Fehlende Medikamente für Kinder - Bayern erlaubt nicht zugelassene Arzneien
Der Mangel an Medikamenten für Kinder wird immer größer, davor warnt der Berufsverband deutscher Kinder- und Jugendärzte. In Bayern wird deshalb sogar die Einfuhr nicht zugelassener Medikamente vorübergehend erlaubt.
Es fehle an Fieber- und Schmerzmedikamenten in kindgerechter Darreichungsform, sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch Penicillin gebe es derzeit nicht.
Brandbrief an Gesundheitsminister
Gemeinsam mit Kinderärzten aus Frankreich, Österreich, der Schweiz und Südtirol haben die deutschen Kinderärzte einen offenen Brief an die Gesundheitsminister der Länder geschrieben - auch an Bundesgesundheitsminister Lauterbach. Die Ärzte fordern darin eine schnelle, zuverlässige und dauerhafte Lösung für das Problem fehlender Medikamente.
Bayern macht Alleingang
Unterdessen geht man in Bayern eigene Wege: Die Landesregierung in München erlaubt vorübergehend die Einfuhr in Deutschland nicht zugelassener Antibiotika-Säfte. "Wir in Bayern lassen nichts unversucht, um die Lage zu verbessern", erklärte Gesundheitsminister Holetschek (CSU).
Neues Gesetz soll helfen
Lauterbach schrieb am Samstag bei Twitter, die Sorge der Kinderärzte sei berechtigt und verwies auf ein entsprechendes Gesetz zur Bekämpfung der Engpässe, das die Bundesregierung Anfang April auf den Weg gebracht hatte. Vom Bundestag beschlossen ist es aber noch nicht.
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