Rebecca Horn ist tot - Südhessische Künstlerin starb 80-jährig
Rebecca Horn, eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart, ist tot. Sie starb am Freitagabend (06.09.) im südhessischen Bad König im Alter von 80 Jahren, wie Peter Raue, Vorsitzender der von Horn gegründeten Moontower Foundation, der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Zuerst berichtete das Kunstmagazin "Monopol".
Horn, mit den höchsten Preisen geehrt, schuf ein facettenreiches und vielschichtiges Werk. Es umfasst sowohl Skulpturen, Installationen und Performances wie auch literarische Texte, Drehbücher und die Regie von Filmen und Opern. Ihr Tod hinterlasse eine große Lücke in der internationalen Kunstwelt, teilte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) mit.
Von Michelstadt in die Welt
Berühmt wurde die gebürtige Hessin Horn mit ihren magischen Kunstmaschinen, bei denen sie Objekte wie Koffer, Geigen oder Röhren in geheimnisvolle Bewegung versetzte. Zu den bekanntesten Arbeiten gehört der "Schildkrötenseufzerbaum", aus dessen Schalltrichtern klagende Töne in vielen Sprachen dringen.
Arbeit unter anderem in Paris und New York
1944 in Michelstadt im Odenwald geboren, hatte Horn in Hamburg und London studiert. Bis 1981 lebte und arbeitete sie überwiegend in New York, später auch in Paris. 1989 übernahm sie eine Professur an der Berliner Hochschule der Künste. Seit 2007 baute sie die frühere Fabrik ihrer Familie im Odenwald zu einem Kunstzentrum aus.
2010 für ihr Lebenswerk geehrt
Das New Yorker Guggenheim Museum zeigte schon 1993 eine Retrospektive zu ihrem Werk, die später durch Europa ging. Führende internationale Institutionen widmeten ihr Einzelausstellungen. 2010 wurde Horn für ihr Lebenswerk mit dem japanischen Praemium Imperiale geehrt, einem der renommiertesten Kunstpreise der Welt. 2012 folgte die Gründung der Moontower Foundation mit Sitz in Bad König im Odenwald, die ihr Vermächtnis pflegen - sowie jüngere Künstler und Musiker fördern soll.