Düngegesetz Thema im Bundesrat - Weiterhin zu viel Nitrat im Grundwasser
Der Nitratwert im Grundwasser in Deutschland ist weiterhin zu hoch. Das geht aus dem neuenNitratbericht der Bundesregierung hervor, der sich auf den Zeitraum von 2020 bis 2022 bezieht. Am Freitag (05.07.) stimmt der Bundesrat über das neue Düngegesetz ab.
Die Konzentration lag laut des Nitratberichts 2024 an gut einem Viertel (25,6 Prozent) der Messstellen in Deutschland über der von der EU vorgegebenen Grenze von 50 Milligramm pro Liter.
Ursprung und Folgen von Nitrat im Boden
Unter anderem aus Dünger wie etwa Gülle gelangt Nitrat in den Boden, das gut fürs Pflanzenwachstum ist. Zu viel davon kann die Natur aber aus dem Gleichgewicht bringen. Zudem können aus Nitrat gesundheitsgefährdende Nitrite entstehen. Die EU-Staaten müssen der Europäischen Kommission alle vier Jahre Daten über die Belastung ihrer Gewässer mit Nitrat liefern.
Rückgang der Nitratbelastung
Laut dem vorherigen Bericht für den Zeitraum von 2016 bis 2018 war der Nitratwert noch an 26,7 Prozent der Messstellen zu hoch gewesen. Damit ging die Nitratbelastung im Grundwasser erneut leicht zurück, aber eben nicht genug.
Appell von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir
"Der Nitratbericht macht aber auch deutlich, dass wir noch nicht am Ziel sind. Besonders wo viele Tiere gehalten werden oder viel Gemüse angebaut wird, ist immer noch zu viel Nitrat im Grundwasser", sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) in einer Mitteilung. Er appelliert daher an die Länder, im Bundesrat dem neuen Düngegesetz zuzustimmen.
Umweltministerin Lemke über das Düngegesetz
Bundesumweltministerin Steffi Lemke sieht Deutschland zwar durch die konsequente Umsetzung der Nitrat-Richtlinie "auf dem richtigen Weg". Mit den geplanten Änderungen zum Düngegesetz wolle die Regierung aber "weitere notwendige Verbesserungen schaffen."
Änderungen am Düngegesetz und deren Folgen
Der Bundestag hatte Anfang Juni Änderungen am Düngegesetz beschlossen, um die Nitratbelastung des Grundwassers zu reduzieren. Die Gesetzesänderung soll die Grundlage dafür schaffen, dass die Düngedaten von Agrarbetrieben überprüft und bewertet werden können.
Vorteile für umweltfreundliche Bauern
Bauern, die nachweislich keine Gewässer verschmutzen, sollen nach Angaben der Ampel-Koalition von diesem "Monitoring" profitieren, indem sie etwa von bestimmten Auflagen beim Düngen befreit werden. Allerdings muss nach dem Bundestag an diesem Freitag noch der Bundesrat zustimmen.
Druck durch die EU
Hintergrund der Reform sind seit Jahren laufende Auseinandersetzungen mit der EU-Kommission, die Deutschland wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser mit Strafzahlungen droht.