Hessen-SPD wählt Sören Bartol zum neuen Parteichef
Parteitag der Hessen-SPD - Marburger Sören Bartol neuer Landes-Chef
Die Hessen-SPD stellt sich an der Spitze neu auf. Zum Nachfolger von Nancy Faeser wurde Sören Bartol als Landesvorsitzender gewählt. Der 49-Jährige will Politik als "Mannschaftssport" betreiben.
Die Hessen-SPD hat Sören Bartol zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Der 49-jährige Bundestagsabgeordnete erhielt am Samstag bei einem Parteitag in Frankfurt 84,2 Prozent der Delegiertenstimmen. Er ist Nachfolger von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die nicht mehr antrat.
Bartol: Politik als "Mannschaftssport"
Bartol will Politik nach eigenen Worten als "Mannschaftssport" betreiben. Bei dem Parteitag mit rund 330 Delegierten beschwor er den Zusammenhalt von Landtagsfraktion, Regierungsmitgliedern und der Partei bei den hessischen Sozialdemokraten. Nur mit einem starken Team könne man wachsen, sagte er.
Seit 2002 im Bundestag
Der 49-Jährige sitzt seit 2002 für die Sozialdemokraten im Bundestag, per Direktmandat des Wahlkreises Marburg. Er war von 2013 bis 2021 stellvertretender Fraktionsvorsitzender und ist seit Dezember 2021 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Geboren in Hamburg, zuhause in Marburg
Bartol ist in Hamburg geboren. Nach dem Abitur im nordrhein-westfälischen Detmold führte ihn sein Lebensweg nach Hessen, er studierte Politologie, Jura und Medienwissenschaften in Marburg. Seit 1990 ist er SPD-Mitglied und engagierte sich bei den Jusos, von 2000 bis 2002 arbeitete er im hessischen Landtag für den SPD-Abgeordneten Ernst-Ludwig Wagner.
Bartol "passionierter Gamer"
Seit 2001 ist Bartol Mitglied im Kreistag Marburg-Biedenkopf. Bartol lebt mit seiner Familie in Marburg und Berlin. Er interessiert sich für Fußball und hat ein Faible für Wasser und Boote. Zudem zählt er die Musik zu seinen "großen Leidenschaften". Er bezeichnet sich als technikaffin und "passionierten Gamer".
Faeser tritt als Mutmacherin auf
In ihrer Rede als scheidende Parteivorsitzende trat Nancy Faeser als Mutmacherin auf. Sie hoffe auf ein Signal des Aufbruchs, dass von dem Treffen ausgehe. Bei der Landtagswahl holte die SPD ihr historisch schlechtestes Ergebnis. Aber, so Faeser: Man habe es geschafft, Teil der neuen Landesregierung zu werden. Die Leute hätten jetzt Erwartungen an die Sozialdemokratie und die gelte es zu erfüllen.
Eintracht-Trikot als Dankeschön
"Es war mir eine große Ehre – und es hat auch meistens sehr viel Spaß gemacht", sagte die 53-Jährige. Als Dank für ihre Arbeit bekam Fußball-Fan Faeser unter anderem ein Eintracht Frankfurt-Trikot mit ihrem Namen überreicht. Das hat Parteikollege Kaweh Mansoori übernommen.
SPD wählt auch neue Generalsekretärin
Neue Generalsekretärin der hessischen SPD ist Josefine Koebe. Sie bekam beim Parteitag in Frankfrt 87,3 Prozent. Koebe ist in ihrer ersten Legislaturperiode Landtagsabgeordnete. Sie war zuvor Ökonomin bei einem frühkindlichen Bildungsträger.
Nachfolgerin von Degen
Koebe ist 1988 in Bensheim geboren. Nach ihrem Studium in Tübingen, Paris und Berlin kehrte sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihre Heimatstadt zurück. Koebe folgt auf Christoph Degen. Er war seit 2019 Generalsekretär und ist jetzt Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur.
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