Abkühlung in Hessen - Baden im Fluss kann tödlich sein
Schwimmen in Rhein, Main oder Lahn kann erfrischend sein, aber auch gefährlich - deswegen warnen Experten unter anderem von der DLRG jetzt vorm Baden in hessischen Flüssen (Symbolbild).
Bei heißem Wetter ziehen hessische Flüsse wie Rhein, Main oder Lahn viele Menschen an. Experten der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) raten jedoch dringend davon ab.
Sie betonen, dass das Baden in Fließgewässern gefährlich sei.
Nicht alle Stellen werden überwacht
Wer sich abkühlen möchte, sollte die 61 geprüften Badegewässer des Bundeslandes aufsuchen. Diese Seen und Talsperren werden regelmäßig überwacht und geprüft.
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Gefahren durch Abwasser
Viele Flüsse enthalten kommunales und industrielles Abwasser. Selbst nach der Reinigung in Kläranlagen bleiben Spurenstoffe wie Pestizide und Biozide im Wasser. Besonders bei niedrigem Wasserstand im Sommer steigt der Abwasseranteil. Laut dem HLNUG sind Fäkalbakterien besonders gefährlich. Sie können zu Krankheiten und Durchfällen führen.
Strömungen und Schiffsverkehr
Die größte Gefahr in Flüssen geht jedoch von Strömungen und Schiffsverkehr aus. Rene Rörig, Sprecher der DLRG, vergleicht das Schwimmen in einem Fluss mit einem Spaziergang auf der Autobahn. Flüsse sind Bundeswasserstraßen, die für die Schifffahrt gedacht sind. Es gibt dort gefährliche Unterströmungen, die man von außen nicht immer sehen kann. Außerdem ist die Tiefe oft unbekannt und es gibt keine dauerhafte Gewässeraufsicht.
Ertrinkungsgefahr in unbewachten Gewässern
Laut DLRG ertrinken die meisten Menschen in unbewachten Flüssen und Seen. 2023 starben in Hessen 18 Menschen beim Schwimmen, vier mehr als im Vorjahr. Die Ursachen sind vielfältig: Viele Schwimmer unterschätzen die Gefahren oder überschätzen ihre Fähigkeiten. Oft spielen auch Alkohol, Erschöpfung oder Erkrankungen eine Rolle.
Sicherheitsregeln beim Schwimmen
Wer trotz der Warnungen in Flüssen schwimmt, sollte einige Regeln beachten. Laut Rörig sollte man nur baden, wenn im Notfall Hilfe in der Nähe ist und vorher Bescheid sagen. Alkohol sollte vor dem Schwimmen vermieden werden. Man sollte nur dort schwimmen, wo es erlaubt ist, und nur ins Wasser springen, wenn die Tiefe bekannt ist. Bei Gewittern sollte man nicht ins Wasser gehen und immer auf Kinder und ihre Schwimmhilfen achten.
Redaktion
Simon Volkmann
