dafür sorgen, dass es besser wird. Das ist die Aufgabe, sowohl den ökonomischen Faktor als eben auch die Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner und ganz nebenbei auch den ökologischen Faktor. Wir müssen ja dafür sorgen, dass auch der Flugverkehr klimaneutral wird. Das ist übrigens die schwierigste aller Aufgaben. Und da übrigens braucht man diese synthetischen Kraftstoffe, diese E-Fuels garantiert, die man im Auto nicht braucht.
Am 8. Oktober finden die Landtagswahlen in Hessen statt. Wer sind die…