Wehretal-Reichensachen: Hunderte Autofahrer tanken falschen Sprit
Tank-Desaster in Wehretal - Hunderte Autofahrer tanken falschen Sprit
In Wehretal-Reichensachsen haben hunderte Menschen den falschen Sprit getankt, weil die Zapfsäulen an einer Tankstelle falsch befüllt waren. Das bestätigte die Honsel Mineralölvertriebs GmbH aus Knüllwald auf FFH-Anfrage. Jetzt müssen etliche Autos repariert werden. Betroffen sind wohl mehrere hundert Kunden der Tankstelle.
Rund 25 betroffene Autobesitzer lassen ihre Fahrzeuge ganz in der Nähe der Tankstelle reparieren - bei der Autowerkstatt Liese.
Alleinerziehende sollen ihr Auto schnell repariert bekommen
Dort hat man jetzt extra geplante Termine verschoben, um dem Aufkommen schnell gerecht werden zu können. Das hat die Geschäftsführerin, Michaela Liese, zu HIT RADIO FFH gesagt. Besonders alleinerziehende Mütter, die in der Region dringend auf ihr Auto angewiesen sind werden bevorzugt, so Liese.
Passiert war das Ganze zwischen Montag und Mittwoch (28.-30. August) an der Honsel-Tankstelle in der Gemeinde Wehretal im Werra-Meißner-Kreis in Nordhessen. Etliche Autofahrerinnen und Autofahrer hatten den falschen Kraftstoff getankt. Bei Facebook schrieben Betroffene etwa, dass ihr Auto danach liegen geblieben sei.
Betroffene sollten Auto nicht starten
Wer glaubt, dort den falschen Kraftstoff getankt zu haben, sollte das Auto nicht starten und es abschleppen lassen – sonst drohen Schäden im Motor und der Einspritzanlage.
Verwechslung war wohl schuld
"Zu unserem großen Bedauern müssen wir nach intensiver Prüfung feststellen, dass der Vermischungsschaden an der Tankstelle in Reichensachsen aufgrund eines Lieferantenfehlers entstand. Hintergrund und Auslöser des Fehlers ist vereinfacht gesagt eine Verwechslung des Diesel- bzw. Super-Benzin-Einfüllstützens", hieß es am Freitagnachmittag in einer Mitteilung von Honsel und dem Lieferanten, der Kaiser Energie GmbH.
Schäden sollen unkompliziert reguliert werden
„Wir bedauern diesen Fehler und versuchen schnellstmöglich und unkompliziert die entstandenen Schäden zu regulieren“, so Frank Honsel, Inhaber der Honsel Mineralölvertriebs GmbH. Beide Unternehmen stehen im engen Austausch, um die Situation aufzulösen.
Die Kaiser Energie GmbH hat für die Abwicklung der Schadensmeldungen eine zentrale E-Mail-Adresse eingerichtet. Kunden sollen sich vorzugsweise direkt hier melden: versicherung@kaiser.rw.net
Menschliches Versagen wird nicht ausgeschlossen
„Wir prüfen zurzeit alle möglichen Ursachen, die zu der Verwechslung führen konnten. Trotz höchster Sicherheitsstandards ist menschliches Versagen zum jetzigen Stand nicht auszuschließen“, so Björn Kree-Lange, Geschäftsführer der Kaiser Energie GmbH. „Detaillierte Prüfungen sind im Gange“, so Kree-Lange weiter. Die Kaiser Energie GmbH beliefert die Firma Honsel seit vielen Jahren, die Geschäftsbeziehungen seien partnerschaftlich.
Hunderte Kunden betroffen
Nach FFH-Informationen vor Ort vom Freitag sind mindestens 700 Kundinnen und Kunden betroffen. Der Lieferant, die Kaiser Energie GmbH, sprach hingegen am Montag auf FFH-Anfrage von betroffenen Kunden im "niedrigen dreistelligen Bereich". Zur Höhe des Schadens und zur genauen Ursache machte das Unternehmen auf Nachfrage am Montag keine Angaben.
Betroffene sollten Werkstatt aufsuchen
Alle Kundinnen und Kunden, die im Zeitraum vom Montag, 7 Uhr bis Mittwochnachmittag in Reichensachsen nachweislich Super E5 oder Diesel getankt haben und Probleme feststellen, sollten - soweit möglich - die nächste Werkstatt aufzusuchen und den Schaden melden.
Falscher Sprit wird entsorgt
16.000 Liter "Super E5" und 11.000 Liter "Diesel" seien jetzt Sondermüll, sagt uns der Chef der Spezialfirma, die die Tanks der Tankstelle wieder leergepumpt hat. Seit Freitagnachmittag läuft der Betrieb wieder normal.
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