Von Alkohol bis Smartphone - Wieder mehr Ladendiebstahl in Deutschland
Egal ob Spirituosen, Sneaker oder Smartphones: Die Zahl der Ladendiebstähle hat in Deutschland im vergangenen Jahr wieder deutlich zugenommen.
Insgesamt summierten sich die Verluste des Einzelhandels durch Langfinger nach Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI 2022 auf rund 3,7 Milliarden Euro, eine Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zudem wächst im Einzelhandel der Studie zufolge die Befürchtung, dass die deutlichen Preissteigerungen der vergangenen Monate bei so manchem die Bereitschaft erhöhen könnten, Dinge mitgehen zu lassen.
Händler erwarten mehr Mitarbeiter-Diebstähle
"Vor allem in der starken Preisentwicklung wird ein erhöhtes Diebstahlrisiko gesehen. Höhere Preise und Werte machen Diebstahl attraktiver", fasste EHI-Experte Frank Horst die Stimmung der Branche zusammen. Nicht wenige Händler erwarten demnach auch mehr Diebstahl durch eigene Mitarbeiter. Einige Unternehmen hätten dies auch 2022 schon beobachtet.
Meiste Diebstähle durch Kunden
Der Löwenanteil der Diebstähle entfällt der Studie zufolge auf Kunden. Sie ließen demnach 2022 Waren im Wert von mehr als 2,4 Milliarden Euro mitgehen. Die Diebstähle durch Beschäftigte summierten sich auf 920 Millionen Euro. Hinzu kamen Diebstähle im Wert von 370 Millionen Euro durch Servicekräfte und Liefernde.
Auch professionelle Diebesbanden unterwegs
Die größten Sorgen machen dem Handel dabei nach wie vor professionelle Diebesbanden, die pro Tat typischerweise Waren im Wert von 1000 bis 2000 Euro oder mehr entwendeten. Besonders gerne geklaut werden der Studie zufolge alkoholische Getränke, hochwertige Markenbekleidung, Elektroartikel, Tabakwaren und Kosmetika. "Generell gilt, was sich gut verkauft, wird auch oft gestohlen", heißt es in der Studie.