Zahl ist gestiegen - Über 11.000 Haftbefehle in Hessen offen
In Hessen sind derzeit Tausende Haftbefehle offen. Stand Ende Juli dieses Jahres gab es 11.211 offene Haftbefehle, wie das Innenministerium mitteilt.
Verglichen mit dem Vorjahr sind das knapp 800 mehr. Das Ministerium weist darauf hin, dass eine Person mehrere offene Haftbefehle haben kann.
Unterschiedliche Gründe für Haftbefehle
Rund 1.600 dieser offenen Haftbefehle dienen der Festnahme zur Strafverfolgung. Dazu zählt die Anordnung der Untersuchungshaft für potenziell anstehende Gerichtsverfahren. Der Rest betrifft die Strafvollstreckung. Dazu gehören Ersatzfreiheitsstrafen wegen nicht gezahlter Geldstrafen oder für Abschiebungen, falls es zur Wiedereinreise kommt. Die Verteilung auf unterschiedliche Delikte zeigt die Breite der Vergehen, für die Personen gesucht werden.
Die häufigsten Delikte
Im Deliktfeld Diebstahl und Unterschlagung gibt es mit 2.932 die meisten offenen Haftbefehle. 1.322 Haftbefehle bestehen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Bei Betrug und Unterschlagung sind es 1.151 Haftbefehle. Bei dem Verdacht schwerwiegender Straftaten wie Mord und Totschlag sind 294 Haftbefehle noch offen. Dies deutet darauf hin, dass ein breites Spektrum an kriminellen Aktivitäten existiert.
Haftbefehle bleiben oft bestehen
Einige Haftbefehle gegen flüchtige Personen werden nie gelöscht. Besonders in Fällen wie Mord, da dieses Verbrechen nicht verjährt. Andere Haftbefehle bleiben in der Statistik, weil Sterbedaten Verdächtiger nicht übermittelt wurden. Wurde ein Haftbefehl vollstreckt, wird er aus dem polizeilichen Fahndungssystem gelöscht. Er kann jedoch wieder aktiviert werden. Dies geschieht etwa bei Abschiebungen von Personen, falls sie vor vollständiger Haftverbüßung zurückkehren.