Diese Gewalt heute Abend ist aufs Schärfste zu verurteilen. Gewalttäter und Chaoten machen den Sport kaputt. https://t.co/uZ3k86qFLy
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) March 15, 2023
Hooligan-Randale in Neapel - Auch drei Deutsche festgenommen
Nach den gewalttätigen Zusammenstößen in Neapel sind die Anhänger des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt aus der Stadt gebracht worden.
Die gewaltbereiten Fans wurden in der Nacht und am frühen Morgen mit Sonderbussen und unter Polizeischutz zum Flughafen von Neapel sowie nach Salerno und Rom gebracht. Von dort sollten sie ihre Heimreise nach Deutschland antreten. Das berichteten die Behörden der süditalienischen Stadt.
Drei Deutsche festgenommen
Von Hunderten Fans wurden die Personalien aufgenommen. Acht Ultras wurden vorerst festgenommen, wie Polizeichef Alessandro Giuliano auf einer Pressekonferenz sagte. Drei davon seien Deutsche, wie auch die Eintracht am Donnerstag bestätigte. Weitere Festnahmen könnten folgen.
Neapel-Hooligans wollten Hotel stürmen
Der Abtransport hatte sich in der Nacht verzögert, als Hooligans des SSC Neapel zu einem Hotel am Hafen vordringen wollten, in dem sich die Frankfurter befanden. Es kam in den naheliegenden Straßen zu Zusammenstößen zwischen den Fangruppen und der Polizei. Direkt neben dem Hotel der Eintracht-Anhänger war auch die Unterkunft der Frankfurter Mannschaft.
Erste Krawalle schon vor dem Spiel
Zu ersten Krawallen kam es schon am Mittwochnachmittag vor Anpfiff der Fußball-Champions-League-Partie. Wie auf Videos zu sehen war, warfen Hooligans Gegenstände wie Tische, Stühle und Feuerwerkskörper in Richtung der Einsatzkräfte. Ein Polizeiauto wurde in Brand gesetzt. "Es ist klar, dass das niemand sehen möchte. Wir müssen das vollständig aufarbeiten. Aber das braucht Zeit", sagte der für Fan-Themen zuständige Eintracht-Vorstand Philipp Reschke vor dem Anpfiff der Partie.
Angriffe von beiden Fanlagern
Laut Medienberichten griffen Frankfurter Ultras die Polizisten und Carabinieri an. Auf Amateuraufnahmen war indes auch zu sehen, wie Napoli-Hooligans mit Stöcken attackierten und Pyrotechnik gegen Ordnungskräfte schossen. Laut Polizeiquellen waren beide Fanlager an den Ausschreitungen beteiligt, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. "Die Neapel-Fans haben unsere Fans angegriffen und dann wurde das in Gang gesetzt, was wir gesehen haben", berichtete Reschke. Diese Information habe er von der Polizei erhalten.
Innenministerin Faeser: Chaoten machen Sport kaputt
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die Fan-Ausschreitungen vor dem Champions-League-Spiel von Eintracht Frankfurt beim SSC Neapel heftig kritisiert. "Diese Gewalt heute Abend ist aufs Schärfste zu verurteilen", schrieb die SPD-Politikerin bei Twitter und ergänzte: "Gewalttäter und Chaoten machen den Sport kaputt."
Neapels Bürgermeister entsetzt
"Die Szenen der Zerstörung unserer historischen Innenstadt sind unannehmbar", sagte Bürgermeister Gaetano Manfredi. "Wir verurteilen aufs Schärfste diese unsäglichen Taten der dafür Verantwortlichen, von welcher Seite sie auch immer ausgingen."
Glasner verurteilt Krawalle
Das Aus im Achtelfinale der Champions League konnte Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner akzeptieren, die Krawalle der Fans nicht. "Ich verurteile jegliche Form von Gewalt und Kriminalität. Egal, wo und wann das passiert auf der Welt. Deshalb heiße ich das nicht gut", sagte Glasner nach dem 0:3 des Fußball-Bundesligisten beim italienischen Top-Club SSC Neapel.