Vom ÖPNV bis zum Hessentag - Das bringt 2025 für Hessen
Das Jahr 2025 startet - und es bringt auch in Hessen eine Vielzahl von neuen Regelungen und neuen Angeboten mit sich.
Hier eine Auswahl:
Baustellen
In Mittelhessen soll im ersten Quartal - und damit etwas später als ursprünglich geplant - eines der umstrittensten deutschen Autobahnprojekte fertiggestellt werden: Am Lückenschluss der Autobahn 49 zwischen Schwalmstadt und dem Ohmtaldreieck an der A5 laufen derzeit noch einige Rest- und Nacharbeiten. Das letzte Teilstück der A49 ist seit vier Jahren in Bau. Die Trasse durchschneidet mehrere Waldstücke, darunter den Dannenröder Forst bei Homberg/Ohm. Dort und in umliegenden Wäldern hatten vor Baubeginn vor gut vier Jahren Aktivisten wochenlang gegen die Rodung zahlreicher Bäume für den Autobahnbau protestiert.
ÖPNV
Auch im Schienenbereich wird weiter gebaut. Die Deutsche Bahn führt unter anderem die Lahntalbahn (Wetzlar-Koblenz) sowie die Strecke Büdingen-Gelnhausen und Hanau-Gelnhausen an, gearbeitet wird auch am Bahnhof Gelnhausen. 2025 sollen zudem die Haupt-Bauarbeiten zur nordmainischen S-Bahn Hanau-Maintal-Frankfurt beginnen. Gebaut wird weiterhin am Knoten Frankfurt-Stadion. Für die Fahrgäste beginnt das Jahr mit einer Preiserhöhung. Für das Deutschland-Ticket steigt der Preis ab 1. Januar von 49 auf 58 Euro. Damit steigt auch der Preis für das vom Land Hessen bezuschusste sozial ermäßigte Deutschlandticket, statt 31 sind es dann 39 Euro. Schüler- und Seniorenticket kosten jährlich 379 statt 365 Euro. Auch andere Tickets werden teurer, beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) steigen die Preise um durchschnittlich 4,0 Prozent, beim Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) im Schnitt um 5,4 Prozent. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar, zu dem in Hessen der Landkreis Bergstraße gehört, erhöht die Preise im Schnitt um 7,0 Prozent.
Innere Sicherheit
Hessens Polizei bekommt laut einem neuen Landesgesetz mehr Befugnisse. Bei Verdacht auf eine bevorstehende schwere Straftat oder auf Waffen dürfen die Beamten unter bestimmten Bedingungen Verdächtige im Bildmaterial von Videokameras markieren. Bei drohenden erheblichen Gefahren ist auch eine biometrische Fernidentifizierung von Menschen in Echtzeit möglich. Auch die Suche nach Vermissten, Opfern von Entführung, Menschenhandel oder sexueller Ausbeutung ist unter bestimmten Voraussetzungen in Bildmaterial möglich. Geplant sind auch mehr Videokameras an gefährdeten Orten und der Einsatz von Polizei-Body-Cams in Wohnungen etwa bei häuslicher Gewalt. Polizisten bekommen mehr Spielraum, um Menschen in Gewahrsam zu nehmen. Das neue Gesetz sieht zudem erweiterte Einsatzmöglichkeiten für elektronische Fußfesseln vor, etwa, um Frauen vor gewalttätigen Männern zu schützen. Die Opposition im Landtag hatte gegen das neue Polizeigesetz gestimmt und eine mögliche Verfassungsklage vor dem Staatsgerichtshof ins Spiel gebracht.
Schule
An den hessischen Schulen wird 2025 das Thema Wertevermittlung, Toleranz und Demokratieerziehung eines der größten Vorhaben. Zu Beginn dieses Schuljahres starteten mehr als 36.000 geflüchtete und zugewanderte Kinder und Jugendliche, es gab rund 2.100 Intensivklassen. Die verstärkte Wertevermittlung wird nun auf alle 810.000 Schülerinnen und Schüler ausgeweitet. Dem Bildungsministerium liegt das Thema besonders am Herzen - "angesichts zunehmender Polarisierung, Falschinformationen und gefährlicher Tendenzen in sozialen Medien, rechter Hetze, Antisemitismus und Extremismus, auch aus dem islamistischen Bereich", wie es aus dem Ministerium heißt.
Besoldung von Beamten
Hessens Polizisten, Berufsfeuerwehrleute und Gefängnismitarbeiter bekommen von Januar an eine höhere monatliche Zulage. Sie steigt um 22 Prozent auf 160 Euro. Das freut die Betroffenen. Ärger gibt es aber darüber, dass die zweite Erhöhung der Besoldung der Landesbeamten um mehrere Monate verschoben wird. Zwar erhalten sie von Februar an 4,8 Prozent mehr Geld. Die zweite Erhöhung um weitere 5,5 Prozent kommt dann aber erst im Dezember statt im August 2025. Als Grund nannte das Land die angespannte Haushaltslage. Beamte hätten zudem einen sicheren Arbeitsplatz, während andere Menschen derzeit um ihren Job bangen müssten.
Hessentag
In Bad Vilbel steigt unter dem Motto "Kultur - Natur - Wasser" vom 13. bis 22. Juni der Hessentag. Die Stadt im Wetteraukreis ist erstmals Ausrichterin des Landesfestes der Hessen, das in diesem Jahr zum 62. Mal ausgetragen wird. Den Besuchern will Bad Vilbel in den zehn Tagen ein abwechslungsreiches Programm bieten - zum Beispiel mit der mega "Just white!"-Party von HIT RADIO FFH. Bad Vilbel als Ausrichterstadt kommt 2025 im zweiten Anlauf zum Zuge - 2020 musste der Hessentag in der Stadt pandemiebedingt abgesagt werden.