Bahnstreik vorbei - Zugverkehr rollt wieder an
Aufatmen bei allen Pendlern, die auf die Bahn angewiesen sind: Der Lokführerstreik ist schon in der Nacht um 02:00 Uhr vorzeitig beendet worden - sechzehn Stunden früher als ursprünglich geplant. Eigentlich wäre er noch bis zum Abend gegangen.
Die Gewerkschaft GDL und der Bahn-Konzern hatten sich am Wochenende überraschend darauf verständigt, ab nächster Woche wieder zu verhandeln.
Laut Bahn-Konzern soll jetzt der normale Fahrplan wieder greifen - es könne allerdings auch im Regionalverkehr in Hessen noch Verzögerungen geben. Hier können Sie Ihre gewünschte Bahn-Verbindung checken.
Vereinzelte Einschränkungen im Regionalverkehr
Zu Einschränkungen kommt es laut Homepage noch auf den Regionalbahnen RB4 Korbach Hauptbahnhof bis Kassel-Wilhelmshöhe sowie RB38 von Kassel-Hauptbahnhof nach Treysa. Betroffen seien auch die Regionalbahn- bzw. Regionalexpresslinien RB39/RE39 von Kassel Hauptbahnhof nach Bad Wildungen, RB94 von Marburg bis Bad Laasphe sowie RB97 von Marburg bis Brilon Stadt. Ebenso sollten sich S-Bahn-Fahrgäste im Rhein-Main-Gebiet noch auf Einschränkungen einstellen.
Erstmal keine weiteren Streiks
Weitere Streiks sind damit erstmal vom Tisch. Die Bahn und die GDL haben sich den Informationen zufolge auf eine Friedenspflicht bis zum 3. März geeinigt. Ab 5. Februar soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Tarife verhandelt werden. Ziel ist es den Angaben zufolge, bis Anfang März einen Tarifabschluss zu erzielen.
Fernverkehr stark betroffen
Der Streik war der vierte Ausstand seit Beginn des Tarifkonflikts. Er begann am Dienstagabend (23: Januar) im Güterverkehr und am Mittwochmorgen (24. Januar) im Personenverkehr. Im Fernverkehr bot die Bahn in den vergangenen Tagen mit einem Notfahrplan rund 20 Prozent des sonst üblichen Angebots an. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen des Streiks wie schon bei den vorherigen GDL-Arbeitskämpfen je nach Region unterschiedlich.
Kürzere Arbeitszeit für Schicht-Dienstler gefordert
Bei den anstehenden Verhandlungen soll unter anderem über Modelle zur Arbeitszeitverkürzung gesprochen werden. Die Bahn hat sich zudem bereiterklärt, über eine Entgelterhöhung per Festbetrag zu reden. Bisher hatte sich der bundeseigene Konzern stets für prozentuale Erhöhungen ausgesprochen. Festbeträge helfen in der Regel vor allem den unteren Einkommensgruppen und werden daher von Gewerkschaften oft bevorzugt ausgehandelt.
Bahner und Bahnerinnen bekommen 1.500 Euro Inflationsausgleich
Bereits fest vereinbart wurde die Zahlung von 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie im März. Diese Zahlung fällt für die Beschäftigten steuern- und abgabenfrei aus, es gilt also brutto gleich netto.
Bahn bietet Lohnerhöhung in zwei Schritten
Das aktuelle Angebot der Bahn sieht 4,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten ab August und weitere 5 Prozent mehr ab April 2025 vor. Ab Januar 2026 können Lokführer und Zugbegleiter diesem Angebot zufolge dann zwischen einer weiteren Entgelterhöhung um 2,7 Prozent oder einer Stunde weniger Arbeit pro Woche entscheiden.