Häusliche Gewalt in Hessen - Immer mehr Kontaktverbote
Die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt in Hessen nimmt zu. Im Jahr 2023 wurden rund 7.300 Haus- und Kontaktverbote ausgesprochen.
Dies sind mehr Maßnahmen als im Vorjahr, als es gut 6.500 solcher Fälle gab.
Einmal Fußfessel angeordnet
Die hessische Polizei verhängte in diesem Jahr 3.556 Wohnungsverweisungen für bis zu 14 Tage und 31 für länger als zwei Wochen. Kontaktverbote wurden 3.674 Mal für bis zu 14 Tage ausgesprochen, in 44 Fällen auch länger. Eine elektronische Fußfessel wurde in einem Fall angeordnet. Angefragt wurden die Zahlen von den Grünen im Hessischen Landtag.
Zunehmende Gewalt gegen Frauen
Bundesweite Daten zeigen, dass häusliche Gewalt gegen Frauen steigt. Laut dem Bundeskriminalamt nahm die Zahl der weiblichen Opfer 2023 um 5,6 Prozent zu. In Hessen waren über 9.000 Frauen im letzten Jahr von Gewalt in ihrer Ehe oder Partnerschaft betroffen. Die hessische Staatskanzlei spricht von einer steigenden Tendenz. Um besser zu schützen, plant das Land Hessen ein Frauensicherheitspaket. Ziel ist es, Taten effektiver zu ahnden und die Sicherheit der Opfer zu erhöhen.
Neue Sicherheitsmaßnahmen
Das geplante Frauensicherheitspaket sieht unter anderem den verstärkten Einsatz von elektronischen Fußfesseln vor. Näherungsverbote sollen konsequenter durchgesetzt werden. Das Innenministerium betont den Handlungsbedarf, um Betroffene besser zu schützen. Bestehende Gesetze bieten oft nicht ausreichenden Schutz. Dazu gehören das Gewaltschutzgesetz und zeitlich begrenzte Maßnahmen in den Polizeigesetzen der Länder.
Fußfessel im Bundesgesetz
Hessen hat eine Initiative im Bundesrat eingebracht. Diese sieht vor, die elektronische Fußfessel im Gewaltschutzgesetz zu verankern. Bisher erlauben die Polizeigesetze der Länder nur einen kurzzeitigen Einsatz der Fußfessel. Die Initiative zielt darauf ab, einen dauerhaften Schutz zu gewährleisten, bis längerfristige gerichtliche Entscheidungen getroffen werden können.