Jobmarkt in Hessen: Weniger Arbeitslose, aber Herausforderungen
Hessens Arbeitsmarkt stagniert - Arbeitslosenzahl im April leicht gesunken
Im April 2025 ist die Zahl der Arbeitslosen in Hessen im Vergleich zum März um knapp 1.000 Personen gesunken. Aktuell sind 204.226 Menschen ohne Arbeit, womit die Arbeitslosenquote stabil bei 5,8 Prozent bleibt. Der Rückgang entspricht jedoch nicht den üblichen saisonalen Erwartungen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 10.478 mehr Arbeitslose, was einem Anstieg von 5,4 Prozent entspricht.
Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen beträgt 45.647, was einem Rückgang von 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht.
Schwierige Lage auf dem Arbeitsmarkt
Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, beschreibt die Situation als herausfordernd. Trotz eines leichten Rückgangs der Arbeitslosigkeit bleibe die Lage auf dem Arbeitsmarkt angespannt. Unternehmen melden deutlich weniger neue Stellen als in den Vorjahren. Dies erschwert die Arbeitssuche für viele Menschen. Dr. Martin prognostiziert, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zwar zunehmen wird, die Anzahl der Arbeitslosen jedoch ebenfalls steigen könnte.
Entwicklung in verschiedenen Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III, der Arbeitslosenversicherung, gibt es 1,6 Prozent weniger Arbeitslose als im März. Das entspricht 70.660 Personen. Im rechtlichen Rahmen von SGB II, der Grundsicherung, wurden im April 133.566 Arbeitslose verzeichnet, ein Anstieg von 0,1 Prozent. Diese Zahlen zeigen, dass die meisten Arbeitslosen aus der Grundsicherung Unterstützung beziehen.
Regionale Unterschiede in der Arbeitslosenquote
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Hessen verzeichnete der Landkreis Fulda mit 3,8 Prozent. Zehn weitere Kreise liegen unter 5 Prozent. Im Gegensatz dazu hat die Stadt Offenbach mit 9,7 Prozent die höchste Arbeitslosenquote. Der Odenwaldkreis erlebte den größten Rückgang der Arbeitslosenzahlen zum Vorjahr mit einem Minus von 3,4 Prozent.
Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt
Es gibt mehr Bewerber für Ausbildungsplätze in diesem Jahr, ein Anstieg um 5,6 Prozent. Insgesamt meldeten sich 28.302 junge Menschen bei den hessischen Arbeitsagenturen. Die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsplätze sank jedoch um 6,8 Prozent. Dr. Martin fordert die Betriebe auf, weiterhin in die Ausbildung zu investieren. Eine zukunftsorientierte Ausbildung sichert den Nachwuchs und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.