Iran greift Israel an - Scholz warnt vor Flächenbrand in Nahost
Der Iran hat Israel am Abend mit fast 200 Raketen angegriffen. Im Großraum Tel Aviv waren Explosionen zu hören - offenbar von der israelischen Luftabwehr. Das Auswärtige Amt hat als Reaktion auf den massiven iranischen Raketenangriff auf Israel den Botschafter Irans einbestellt. Bundeskanzler Scholz warnt vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten.
Die aktuellen Entwicklungen im Überblick:
+++ Bundesregierung holt erneut per Flugzeug Deutsche aus Beirut +++
02.10.2024, 17:20 Uhr
Die Bundeswehr hat vor dem Hintergrund anhaltender Angriffe Israels auf die libanesische Hisbollah-Miliz weitere 130 deutsche Staatsangehörige über den Flughafen der Hauptstadt Beirut nach Deutschland ausfliegen lassen. Die besonders gefährdeten Deutschen seien im Rahmen einer sogenannten diplomatischen Abholung von einem Airbus A330 der multinationalen Lufttransporteinheit MMU (Multinational Multi Role Tanker Transport Unit) abgeholt worden, teilten das Auswärtige Amt und Verteidigungsministerium in Berlin mit. Das Flugzeug sollte laut Ankündigung des Flughafens Beirut am Abend in Frankfurt am Main landen.
+++ USA fordern neue UN-Sanktionen gegen den Iran +++
02.10.2024, 16:46 Uhr
Nach dem Raketenangriff des Irans auf Israel haben die Vereinigten Staaten zusätzliche Sanktionen gegen Teheran gefordert. "Mir fällt kein drastischeres Beispiel staatlicher Unterstützung des Terrorismus ein, als der Abschuss ballistischer Raketen, um den Tod eines Terroristenführers zu rächen", sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield bei einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen.
+++ UN-Generalsekretär Guterres fordert Waffenruhe +++
02.10.2024, 16:45 Uhr
UN-Generalsekretär António Guterres fordert die Konfliktparteien in Nahost erneut zu einer Waffenruhe auf. "Die wütenden Brände im Nahen Osten entwickeln sich rasch zu einem Inferno", sagte Guterres bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Es habe eine dramatische Eskalation gegeben, so der UN-Chef - in der Folge erwähnte er die israelischen Angriffe im Libanon, die Raketen der Hisbollah-Miliz auf Israel und die Attacke des Irans auf Israel. Letztere verurteilte er scharf. "Dieser tödliche Teufelskreis der gegenseitigen Gewalt muss beendet werden. Die Zeit läuft uns davon."
+++ Erstmals Verluste für Israel bei Kämpfen im Libanon +++
02.10.2024, 14:17 Uhr
Erstmals seit dem Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon ist es zu Kämpfen am Boden und Verlusten für die israelischen Streitkräfte gekommen. Ein 22-jähriger Soldat im Range eines Hauptmanns sei im Südlibanon im Kampf gefallen, teilte das israelische Militär mit. Über mögliche Verletzte machte es zunächst keine Angaben. Zuvor hatte die proiranische Hisbollah-Miliz direkte Kämpfe mit israelischen Bodentruppen beim libanesischen Ort Udaissa gemeldet.
+++ Israel erklärt UN-Generalsekretär zur "unerwünschten Person" +++
02.10.2024, 14:08 Uhr
Israel hat UN-Generalsekretär António Guterres zur "unerwünschten Person" erklärt. "Jeder, der den Iran für seinen heimtückischen Angriff auf Israel nicht eindeutig zu verurteilen imstande ist, (...) verdient es nicht, seinen Fuß auf israelischen Boden zu setzen", schrieb der israelische Außenminister Israel Katz auf der Plattform X. Die Erklärung zur "unerwünschten Person" durch ein Land bedeutet, dass die betreffende Person nicht in dieses Land einreisen kann.
+++ Bundesregierung bestellt iranischen Botschafter ein +++
02.10.2024, 13:49 Uhr
Deutschland hat als Konsequenz aus Irans Angriff auf Israel den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt. Da der Botschafter nicht in der Stadt gewesen sei, habe man dem Geschäftsträger der Botschaft deutlich gemacht, dass die Bundesregierung den Angriff auf das Allerschärfste verurteile und der Angriff durch nichts zu rechtfertigen sei, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin. Zugleich habe man den Iran aufgerufen, weitere Angriffe auch über seine Verbündeten zu unterlassen. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel.
+++ Faeser betroffen nach Jubel über Iran-Angriff in Deutschland +++
02.10.2024, 13:11 Uhr
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich bestürzt gezeigt über Jubelszenen in Deutschland nach dem Raketenangriff des Irans auf Israel. Dies mache sie betroffen und wütend, sagte die SPD-Politikerin in Berlin. Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Wedding war am Dienstagabend Jubel ausgebrochen. Faeser sagte, auch in Bonn habe es am Abend Spontankundgebungen gegeben. Die Situation im Nahen Osten bezeichnete Faeser als brandgefährlich, die Raketenangriffe des Irans seien durch nichts zu rechtfertigen.
+++ Schüsse auf israelische Botschaft in Stockholm +++
02.10.2024, 12:11 Uhr
Bei einem Vorfall an der israelischen Botschaft in Stockholm sind nach Polizeiangaben Schüsse abgegeben worden. Die Polizei der schwedischen Hauptstadt bestätigte der Nachrichtenagentur TT am Vormittag, dass es sich um einen Schusswaffenvorfall handelte. Am Vorabend waren zunächst Notrufe wegen eines lauten Knalls in der Straße im Stockholmer Stadtteil Östermalm eingegangen, in der sich die Botschaft befindet. Bereits in der Nacht schrieb die Polizei, dass Funde darauf hindeuteten, dass die Botschaft von Schüssen getroffen worden sei. Verletzte habe man keine gefunden, festgenommen worden sei noch niemand.
+++ Steinmeier sichert Israel nach Raketenangriff Solidarität zu +++
02.10.2024, 11:17 Uhr
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seinem israelischen Amtskollegen die Solidarität Deutschlands zugesichert. Steinmeier habe mit Präsident Izchak Herzog telefoniert, schrieb seine Sprecherin Cerstin Gammelin auf X. "Der Bundespräsident verurteilte die iranischen Raketenangriffe auf Israel und sprach dem Präsidenten sein Mitgefühl für die Opfer des Terrorangriffs in Jaffa aus", schrieb sie.
+++ Explosionen nahe israelischer Botschaft in Dänemark +++
02.10.2024, 09:47 Uhr
Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel ist es in der Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen in der Nacht zu zwei Explosionen gekommen. Die Polizei nahm Ermittlungen auch zur Frage auf, ob es eine mögliche Verbindung zur Botschaft gibt. Das Gebäude liegt wie mehrere andere Landesvertretungen in Hellerup im Norden des Großraums Kopenhagen. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Weitere Details etwa zur Art der Detonationen und möglichen Schäden blieben am Morgen unklar.
+++ Scholz: "Iran riskiert, ganze Region in Brand zu setzen" +++
02.10.2024, 09:34 Uhr
Nach dem iranischen Angriff auf Israel mit fast 200 Raketen warnt Bundeskanzler Olaf Scholz vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten. "Iran riskiert damit, die ganze Region in Brand zu setzen - das gilt es unter allen Umständen zu verhindern", erklärte der SPD-Politiker in Berlin.
+++ Iran verlängert Flugverbot nach Angriff auf Israel +++
02.10.2024, 08:13 Uhr
In Erwartung eines israelischen Gegenangriffs hat der Iran die Sperrung seines Luftraums verlängert. Zunächst bis Donnerstagfrüh um 5.00 Uhr (Ortszeit) seien zur Gewährleistung der Flugsicherheit alle Verbindungen gestrichen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf einen Sprecher der Luftfahrtbehörde.
+++ Blinken: Irans Angriff auf Israel "völlig inakzeptabel" +++
02.10.2024, 08:00 Uhr
US-Außenminister Antony Blinken hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als "völlig inakzeptabel" bezeichnet. Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten habe der Iran einen direkten Angriff auf Israel unternommen. "Die ganze Welt sollte dies verurteilen", sagte er am Mittwoch (Ortszeit) vor einem Treffen mit seinem indischen Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar in Washington.
+++ Irans Außenminister telefoniert mit europäischen Kollegen +++
02.10.2024, 07:32 Uhr
Irans Außenminister Abbas Araghchi hat unmittelbar nach dem Raketenangriff seines Landes auf Israel mit europäischen Kollegen telefoniert. Gespräche führte er unter anderem mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Kollegen in Großbritannien, Frankreich sowie weiteren Ländern, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete.
+++ Biden: Konsequenzen für Iran bleiben noch abzuwarten +++
02.10.2024, 06:10 Uhr
US-Präsident Joe Biden wirbt dafür, die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff auf Israel gut abzuwägen. Auf die Frage, wie Israel auf den Iran reagieren sollte, antwortete Biden im Weißen Haus in Washington: "Das ist momentan eine laufende Diskussion. Wir müssen uns alle Daten genau ansehen. Wir sind in ständigem Kontakt mit der israelischen Regierung und unseren Partnern, und das bleibt abzuwarten."
+++ Großbritannien: Britisches Militär in Nahost beteiligt +++
02.10.2024, 01:27 Uhr
Das britische Militär hat sich nach Angaben von Verteidigungsminister John Healey am Abend an Versuchen beteiligt, eine weitere Eskalation im Nahen Osten zu verhindern. Das teilte Healey in der Nacht in einem Post des Verteidigungsministeriums auf der Plattform X mit. "Ich verurteile den Angriff des Irans auf Israel aufs Schärfste", teilte Healey mit und dankte den Beteiligten des britischen Militärs für ihren Mut und ihre Professionalität. "Das Vereinigte Königreich steht voll und ganz hinter Israels Recht, sein Land und seine Bevölkerung gegen Bedrohungen zu verteidigen", betonte der Verteidigungsminister weiter.
+++ Netanjahu: Iran wird für seinen Fehler bezahlen +++
01.10., 23:00 Uhr
Israel Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach dem iranischen Angriff Vergeltung angekündigt. "Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht - und er wird dafür bezahlen", sagte Netanjahu dem israelischen Sicherheitskabinett nach Angaben seines Büros. Irans Angriff sei gescheitert.
+++ UN-Sicherheitsrat mit Dringlichkeitssitzung morgen +++
01.10., 22:20 Uhr
Angesichts der eskalierenden Lage in Nahost soll der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch um 16:00 Uhr MESZ zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Das teilte die Schweizer Präsidentschaft des mächtigsten UN-Gremiums in New York mit. Der Rat ist in Nahostfragen weitgehend blockiert, es gilt jedoch als nicht ausschlossen, dass sich das 15-köpfige Gremium angesichts der Gefahr eines großen Krieges auf eine gemeinsame Stellungnahme einigen könnte.
+++ USA: Angriff Irans "vereitelt" +++
01.10., 21:28 Uhr
Die US-Regierung hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als "vereitelt und unwirksam" bezeichnet und mit Konsequenzen gedroht. "Uns ist nichts über Schäden an Flugzeugen oder strategischen militärischen Einrichtungen in Israel bekannt", sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington. Man habe bereits deutlich gemacht, dass dieser Angriff Konsequenzen haben werde und daran arbeite man nun mit Israel.
+++ Irans Präsident verteidigt Raketenangriff +++
01.10., 21:03 Uhr
Irans Präsident Massud Peseschkian hat den Raketenangriff auf Israel verteidigt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu solle wissen, dass Iran kein kriegslüsternes Land sei, "aber jeder Bedrohung entschlossen entgegentritt", schrieb Peseschkian auf der Plattform X. "Dies ist nur ein Bruchteil unserer Fähigkeiten. Legen Sie sich nicht mit Iran an", warnte der Präsident.
+++ Iran stoppt Flugverkehr +++
01.10., 20:58 Uhr
Nach dem Raketenangriff auf Israel hat der Iran seinen Luftraum gesperrt. Alle Flüge seien bis Mittwoch 10.00 Uhr (Ortszeit) gestrichen worden, berichtete die staatliche Agentur Irna unter Berufung auf einen Sprecher der Luftfahrtbehörde.
+++ Iran: Hyperschallraketen bei Angriff eingesetzt +++
01.10., 20:43 Uhr
Bei dem Angriff auf Israel sind offenbar auch erstmals Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen. Das teilte der staatliche Rundfunk mit. Die Rakete vom Typ Fatah-1 war erst vor 15 Monaten vorgestellt worden.
+++ Mehrere Tote bei Anschlag vor Raketenangriff +++
01.10., 20:27 Uhr
Kurz vor dem iranischen Raketenangriff auf Israel sind im Süden der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv bei einem Schuss- und Messerangriff mehrere Menschen getötet worden. Laut Polizeiangaben kamen mindestens sechs Menschen bei dem Vorfall in Jaffa ums Leben. Die zwei mutmaßlichen Täter wurden israelischen Medien zufolge von Sicherheitskräften getötet.
+++ Israelis dürfen Bunker verlassen +++
01.10., 20:06 Uhr
Die israelische Armee hat nach dem Raketenangriff aus dem Iran Entwarnung gegeben. Menschen überall in Israel dürften Schutzräume verlassen, teilte das Militär mit. Ein Sprecher sagte zudem, habe aktuell auch keine Hinweise auf weitere Bedrohungen aus dem Iran.
+++ UN-Generalsekretär: "Das muss aufhören" +++
01.10., 20:00 Uhr
UN-Generalsekretär António Guterres hat nach dem Raketenangriff des Irans auf Israel an die Konfliktparteien in Nahost appelliert. "Ich verurteile die Ausweitung des Nahostkonflikts, der immer weiter eskaliert. Das muss aufhören. Wir brauchen unbedingt einen Waffenstillstand", teilte Guterres auf der Plattform X mit.
+++ Offenbar Raketenangriff beendet +++
01.10., 19:50 Uhr
Der iranische Raketenangriff auf Israel ist offenbar vorerst beendet. Ein Sprecher des israelischen Militärs teilte mit, es bestehe "im Moment" keine Gefahr mehr.
+++ Gegenseitige Drohungen +++
01.10., 19:46 Uhr
Israel droht dem Iran nach seinem Raketenangriff mit einem Gegenschlag. "Wie wir der internationalen Gemeinschaft bereits zuvor klargemacht haben, muss jeder Feind, der Israel angreift, mit einer harten Reaktion rechnen", teilte der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X mit.
Der Iran bezeichnete seinen Raketenangriff auf Israel als angemessene Reaktion auf die Eskalation in Nahost und drohte mit weiteren Attacken. "Irans legale, rationale und legitime Reaktion auf die Terroranschläge des zionistischen Regimes - die Angriffe auf iranische Staatsbürger und Interessen sowie die Verletzung der nationalen Souveränität der Islamischen Republik Iran - wurde ordnungsgemäß durchgeführt", teilte die iranische UN-Vertretung in New York mit. Sollte Israel es wagen, darauf zu reagieren, "wird eine vernichtende Reaktion folgen."
+++ Biden weist US-Militär zum Abschuss iranischer Raketen an +++
01.10., 19:42 Uhr
US-Präsident Joe Biden hat das US-Militär angewiesen, auf Israel gerichtete iranische Raketen abzuschießen. Biden und seine Vize-Präsidentin Kamala Harris würden von seinem Krisenstab im Situation Room über die Lage informiert, teilte das Weiße Haus mit.
+++ Iran: Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert +++
01.10., 19:30 Uhr
Irans Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es im Staatsfernsehen.
+++ Israelische Armee: Vorerst in Bunkern bleiben +++
01.10., 19:22 Uhr
Die israelischen Streitkräfte bitten die Bevölkerung, vorerst in Schutzräumen und Bunkern zu bleiben. "Die Explosionen, die Sie hören, stammen von abgefangenen oder heruntergefallenen Projektilen", schrieb das Militär am Abend auf der Plattform X. Das Luftabwehrsystem identifiziere und fange Raketen ab.