Feuer in Wohnhaus in Wächtersbach-Wittgenborn - Staatsschutz ermittelt
Staatsschutz ermittelt - Feuer in Wohnhaus in Wächtersbach
Die Bewohner waren nicht zu Hause, als ihr Haus in Flammen aufging. Nach dem Brand im hessischen Wächtersbach gehen die Behörden dem Verdacht nach, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde - möglicherweise aus rassistischen Motiven.
Es seien Hinweise auf eine rassistisch motivierte Brandstiftung gefunden worden. An mehreren Wänden des Hauses sei der Schriftzug "Ausländer raus" entdeckt worden, teilte die Stadt am Dienstag (26. Dezember) auf ihrer Internetseite mit. In dem Haus habe eine Familie aus Pakistan gelebt, die seit vielen Jahren integriert im Stadtteil Wittgenborn lebe.
Staatsschutz ermittelt
Auch die Staatsschutzabteilung des zuständigen Polizeipräsidiums Südosthessens wurde einbezogen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Unter anderem werde wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung ermittelt.
Ahmadiyya-Gemeinde meldet sich zu Wort
Nach dem Brand hat sich nun auch die Ahmadiyya-Gemeinde zu Wort gemeldet. Die betroffene pakistanische Familie gehört demnach der Gemeinschaft an. Auf Instagram schreibt die Ahmadiyya-Gemeinschaft, dass rechte Kräfte immer weiter erstarken und die gesellschaftliche Spaltung vorangetrieben würde. Es sei sofortiges politisches Handeln nötig, denn es sei nicht hinnehmbar, dass friedliche Menschen so viel Hass ausgesetzt seien.
Instagram-Post der Ahmadiyya-Gemeinde
Landrat und Bürgermeister: "Die Ermittlungen sind abzuwarten"
Der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz und Bürgermeister Andreas Weiher (beide SPD) teilten indes mit, eine politische und gesellschaftliche Einordnung sei erst möglich, wenn die Ursachen für den Brand und die ausländerfeindlichen Schmierereien zuverlässig aufgeklärt seien.
Geschätzte 350.000 Euro Sachschaden
Das Feuer war den Angaben zufolge um kurz nach 1.00 Uhr in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag ausgebrochen. Zu dem Zeitpunkt habe sich niemand in dem Gebäude aufgehalten, hieß es von der Polizei. Es entstand ersten Schätzungen zufolge ein Sachschaden von 350.000 Euro. Das Haus habe rasch in Vollbrand gestanden.
Bewohner kommen bei Freunden unter
Nach Angaben der Stadt Wächtersbach halten sich die Bewohnerinnen und Bewohner bei Freunden auf und benötigen nach eigener Aussage keine Hilfe. Bürgermeister Andreas Weiher (SPD) bedankte sich bei der Feuerwehr, die am Montag bis in den Vormittag hinein im Einsatz gewesen sei und weitere Schäden im Umfeld des Hauses verhindert habe.
Bürgermeister zeigt sich geschockt von dem Vorfall
Wächtersbachs Bürgermeister Andreas Weiher zeigte sich geschockt von dem Vorfall. Wenn sich bewahrheiten würde, dass das Haus aus rassistischen Motiven angesteckt worden sei, habe das eine ganze neue, schreckliche Dimension.
Weiher appelliert an mögliche Zeugen, sich zu melden
Weiher appelliert am FFH-Mikro an alle, die etwas gesehen haben oder sonst irgendetwas zu dem Vorfall sagen können, sich bei der Polizei zu melden.