Einmalig: Esa-Forscher lassen Satelliten kontrolliert abstürzen
Einmaliges Manöver - Esa lässt Satellit kontrolliert abstürzen
Mission geglückt: Die Europäische Raumfahrtagentur Esa aus Darmstadt hat zum ersten Mal einen Satelliten kontrolliert abstürzen lassen, der dafür ursprünglich nie gebaut war.
Der Satellit "Aeolus" sei gestern Abend unserer Zeit über der Antarktis wieder in die Atmosphäre eingetreten und verglüht. Alle Teile, die nicht verglühten, seien wie geplant in den Atlantik gefallen, melden die Darmstädter unter Berufung auf das US Space Command.
Darmstädter steuern einmaliges Manöver
Ein großer Erfolg für die Darmstädter, denn es handelt sich um ein beispielloses und sehr komplexes Manöver, schließlich sei Aeolus nie dafür konzipiert worden, wieder in die Erdatmosphäre einzutreten. Später konzipierte Satelliten seien für ein solches Manöver ausgestattet oder aus Materialien gebaut, die komplett in der Atmosphäre verglühen, hatte der Leiter der Abteilung Raumfahrtrückstände, Tim Flohrer, gesagt. "Das ist bei heutigen Missionen Standard."
Kein Risiko und weniger Weltraumschrott
Hintergrund des Manövers: Das Risiko, dass Trümmerteile auf Landflächen herabstürzen, sollte minimiert werden. Auch wenn es laut den Darmstädtern auch ohne wissenschaftliche Kontrolle unvorstellbar gering gewesen sei. Zudem sollte die Gefahr einer Kollision mit anderen Objekten in der Erdumlaufbahn und damit das Risiko von noch mehr Weltraumschrott verkleinert werden. Daher zielte das Flugkontrollteam in Darmstadt auf einen Meeresstreifen, der so weit wie möglich vom Land entfernt ist.
Aeolus hat bei Wettervorhersagen geholfen
Die Sonde konnte Windprofile erstellen und damit Wettervorhersagen verbessern. Die Mission war 16 Jahre lang vorbereitet worden und 2018 gestartet. Bei Aeolus wurde vor zwei Monaten der wissenschaftliche Betrieb eingestellt. Mit dem restlichen Treibstoff an Bord wurden die Manöver für die Rückkehr geflogen.
FFH bei WhatsApp:
News und Infos direkt auf euer Smartphone. Hier dem FFH-Channel folgen.