Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Mein heutiger Gast ist Clueso. Er ist in Erfurt geboren und ist zwar aus einer ganz anderen Generation als Udo Lindenberg, aber die Musik von ihm war ihm früh schon sehr nah. Besonders der Song Cello. Es ist ein guter Song. Es ist eine gute Geschichte. Ich mag auch Geschichten und ich mochte als Kind auch Geschichten. Man checkt ja bei Cello sehr schnell, worum es da geht. Und es ist eine Art Film, der abläuft. Dann kommen so spannende Wörter drin vor wie Regeln. Das fand ich auch cool. Und ich finde dieses wie ein Hörspiel. Als Kind findet man Hörspiel auch geil. Und ich war in dem Film. Es war quasi ein Audiofilm und es hat mich komplett reingezogen. Plus die Stimmung, die ist cool. Trieft jetzt nicht total ins Debris, ist jetzt aber auch nicht der Happy Bonbon Song. Also ich fand das echt cool damals schon. Auch heute zeigt sich wieder einmal, das Spannendste sind die Geschichten von Menschen. Herzlich willkommen Clueso. Hallo, grüß dich. Ist Clueso okay oder wirst du auch manchmal lieber mit Thomas angesprochen? Das machen die Leute nur, wenn sie zeigen wollen, wie nah sie mir stehen. Also lassen wir das sein, weil das wäre ja vorgespiegelt. Was sagen deine Eltern zu dir? Die sagen Thomas tatsächlich. Meine Mom sagt nur Cluesen, wenn sie merkt, dass im Raum keiner checkt, um wen es geht. Dann sagt sie Cluesen. Man muss mit dir natürlich über Sing Mein Song sprechen. Ich habe ja schon immer gesagt, das ist die beste Musiksendung, die es gibt. Und ich finde, jede Staffel zeigt wieder, wie besonders diese Sendung ist. Ja, ich fand die auch schon immer geil. Ich habe mich ein bisschen gezielt, ein paar Jährchen um ehrlich zu sein, das lag nicht an der Sendung, sondern, dass ich meistens gefragt wurde, wenn ich gerade ein Album gemacht habe. Und dann hatte ich so Schiss, dass das in mein Werk eingreift, weil ich dann fertig sein muss. Weil es auch total sinnvoll ist, dass du ein Album fertig hast, wenn du da reingehst. Weil die Leute einfach gucken und da besondere Momente entstehen. Und ich bin natürlich auch jemand, ich wusste, wenn ich da hingehe, ich werde vieles, sagen wir mal, umschreiben. Nicht, weil ich denke, dass die Texte nicht geil sind, sondern weil ich einfach sehr gerne schreibe und sehr gerne eine eigene Note einfließen lasse. Und da kommen in der Staffel noch echt ein paar schöne Überraschungen. Ich habe mich da echt treiben lassen und viel geschrieben für die Sendung. Aber ich meine, ich habe ja schon mehrere Künstler gehabt, die darüber gesprochen haben und mir gesagt haben, ich habe von Anfang an gesagt, ich werde nicht weinen. Und anscheinend ist dieser Moment, es ist einfach so, das hat man doch auch an dir gesehen, ich fand das so berührend, wie das dich gepackt hat bei Lotte, das ist unfassbar. Ja, ich habe auch gesagt, ich werde da nicht weinen. Und dachte auch, ich kriege das hin und war auch sehr froh, dass STP da waren, weil das ja Freunde von mir sind. Und ich weiß auch, dass die sehr lustig sind und sehr gerade raus. Und dachte so, dann sitzt man halt fest im Sessel. Das war aber sehr schwer, ich wusste nicht, ich dachte auch, es gibt ein paar Songs, die mich krass berühren auf jeden Fall. Es gibt auch in der Staffel zwei Momente, die mich krass berühren, wo andere eine Geschichte erzählen. Unter anderem eben auch Dark von STP. Ich weiß gar nicht, ob das in der STP-Folge war, ich weiß es nicht. Und ja, dann sitzt man da, so, es ist eine krasse Konzentration, du siehst die Kameras nicht, du bist unter Musiker und Musikerin, du bist zusammen und irgendwas macht das mit dir. In dem Fall bei Lotte war es so, das hat sie sehr schlau gemacht, ich mag den Songgewinner von mir, muss ich sagen. Und dachte, wenn ihr den macht, viel Spaß. Das bleibt immer meine Version auf jeden Fall, wie geiler es ist. Und sie hat es aber wirklich geschafft, das runterzubrechen, auf nur Gitarre. Und jetzt wird es ein bisschen deeper, mein Opa ist ein großer Supporter gewesen von mir, Musiker. Einer meiner besten Freunde war mein Opa, man glaubt es kaum. Mein richtiger Kumpel, der ist letztes Jahr verstorben. Und meine Familie wollte, dass sowohl ein Song von meinem Opa, denn wir haben zusammen ein Album aufgenommen, ein Song gibt es jetzt auch auf meiner Deluxe-Box, quasi im Internet, da habe ich noch mal fünf Songs drangehangen. Und sie wollten auch, dass Gewinner läuft, auf der Beerdigung. Da habe ich gesagt, das Letzte, was ich will, ist, dass ein Clueso-Song auf der Beerdigung läuft. Und sie so, ey, das gehört dazu, Opa hat das gefeiert, wir wollen das alle. Dann haben wir das gemacht, das lief im Hintergrund, ich habe geheult wie ein Schloss und mein Bruder hat meine Hand zerdrückt. Ich glaube, ich habe die letzten vier Jahre, ich weine nicht so oft, sei denn ich habe mal eine Nacht gesoffen und gucke Wall-E oder so. Dann haust du mich auch mal weg. Und quasi da hat es mich wirklich weggehauen. Ich habe seit dem Gewinner nicht mehr hören können und habe seitdem den Song auch nicht performt. Und sie hat den gespielt und es war ein echt krasser Moment für mich in dem Sessel und ich dachte, nein, bitte nicht. Aber das wusste sie ja nicht, als sie den Song gewählt hat. Aber es fing ja schon an, jetzt verstehe ich das auch ein bisschen, weil die hat ja auch so, und sie war so bei sich, als sie diese Gitarre gespielt hat. Selbst wenn man nicht vor Ort war, hat man gespürt, sie ist mit all ihrer, ja mit ihrer ganzen Persönlichkeit, mit ihrer Seele ist sie bei diesem Song. Das fing ja bei dir, das Berührtsein fing schon mit dem Intro an, als sie nur Gitarre gespielt hat. Ja, erst mal krass, ich wusste nicht, ich spiele selber Gitarre, ich wusste nicht, wie gut sie Gitarre spielt. Und sie hat wirklich, sagen wir mal, auf Timing geschissen. Zwischendrin einfach mal so eine Stelle, also es war so ein Johnny Mitchell Moment. Einfach mal so bewusst jetzt langsamer gespielt, wenn es zum Ende geht, wie man spricht eigentlich. Und das war so faszinierend, weil es jetzt nicht, dass sie das rausgehauen hat, sondern sie hat das mit Absicht so gemacht und in welcher Sendung bitte im deutschen Fernsehen kann man 1, 20 Intro spielen auf der Gitarre, bevor jemand anfängt mit Singen. Das kannst du erst mal knicken. Genau. Und dann sitzt man, dann saß ich da und dachte so, oh Gott, und dann kam natürlich alles hoch. Das war wirklich ein krasser Moment und ich habe danach gesagt, jetzt ist was Lustiges passiert auch, ich habe gesagt, ich will das unbedingt mal live sehen. Wenn du das mal machst irgendwo, würde ich mich freuen, ich möchte im Publikum stehen. Und ich nehme sie jetzt mit auf Tour für einige Termine. Wir haben das jetzt organisiert bekommen, dass sie ein paar Termine frei hat und wir gehen zusammen auf Tour. Natürlich wird sie diesen Song performen und natürlich wird sie auch mal auf die Bühne holen bei mir. Natürlich und ich habe gelesen, das könnte sogar oder wird passieren in deiner Heimatstadt, in Erfurt. Kann das sein? In Erfurt wird wahrscheinlich, also da werde ich versuchen, viele Leute einzuladen. Und wenn die kommen, die Bock haben zu kommen oder schon signalisiert haben, dass sie eventuell Zeit haben, dann ist da richtig Laddie Power auf der Bühne. Dann ist nämlich Mattia da, Ilif und Lotte und das wird richtig, richtig geil. Das hört sich sehr, sehr gut an. Also, aber es ist doch wieder interessant, du hast es sehr schön beschrieben mit diesen Musikern im Raum, aber was Musik, und ich meine, ihr seid ja alle Profis, aber was Musik doch auch mit euch gefühlsmäßig immer wieder macht? Wir sind doch nicht so abgestumpft, wie man denkt. Ja, nein, aber ich meine, du kennst doch deinen Titel und man denkt doch, ja, aber man kennt, man weiß, was Musik bewirkt. Aber dann haut es euch, ja, es haut euch dann, also viele von euch, haut es einfach weg dann. Ich kann mir das nicht erklären. Es ist jetzt, ich dachte auch so, ey, da kommen verschiedene Sachen zusammen. Erstmal ist es so, wir haben einen anstrengenden Tag, das dürfen wir nicht vergessen. Wir sind dahin geflogen, wir haben den ganzen Tag Interviews, überall werden wir vor irgendeine Kamera gezerrt. Du gehst da schon ziemlich kaputt rein, dann trinken wir auch ein bisschen, was sitzt da. Dann ist es so, dass jeder Song hat seine Zeit, also im besten Falle schreibt man ihn selber so, und die Leute, die bei Sing My Song sind, sind mehr, sag ich mal, wirklich Artists als Künstlerschauspieler. Und dann hat man einen eigenen Bezug vom Schreiben her. Dann gibt es tausende Bühnenmomente, die man niemandem erklären kann, mit dem Publikum, in meinem Fall über 20 Jahre Musik quasi schaffen. Und dann wird man gespiegelt und dann ist auch ein bisschen Eitelkeit dabei, jetzt läuft mein Song von dem oder der Künstlerin. Und das findet man auch noch geil und dann haust du sie halt weg. Ja klar, aber das ist doch schön. Und deshalb ist diese Sendung auch, weil das sind, weil ich meine, da sind ja Kameras dabei, das ist geplant, wie du sagst. Da gab es ja im Vorfeld viele Interviews, viele Gespräche, aber dann habe ich als Zuschauer das Gefühl, das ist ein wahrer Moment. Und das ist halt im Fernsehen, ey, das ist Gold wert. Ich weiß nicht, ich kann es wirklich nicht erklären. Ich glaube, die Bühne macht sowieso was mit Menschen. Die Bühne ist ja noch nicht mal höher als die Couch, das ist ja die gleiche Ebene. Aber die paar Meter, die man da hinläuft, ich weiß nicht. Wenn sich jemand mal vorstellt, er spielt jetzt, weil er irgendwann mal ein Instrument gelernt hat, egal was, auf einem Geburtstag vor seiner Familie einen Song. Gibt es die wenigsten, die da so eiskalt loslegen. Weil man kennt die alle und das ist viel aufregender, ehrlich gesagt, als vor 5000 Leuten oder 10. Ist dann vor anderen Artists und Kollegen und jeder, der anfängt Musik zu machen, will das auch, will auch Kollegen begeistern. Also bei mir ist das, der Antrieb kommt noch vor den Fans, muss ich sagen, dass ich natürlich will, dass die Kollegen das geil finden. Dann steht man da. Hammermäßig. Ja und du hast ja, ich hab ja jetzt noch nicht so viel gesehen, du kennst ja die ganze Staffel und hast ja gesagt, da kommen noch Momente, Silvia. Und ich finde auch bei anderen, da ist so viel Liebe auch im Raum. Ich weiß nicht, wie ich es anders sagen soll. Verstehst du, was ich meine? Oder Freundschaft, Verständnis. Ich finde aber, man kann auch Liebe sagen. Absolut, da hat sich was entwickelt. Es ist nicht so, dass das immer so ist. Ich glaube, das ist wie so eine Welle unter Musikern, wie ein Groove. Vielleicht auch wie Knutschen. Entweder Groove die Scheiße oder eben nicht. Und das ist aber ganz schön entscheidend, ob es Groove ist. Oh mein Gott, ja. Und das kann man nicht beschreiben. Man sitzt da zusammen, man feiert die Musik. Ich finde nicht alles von allen geil und ich finde auch nicht jede Musikrichtung cool. Ich könnte mir aber vorstellen, dass wenn selbst was dabei wäre, was man gar nicht abfeiert, weil in meinem Fall war es so, ich habe von dem Team alles gemocht, wirklich, ohne Geschleime. Und ich fand nichts, ich bin da sehr musikpolizistisch auch ein bisschen, ich fand nichts klebrig oder so. Es war krass engagiert. Es kommen wirklich noch krasse Versionen, die nicht poppig sind, sondern einfach wirklich engagierter Pop, nennen wir es mal so. Es kommen dann auch tolle Versionen. Aber selbst wenn jemand was machen würde, was völlig anders ist, das schweißt irgendwie zusammen, dass man da sitzt. Und wir haben einen Chat, wir schreiben uns jeden Tag quasi fast. Haben uns gerade auch geschrieben, weil wir natürlich gucken wollen und weil wir, wer ist wo, wo gucken wir die nächste Sendung, wer hat irgendwie Bock. Und können wir vielleicht nach Schweden fahren und können wir uns da treffen. Also wir haben alle noch Bock aufeinander. Calvin und ich, da hat die Chemie auch krass gestimmt. Das war wirklich so, wie Udo sagen würde, brother from another mother. Wir haben eine total unterschiedliche Geschichte. Er ist in Zimbabwe geboren, nach London und ich halt im Osten aufgewachsen. Aber ich glaube, weil wir beide in der Kindheit nicht so viel hatten und in die Musik geflohen sind, dann haben wir so eine Art haben, naiv herzlich erstmal in Dinge reinzurennen und dann eher rauszusnicken, wenn es nicht cool ist. Hat das sofort gematcht. Wir haben einen Song geschrieben, wir haben jetzt eine Party zusammen gefeiert an meinem Geburtstag. War er da, da habe ich aufgelegt mit meinem Bruder, ich lege noch Elektro auf. Und dann kam er einfach vorbei und hat den ganzen Laden abgerissen. Wie cool. Ja nachträglich, man kann ja noch sagen, ist noch nicht so lange her, du hast den April-Geburtstag gehabt, nachträglich alles Gute. Bist du schön beschenkt worden an deinem Geburtstag? Warst du zufrieden? Ja, ich brauche eigentlich keine Geschenke. Ich mag es, wenn Leute da sind, die ich mag. Oder wenn man den Moment irgendwie zelebriert. Ich bin trotzdem eins der Kinder, das allen erzählt und sagt, weißt du eigentlich, dass ich heute Geburtstag habe? Kein Problem für mich. Aber so Geschenke brauche ich eigentlich nicht. Ich bin aber trotzdem schön beschenkt worden und ich habe mich auch selber beschenkt. Du bist dann noch widder wahrscheinlich, oder? Im Sternzeichen. Ja, meistens. Glaubst du da irgendwie, hat das irgendwas bei dir, wo du sagst, wenn ich da auf den Zuckerwürfeln oder sonst die Eigenschaften sehe, dann habe ich das Gefühl, das trifft mich? Bei mir ja. Ich bin nur so wenig informiert, was andere Sternzeichen angeht, dass ich nicht sagen kann, dass das allgemein zutrifft. Also man sagt zum Beispiel, dass er ein bisschen stur sei, ne? Ja, aber hallo. Ich wollte nicht zu... Aber hallo. Aber hallo, total stur. Ich bin auch der ungeduldigste Mensch, den ich kenne. Und immer mit dem Kopf durch die Wand. Aber ich kann auch Leute total begeistern und am Ende kommen auch tolle Sachen bei rum. Und ja, also so alles in allem schon Front. Und gleichzeitig bin ich aber jemand, der nicht sofort auf den Tisch tanzen muss, wenn ich irgendwo reinkomme. Das ist immer eher so am Ende der Party. Interessant. Ja, und ich meine, diese Sturheit, das hat ja auch was Positives, oder? Als Musiker. Wenn du was im Kopf hast, wie es sein soll, und da sind ja immer andere noch dran beteiligt, dann muss man ja auch ein bisschen stur sein. Müssen vielleicht nicht, aber das Ding ist so, ich hatte nie Angst vor Autoritäten, die dann sagen, das können wir jetzt aber nicht machen. Okay. Und dann wäre ich dann einfach so, und wieso? Warum? Und ja, aber ihr habt mich ja auch gefragt, ob ich das machen will. Und ich würde es gern so machen. Wie macht ihr das eigentlich? Warum fragt ihr mich denn überhaupt, wenn ihr es nicht so machen wollt, wie ich das will? Und fang dann so an zu diskutieren, weil ich aber auch was will. Also ich habe mich da auch mit Teddy Teklebrand drüber unterhalten, guter Freund von mir, der auch sehr viel ausprobiert. Hat der auch mit dem Video zusammengespielt, ja. Wir haben, genau, im Flugmodus, in dem Song, im Flugmodus, in dem Musikvideo hat er mitgespielt. Wundervolles Video. Ein einziger Freestyle. Es gab kein Drehbuch. Wirklich? Nein, es gab kein Drehbuch. Wir haben das alles vor Ort, quasi Szene für Szene haben wir überlegt. Was machen wir jetzt eigentlich? Vielleicht gehen wir auf ein Boot. Könnt ihr ein Boot auch? Oh mein Gott. Sehr, sehr geil. Aber er probiert auch einfach gerne aus. Und das kann ich ruhig so oft sagen, die deutsche Medienlandschaft ist ein bisschen unbeweglich an vielen Stellen. Und ein bisschen ängstlich auch. Und es gibt auch einen Konkurrenzkampf, der eigentlich an vielen Stellen, vor allem bei den öffentlich-rechtlichen, gar nicht da sein dürfte. Ist trotzdem da. Und da muss man manchmal reingretschen und sagen, Leute, ihr habt doch viele Jahre genug, lange genug Schiss gehabt. Wir machen das einfach mal so. Beschwert euch doch danach so. Und ja, und da ist er genauso wie ich so. Der ist auch bei seinen Mitkollegen unglaublich anerkannt, weil er ist halt schon auch in seinem Bereich wirklich genial. Er ist absolut, also erstmal ist es so, die Bandbreite von Teddy ist Wahnsinn. Als Mensch, muss ich sagen, ist er einer der sensibelsten und liebsten Typen, die ich kenne. Ich gucke immer sofort drauf, wie reagieren Leute auf mein Umfeld. Sagen die denen auch hallo? Und quasi Teddy ist so aufmerksam. Das ist unglaublich. Auch wenn jemand schlecht redet, dann zieht er sich einfach zurück und geht raus, weil er denkt, vielleicht macht er das bei mir auch. Ich bin mal weg. Und ist jemand, der meditiert, Sport macht. Es ist fast schon ekelhaft, mit ihm unterwegs zu sein, weil er einfach joggen geht. Und er schauspielert ja auch. Er hat ja in Systemsprenger in einem Film gespielt, eine ernste Rolle. Und in vielen anderen Filmen auch. Dann ist er so wandelbar, wenn er in die Rolle reingeht, dann guckst du so ein Naturspektakel zu und denkst so, Alter, wie geht das eigentlich gerade? Extrem witzig. Das alles zusammen macht den Respekt aus. Für mich ist er der Jazzer unter den Comedians. Das ist eine gute Beschreibung. Weil es ist so unvorhersehbar, was passiert. Du hast keine Ahnung. Auf eine andere Art wie bei Helge Schneider. Du denkst, jetzt geht es in die Richtung und dann wird einfach mal links abgebogen. Und alle fliegen raus oder kommen mit. Bei LOL war er ja gefürchtet. Das war so lustig, wie die anderen immer gesagt haben, bitte Teddy, nein. Weil er reißt. No Chance. No Chance, genau. Du hast tolle Freunde, echt cool. Also kannst du froh sein, oder? Was man so hört. Du hast ein gutes Händchen für Menschen. Das stimmt, tatsächlich. Das sagt man eigentlich nicht so eigenglob mäßig, aber Leute beobachten und gucken, wie die drauf sind. Ich glaube, alle Musiker suchen sich ihr Umfeld, wie es passt. Am besten, dass es zu einem passt. Und rennen aber auch nicht sofort überall rein. Wir sind schon vorsichtig. Und wenn es ein paar mal gut geht, dann hält es auch länger. Du hast ja deinen Großvater schon erwähnt. Dass der sehr wichtig für dich war. Du warst ja nicht so einfach. Du warst wahrscheinlich ein bisschen hyperaktiv. Aber dein Großvater hat immer auf dich aufgepasst. Der hat gesagt, lass den mal, der wird schon. Toll, der hat das alles in dir erkannt. Der war halt selber so. Meine Großtanten und viele meiner Omis. Omis im Sinne von angeheiratete und neue. Das sind trotzdem meine Omi. Die sagen, du siehst aus wie Horst. Das ist total krass. Horst Sahn-Jung, einfach so aus wie du. Da haben wir schon mal eine Ähnlichkeit vom Typ her. Dass wir einfach sagen, was wir denken. Er ist weniger melancholisch in seinen Songs. Weil er hat ja Songs auch gemacht, die sind alle sehr witzig. Er hat diese Energie einfach gesehen. Da wo ich angeeckt bin, in der Schule, von der Schule geflogen, aus der Lehre geflogen, bla bla bla. Hat er immer gesagt, ich mach mir keine Sorgen um den Jungen. Alles ist gut mit dem. Gib dir eine Gitarre, wartet mal ab. Die Energie muss nur irgendwo hin. Ich kenn mich da einfach ein bisschen. Hat mich da beruhigt. Und die Anna beruhigt. Deswegen vermisse ich den natürlich auch. Ja, das kann ich dir nachvollziehen. Aber sei froh, dass du ihn gehabt hast. Dass er jemand ist in deinem Leben, der da war und auf dich aufgepasst hat. Ja, vor allem ist er so jemand, ich entdecke das viel bei Künstlern, Künstlerinnen, dass man so switchen kann zwischen absoluten, hirnverbrannten Nonsens zu Deep Talk. Und das zu Lips und dein Gegenüber. Das konnte der auch, deswegen war der so ewig jung. Deswegen waren wir auch Freunde. Also wer kann denn schon sagen, dass er mit seinem Opa befreundet ist. Das passiert natürlich ab und zu. Und ich höre das auch von vielen anderen. Und die sagen, meine Oma ist auch eine Freundin gewesen und so. Aber mein Opa und ich, wir waren richtige Freunde. Cool. Ja, ich meine gerade dann, wenn du überall, du bist ja überall angeeckt, dann ist halt auch so jemand sehr wichtig. Waren denn deine Eltern manchmal überfordert mit dir? Na auch wieder, aber hallo. Also ich versuche es so vorsichtig zu formulieren, aber okay, ich verstehe. Er hat kein Wunsch, das ist ja auch nicht so einfach. Nee, vor allem mein Bruder und ich, wir waren sehr auffällige Dudes in der Schule. Die Hypnos kannte man einfach. Die Hypnos, ihr beide? Ja, auf jeden Fall. Oh mein Gott, deine Arbeiten. Jeder hat seine eigene Art. Mein Bruder ist ein bisschen stiller als ich. Wenn jemand mich angegriffen hat, dann war egal wie groß der war, der war fällig. Also so quasi, so weh hat einer. Ich hätte mich fünf Sekunden vorher mit meinem Bruder prügeln können. Aber wenn jemand meinen Bruder angefasst hat, war der dran. Und quasi da ist man schon mal als Paket auffällig. Dann waren wir beides ja auch fällig. Die Hypnos kannte man und das war auch ein schwieriges Alter. Das war Wende. Die Erwachsenenwelt war sehr auf sich konzentriert. Und wir haben gemerkt, checkt hier einer überhaupt irgendwas? Keine Ahnung. Wir probieren mal ein bisschen aus. Was ist eigentlich die Konsequenz, wenn wir Scheiße bauen? Dann müssen wir halt mal nachsitzen. Oder vielleicht gibt es mal einen Klaps. Aber mehr passiert ja auch nicht. Dann lass doch lieber eine gute Zeit haben. Das einfach mal ausprobieren. Aber dann bin ich, dass ich auch mal mit dem Polizeiauto nach Hause gefahren wurde. Oder von der Schule geflogen oder aus der Lehre. Ja, aber guck, es ist jetzt... Es ist nicht... Klar ist das für die Eltern in dem Moment, man macht sich halt Sorgen. Und wenn das noch ein Doppelpaket war. Man will ja das... Du hast ja noch keine Kinder. Ich meine, man macht sich halt Gedanken. Ich kann deine Eltern auch verstehen. Na klar, ich würde durchdrehen mit so zwei Kindern wie mir. Komplett ausflippen. Ich würde sagen, Leute. Ihr habt eine Folgeabschätzung wie von einem kleinen Hund. Was ist los mit euch? Also ich würde durchdrehen. Aber ey, das ist genau so ein Ding. Ich glaube, man muss Kindern... Also ich kann jetzt nur klug scheißen. Klar. Aber man muss denen natürlich die Möglichkeit geben, Dinge anzureißen. Das ist auch ein bisschen wie ein Kalafin anzureißen. Dass man viel ausprobiert hat. Das ergießt sich dann. In meinem Fall habe ich wirklich viel ausprobiert und bin nie dabei geblieben. Das ist auch dann für Eltern Horror, wenn du sagst, irgendwie bleibt da nichts dran. Aber es ergießt sich dann in eine Sache später. Ist nie für umsonst. Ja und ich meine, bei Musik bist du geblieben. Also dafür, wo du brennst, da steckst du ja auch wahnsinnig viel Energie rein. Also das... Da kann man ja nicht sagen, dass du nicht geblieben bist. Das ist die große Suche, die man gemeinsam starten muss. Bei welcher Sache muss man eigentlich den oder diejenige abstauben und nach ein paar Stunden kommen und sagen, es reicht jetzt. Zocken ist natürlich scheiße, da sehe ich jetzt nicht so große Chancen. Du kannst natürlich auch YouTuber werden und irgendwie. Weil das saugt natürlich alle rein. Und die arbeiten da auch seit 20 Jahren dran, dass den Kids das passiert. Aber so Dinge finden, wo man sie abholen muss und sagen, ey, kannst du mal aufhören damit? Wir wollten ja mal das und das machen. Dann ist man eigentlich ziemlich nah an dem, was die immer machen werden. Du hast es ja gerade schon erwähnt, du bist ja im Osten groß, du warst 80, bist du geboren, 89, dann warst du neun Jahre, als die Mauer fiel. Und ich fand das so interessant zu lesen, wie das für euch als Kinder war. Das war wie eine große Party. Also ihr wart auch so ein bisschen unaufbesichtigt. Die Erwachsenen waren wirklich mit sich so beschäftigt und dann gab es ja einen riesen Spielplatz. War ja nicht gleich nach der Wende, sondern es gab viel Niemandsland, viel ungeklärte Verhältnisse von Fabriken. Und wir sind da reingestiefelt und haben uns den alten Osten, den wir zum Teil kannten, da auch angeguckt und auch mal ein paar Sachen zerteppert oder rumgestromert. Das hatte so ein bisschen was von, wie von so einem Teenie-Film von damals, wo man so auf den Schienen rumläuft oder irgendwas. Ist man dann in dieses Fabrikgelände rein und ich fand das ganz wunderbar, dass man so unbeaubsichtigt war. Und es macht auch irgendwie kreativ. Es war auch wunderbar, dass man irgendwann zu Hause war. Wir waren jetzt keine Rowdies in dem Sinne. Wir waren einfach ein bisschen wild, aber lieb. Ja, wild und lieb. Hoffentlich kommt das gut an jetzt in den Elternohren, die uns zuhören. Man muss Kindern auch mal so ein bisschen Freiraum lassen. Wenn man die immer beaufsichtigt und immer, ich glaube Kinder brauchen auch mal so, die müssen mal wild sein. Ich habe ja mal ein Musikstudio in einer ehemaligen Kinderpsychiatrie, in der ich auch zu Gast war. In der du warst? Oder war das die, wo du warst? Das war die, genau. Wo ich im jungen Jahr drin war, weil ich so, nennen wir es hyperaktiv war. Obwohl es den Begriff, damals habe ich den nicht einmal gehört, aber ich war da drinne sechs Wochen und da habe ich mein Studio drin. Das ist total witzig. Und wenn Kinder zu Besuch kommen, weil viele von meinen Kumpels haben ja inzwischen schon Kinder, sage ich mal so hoch, wie ihr kommt in dem und dem Raum und wir gehen auch mal auf den Hof und es ist doch schön, wenn hier die Leute freiwillig zu Gast sind. Also freiwillig zu Gast sind und verrückt sind. Ja natürlich, klar, wie schön. Und da ist dann so ein bisschen so, ja, es ist halt so ein Ort. Und ich habe auch zwei Freunde, einer davon hat einen Sohn, das hat sich inzwischen wirklich gebessert, der ist so smooth inzwischen, aber der hat uns so terrorisiert, der hat wirklich vier Jungs in die Knie gezwungen, bis ich das Eis, weil er schon Eis gekriegt hat, hat er so einen Terror gemacht, dass ich das einfach wie zu so einem Hund auf den Hof geworfen habe und gesagt habe, Digger, hör jetzt auf damit. Der war so krass, einfach, du wusstest es nicht. Und auch das hat sich gebessert. Manchmal muss man auch ein bisschen abwarten. Ein bisschen Geduld haben. Ich finde, man muss gucken, wie Gangster die Freunde sind. Da kann man ein bisschen nachjustieren. Und du kannst auch nicht viel machen, du kannst nur sagen, ich mag den nicht, den mag ich. Du kannst es nicht verbieten, du kannst nur Props geben für denen, die cool sind. Das ist, weiß nicht, was ihr da für eine Verbindung habt, den mag ich nicht. Aber das Schöne ist ja, du hast ja schon von deinem Großvater erwähnt und hast ja Udo auch schon mal so ein bisschen nachgemacht. Also ich fand, Cello war ja, als du Cello mit Udo aufgenommen hast, ich fand das so beeindruckend, weil du ja ein bisschen aus einer anderen Generation kommst. Also Cello war immer mein absolutes Lieblingslied von Udo. Aber das... Warum? Naja, weil es halt ein guter Song ist. Es ist ein guter Song, es ist eine gute Geschichte. Ich mag auch Geschichten und ich mochte als Kind auch Geschichten. Man checkt ja bei Cello sehr schnell, worum es da geht. Und es ist eine Art Film, der abläuft, dann kommen so spannende Wörter drin vor wie Regeln. Das fand ich auch cool. Und ich finde dieses wie so ein Hörspiel, weißt du? Als Kinder findet man Hörspiel auch geil. Und es war sofort, ich war in dem Film. Es war quasi ein Audiofilm und es hat mich komplett reingezogen. Plus die Stimmung, die ist cool, trieft jetzt nicht total ins Debris, ist jetzt aber auch nicht der Happy Bonbon Song. Also ich fand das echt cool damals schon. Und es ist im Grunde dann auch ein Song, der jede Generation erreichen kann. Würdest du mir da recht geben? Ja, also wahrscheinlich, also erstmal klingt der zeitlos. Das ist jetzt nicht so, dass der läuft und losgeht und du weißt aus welcher Zeit der ist. Ich hab gerade ein Album aufgenommen, Seher, Am Nabel der Zeit, das Album, Album. Und ich weiß jetzt schon, dass in fünf Jahren werde ich hören, aus welcher Zeit das kommt. Weil das einfach so, hier im Jetzt, quasi, habe ich viele Stilmittel einfließen lassen. Bei Cello ist es so, das ist einfach wie so ein Evergreen, der geht los und du kannst nicht sagen, ist es von jetzt, von gestern, von vor 50 Jahren oder was weiß ich. Das ist total geil. Ja. War das dann auch die Verbindung, die es zu Udo gemacht hat? Weil ihr habt ja wirklich auch eine Verbindung miteinander, von Mensch zu Mensch. Über die Musik oder war das mehr sein, so als Person, wie du ihn kennengelernt hast? Also beides. Udo ist so, befreit einen so. Es ist wirklich total gut, in seiner Nähe zu sein, wenn er dich ranlässt. Und er ist ja Menschen zugewandt, aber eben auch nicht jedem. Und wenn er sich dann öffnet, nach und nach und wir haben jetzt eine Freundschaft, das ist total toll, einfach, dass ich mit ihm befreundet bin. Dass wir uns irgendwann nachts schreiben, er ist genauso lange auf wie ich. Aber du wohnst nicht im Hotel, oder? Bitte nochmal? Du wohnst nicht im Hotel. Ich wohne so gut wie im Hotel, weil ich so oft im Hotel bin. Aber ich wohne nicht durchgängig im Hotel. Aber ich bin so oft im Hotel zu Hause. Ich verstehe das. Total. Leuchtet mir total ein. Du kannst halt Dinge bestellen, essen, du kannst mit Leuten irgendwo hingehen, Dinge besprechen. Du kannst dich zurückziehen und frisch machen. That's life. Und das ist perfekt quasi für einen Artist. Anyway, ich wollte nur sagen, uns hat der Song verbunden, der gleiche Groove. Wir sind beide Autodidakten, wir sind beide nicht gelernte Schönsänger. Udo sagt immer, du bist auch so ein Kurztonsänger, ne? Ja. Also auch so ein Kurztonsänger wie ich. Und der Erfolg verbindet uns natürlich auch von dem Song. Das ist auch schön, wenn man Erfolg hat. Cello ist der erfolgreichste Song von Udo Lindbergh. Und ich bin dabei! Das hätte mein Vater nie gedacht irgendwann, als er die Platte gekauft hat. Und mein Vater war der größte Udo-Fan. Ach, wie schön. War das nicht diese Platte? Also die Platte stand bei euch zu Hause im Plattenschrank von Udo. Auf jeden Fall. Das war, glaube ich, diese Daumen im Wind. Ja. Genau. Daumen im Wind stand da, alle Platten standen da. Mein Vater hat auch diese Cover, Udo-Cover von englischen Songs dann in Deutsch gemacht. Und der hat alles gehabt. Und ich hab auch alles gehört. Und bin da natürlich herangeführt worden. Und als die Anfrage kam damals, willst du einen Song mit Udo machen, habe ich sofort gesagt, nur Cello. Und er hat sich dazu bereit erklärt. Ja, es kam erst mal, weil ich dachte, ich hab's verkackt. Oh nein! Wenn ich nicht recht war. Und dann kam zurück, ja, kein Problem. Oder dachte, vielleicht ist es auch vergeben. Weil alle, es wurden ja für MTV unplugged und Kampnagel wurden ja viele gefragt. Aber er hat auch, ich hab's jetzt nicht mehr ganz so drauf, aber er ist ja, du hast es gut beschrieben, also ich kann mir schon vorstellen, dass er lange er braucht, dass er sich öffnet. Aber er hat wundervoll von dir gesprochen. Also er ist wirklich auch ein großer Fan deiner Musik. Also von dir als Person. Aber gegen, also ich glaub, der würde dich auch, so wie du deinen Bruder, der würde dich mit Händen und Fäusten verteidigen, hab ich den Eindruck. Wir sind beide neugierig und wir mögen glaube ich auch beide Leute, die alleine klarkommen. Und nicht quasi nur wegen des Personenkults oder wegen der Magie da sitzen. Und dann sitzen wir manchmal, wenn wir zusammenkommen, bei ihm auf dem Balkon und klotzen aufs Wasser und wenn man einer Weile nichts sagt, dann ist es halt so. Und wenn ich in Hamburg bin, muss ich auch nicht jedes Mal zu ihm fahren. Ich freu mich natürlich, wenn er Zeit hat. Aber ich glaub so, dass wir beide unsere eigenen Dinge machen. Ich find das genauso entspannt. Ich würde jetzt auch nicht jemanden haben wollen, der die ganze Zeit fragt, wo bist du? Hast du Zeit? Und so. Unter Künstlern. Und das macht dann auch so ein bisschen diese, dass man so hängen kann aus. Irgendwie so. Ihr könnt entspannt, also ihr seid entspannt, wenn ihr miteinander seid. Ja klar, selbst wenn jemand reinkommt und sagt, Udo, wir müssen mal was klären, dann ist er halt weg. Und dann mach ich halt eine Stunde meins. Ich sitz da nicht blöd rum und frag mich, was passiert jetzt? Sondern ich hab auch genug Zeug im Leben, ich verlager das dann. Und das macht es halt auch so umgedreht genauso. Wenn dann jemand kommt und sagt, Lysen, was zu klären, dann geh du aufs neue Zimmer kotzen. Ist das eigentlich immer noch so bei dir, dass du also, ich hab das nur gelesen, also ich kenn dich ja nicht privat oder so, dass du dich schnell eingeengt fühlst? Also ein bisschen hat das auch eben so angeklungen. Also brauchst du so eine Freiheit im Geist und auch im Raum? Also hast du Angst, dass es schnell zu eng wird? Ja, ich glaub, also ich bin einfach jemand, der Menschen nicht so braucht wie andere vielleicht. Wahrscheinlich hat das damit zu tun, dass genug Menschen um mich herum ist. Heute Abend werde ich mich auch mit dem halben Team Musik und Song treffen. Wir werden einen langen Abend haben, ich werde daran recorden am nächsten Tag. Ich treffe so viele Leute, wenn ich ein Konzert spiele, sind es natürlich Lusty-Fans, aber auch der Veranstalter, vielleicht die Kinder. Es ist viel los, kommt viel Mensch auf mich und wenn ich nach Hause komme, brauche ich erst mal so mindestens einen Tag. Es ist auch schwer für Freunde, selbst für Management zu kapieren, dass ein Anreisetag kein Erholungstag ist. Einfach zu sehen, da ist frei, wir wollen Dinge klären und dass ich manchmal zwei Tage brauche, um mich zu reparieren und dann komm ich dann schon. Und das war aber in der Schule auch schon so. Das klingt jetzt auch ein bisschen eingebildet, aber manchmal haben sich auch Leute neben mich gesetzt und wollten das. Und dann habe ich gemerkt, es ist zu doll, habe ich mich umgesetzt. Weil man quasi als auffälliger Schüler ja auch eine gewisse Energie mitbringt. Da war das schon auch so ein bisschen so. Und dann habe ich mich da zurückgezogen. Interessant. Also diese, ja ich glaube sowieso, das sind diese Vibrations. Also du hast wahrscheinlich auch um dich herum dann schon Energie. Also das hat man, wahrscheinlich hat man das gespürt neben dir, diese Energie. Oder heute noch? Denke ich auch. Also die war ja auf jeden Fall da, keine Frage, sonst hätte ich ja nicht so viele Probleme gehabt. Ich sage immer, das deutsche Schulsystem kam nicht klar mit mir und nicht umgedreht. Ich war ja noch ein Kind. Und da war irgendwas da und deswegen musste auch viel gemacht werden im deutschen Schulsystem, um diese Menschen als Fingerprints auch anzuerkennen und nicht nur als Maße vor sich sitzen zu haben. Und da eben eine Grundenergie da. Ich merke das bei anderen, die ich sehr mag, wo ich auch die Nähe mag, ist, Menschen, die Menschen zugewandt sind zu 150 Prozent. Da will man auch gerne da sein, weil man merkt, die sind einfach da. Ich bin sehr da, aber ich bin auch sehr weg. Das ist ein cooler Satz. Ja, ich bin sehr, aber vielleicht geht das eine ohne das andere gar nicht. Also vielleicht kann man nur sehr da sein, weil man auch dann manchmal sehr weg ist. Ja, weil du kannst nicht immer nur Energie verstreuen. Du musst es ja auch irgendwie wieder füllen, deinen Energiehaushalt. Ich muss sie füllen und das, was für den einen gilt, gilt für den anderen leider auch. Ja, sehr, sehr wahr. Und fallen dir dann, du bist ja wirklich auch jemand, du bist ja ein Poet, also diese Texte, danke, ja doch, das kann man wirklich schon von dir sagen. In welchen Momenten bist du bereit für gute Texte? Eher in den sehr weg Momenten oder in den sehr da Momenten? Ich glaube, in den weg Momenten fülle ich auf, ohne dass ich das merke. Das ist wie so eine Art, da passiert irgendwas. Es kann auch sein, dass ich irgendwas aufschnappe, wo du sagst auch immer schnapp, ich schnappe ein viel, und das fallt halt so, könnte ein Satz sein, den ich vielleicht verarbeite. Ich glaube auch so, ehrlich gesagt, ich versuche so eine Dynamitstange in den Kalender zu werfen für Momente, wo ich dann Zeit für habe, und die müssen open end sein. Ich bin nicht der Typ, der sagt, lass uns um 15 Uhr treffen, wir schreiben einen Song, um 17 Uhr gehe ich noch essen. Und das ist auch manchmal komisch, wenn ich in irgendeiner Stadt bin und Leute fragen so, ja wann denn nun? Ich so, ich weiß es nicht, ich bin hier, Musik zu machen. Ich liebe dich, aber ich liebe auch meine Musik, und deswegen bin ich hier. Und wenn nicht, müssen wir einen anderen Termin finden, wo ich Zeit habe. Der wird aber nicht so leicht kommen. Deswegen ist es so, bei Musik muss es open end sein. Das merke ich auch bei vielen anderen Musiker und Musikerinnen, dass es schöner ist, Musik zu machen, wenn danach nichts ist. Man kann nicht eine Sendung zusagen, wie singt man einen Song, wenn man mitten im Album, in der Albumproduktion, das geht einfach nicht. Das geht schon, aber ich habe solche Sachen schon zuhauf gemacht. Das geht schon, aber mein Setting leitet darunter, die Songs leiten darunter und man selber auch, weil sobald irgendwas schief geht, und das kann ja sein, dass man, weiß ich nicht, mit irgendwas nicht zufrieden ist oder keine Ahnung, dann kippt das ganze Ding so krass und dann fragst du dich, wofür du das machst. Also man kann schon sagen, wenn du was machst, dann machst du es gerne richtig. Also mit, ne? Dann gehst du halt richtig rein, ne? Wie jetzt zum Beispiel SingmeinenSong, da hast du ja, die Platte, da hast du richtig Zeit dafür gehabt. Ich habe mir auch die Zeit genommen. Und das ist ja auch das, es gibt auch zwei Arten von Talent, Talent und Fleiß. Dieses nach Hause bringen von guten Ideen ist ja mindestens genauso wichtig, als die einfach nur anzureißen. Und da hatte ich schon viel Zeit. Und dann ist nochmal der Moment, das ist die Magic vor Ort und das macht die Sendung, das Team, das ganze Drumherum, die Kameraleute, die man nicht sieht, wie still sie da quasi filmen und das macht alles aus, dass es so magic ist, dass die ganze Vorarbeit dann auch noch sich in eine geile Sendung ergießt. Wie waren, weil du hast ja auch, wie viele Künstler und wie wir auch, die wir nicht auftreten, ja lange zu Hause oder wo immer verbracht in Corona-Zeit, wie waren so die ersten Auftritte für dich mit Publikum wieder? Da war es so, die ersten Konzerte nach langer Zeit nicht spielen, sind halt krass und die jetzt kommen werden, die nächsten Konzerte sind genauso krass, weil das wie so ein, der Bogen war noch nicht überspannt, der war schon echt gedehnt, muss ich sagen. Und das ist für Musik Schaffende auf der Bühne und das Publikum, ist das jetzt ein Moment, der ist nicht wiederholbar. So, wir sind jetzt nicht total abgestumpft, aber ich mach schon so viele Jahre Musik, dass ich natürlich auch beim Konzert mal an das Konzert von morgen denke oder an andere Sachen denke, um diese Show zu leiten. Bei den Konzerten war ich jetzt und die Leute auch, war denen scheißegal, ob ich dann ein Feuer im Hintergrund hab oder die Video-Animationen super fett sind, die sind auch super fett, hat die aber alle nicht interessiert, die wollten mich nah und ich wollte sie nah. Und dieser Tanz ist echt besonders jetzt in den nächsten Konzerten. Ja und das, also auch dein Album, was ja Album heißt, das war auch ein guter Freund von dir, oder? Benjamin Stuckrad-Bache, dem verdanken wir die Idee. Genau, Benjamin und ich, wir hängen, wenn es die Möglichkeit dazu gibt, gehen spazieren, trinken einen Kaffee, stellen fest, wie wir das so gerne sagen, wir heizen nicht, wir stellen fest und labern so ein bisschen ausgedehnt und dann hab ich gesagt, ich hab immer noch kein Albumtitel. Er so, nennst du Album? Ich so, ist das dein Ernst? Das ist voll geil. Er so, na klar, du hast so viele Singles gemacht, jetzt kommt das Album, du bist Albumkünstler und du sammelst Vinyl und so und das ist eine Hommage ans Album kurzer Name, so wie Madonna Music, ist doch cool und es reiht sich auch super ein, mein erstes Album hieß Text und Ton, das zweite Gute Musik und so ist er dabei und Album passt sehr gut zusammen. Sehr gut, also auch ein guter Freund mit guten Ratschlägen für dich. Immer, also ich könnte da jede dritte Zeile mit schreiben, weil Benjamin ja auch redet, wie er schreibt, da ist so viel dabei und ist ein ganz sensibler, herzlicher Typ, den man aber erstmal checken muss. Ja, ganz genau, also es ist auch jetzt mehrere Male gekommen, bei uns im Gespräch, also diese Menschen, die Udo, Menschen, die man erstmal checken muss, also ich hatte auch mal mit ihm ein Gespräch und würde ja immer so viele im Vorfeld sagen, oh der ist so ein bisschen schwierig, ich fand den gar nicht schwierig, also er ist so ein sehr interessierter, reflektierter, wacher Mensch. Ja, an anderen Stellen nicht, das weiß er aber auch, aber das Lustige ist, wenn er dann zum Beispiel, wenn wir irgendwo sind und jemand probiert, das probieren ja auch Leute einfach, sich mit ihm manchmal zu messen, ich weiß nicht wieso, weil die einfach nicht gewinnen können, weil der so schnell ist in der Birne, dann sag ich halt, wie kannst du so offen dem das sagen, also so was du gedacht hast, so krass offen, und dann sagt er, das geht bei mir sowieso nicht, weil ich denke, ich bin der Dümmste im Raum, nur deswegen geht das. Das ist ja hochinteressant. Er nimmt sich da gar nicht so ernst, aber kann halt, wenn jemand irgendwie so, dann anfängt ein bisschen, ja, ein bisschen foppen zu wollen, dann geht es halt sehr schnell. Aber interessant, dass gerade, ja, dass die Menschen das nicht checken, dass die trotzdem sich dann darauf einlassen, so jemand herauszufordern, das merke ich öfters, wo man doch eigentlich sagen könnte, bescheiden, sich zurücklehnen und sagen, okay, seine Art zu formulieren oder so, seine Schnelligkeit im Denken, die lasse ich jetzt mal ihm und ich versuche gar nicht, jetzt besser zu sein als er. Ja, dass da drin ein Reiz liegt, das kann ich schon verstehen, aber ja, das kann man vorher mal antießen und dann muss man, ja, also muss ich sagen, er ist einfach krass schnell und wenn da jemand kommt und er ist auch Punk einfach so. Und das liebe ich auch, ich liebe das, weil ich bin, wie gesagt, jemand, ich kann schon sehr deutlich sagen, was ich will und was ich nicht will, aber ich bin nicht so punkig und das gefällt mir natürlich. Sehr gut. Aber bei dir ist nicht die Gefahr, dass du jetzt, dass du dich mit ihm messen willst, dass du beschrieben hast, das ist bei dir nicht, ne? Oder dass du noch... Ja, weil wir haben das nicht, also wir sehen das gar nicht als, das ist wie eine Art Ping-Pong bei uns, wir sind dann so schnell irgendwo und jeder spuckt Bilder aus, dass man das Gespräch auch zur Hälfte drucken kann, weil es ist ja dann so eine Art, bei uns so eine Art Freestyle, vielleicht auch ein bisschen die Maschine anwerfen und dann geht jeder seine Wege und macht halt seine Kunst und das ist eher inspirativ, also weniger eine Competition so. Wenn du Teddy als Jazz-Jazzer unter den Komikern bezeichnest, könnte man, findest du nicht, dass man Benjamin auch so ein bisschen als Jazz-Jazzer beim Schreiben beschreiben könnte? Absolut, wobei sein Jazz schon auch durchdacht ist. Das Schöne ist nur, dass es geschrieben, also ich weiß ja, wie lange er auch manchmal an der Zeit überlegt, oder les mir Skripte vorher, darf sie vorher anschauen, auf Papier gedruckt, total geiles Gefühl, auch wenn da so eine Klammer dran ist und man weiß, das wird mal ein Buch. Ja, das ist verrückt, wie so ein Drehbuch irgendwie hat man diese Zahlen. Man weiß auch, wie lange er manchmal sitzt, aber es klingt dann immer so, als würde er reden. Das ist das Witzige. Wenn ich mich mit ihm unterhalte, ist es derselbe Flow, nur eben noch ein bisschen ah, sag mir mal, horizontaler versenkt, dann, da fängt es an, da geht es hin, da wird es nochmal aufgegriffen und natürlich schöne Bilder, aber es ist nicht so entfernt und hochtragend oder so, wie er nicht reden will. Ich finde es erstaunlich, dass jemand wie du, der so eine Begabung hat, auch für Worte, aber das haben die doch in der Schule, ich muss nochmal auf die Schule zurückkommen, wie kann man sowas nicht sehen wollen? Die war doch dann auch schon früher als Kind bei dir da, als Schüler, diese Begabung. Ja, das ist ein sehr, also erst mal, wie gesagt, ist nach der Wende nicht gleich alles neu gewesen und da waren auch in den Strukturen, in den Schulen auch noch ein bisschen der alte Staub zu Gast, mal mit dem Zeigestab auf den Tisch zu hauen oder einen Schlüssel zu werfen, so voll oldschool und gleichzeitig gab es aber auch Lehrer, Frau Oberneck zum Beispiel, war eine Lehrer an der Gesamtschule im Schwemmbach, die das entdeckt hat und die in der Doppelstunde Deutsch einen Freund und mich quasi so Etüden spielen lassen hat, die hat gesagt, ihr seid so nervig in der Stunde, geht doch einfach 10 Minuten an die Tafel, macht irgendeinen Scheiß und dann haltet euren Mund. Und wir haben uns schon zusammen hingesetzt und haben uns irgendwas ausgedacht. Pass auf, du bist Paketdienst, du kommst rein, das Rollo geht auf, ich dreh den Hundescheiß oder whatever und haben dann irgendwas gespielt und dann waren wir so glücklich, dass wir uns da hingesetzt haben und dann eben auch die anderen begeistern können. Ich hab ja mal fürs Goethe-Institut Lehrer sein dürfen. Ja, du warst ja ein Aushängeschild, dich hat man ja als Vertreter hingeschickt, ne? Genau, ich durfte das, da wollte ich nur reisen, alles kackei, ich durfte das machen und da hab ich halt gemerkt, es sind sowieso die Lauten und die Leisen, die wenn du die begeisterst, die die Mitte begeistern, wie in der Gesellschaft eben auch. Die Leisen beobachten viel, trauen sich aber nicht, kriegen viel mit, die Lauten brauchen so eine Art Kanal, so eine Art mal Spot, so, gib denen einfach all eyes on me und dann können sie aber die anderen Mitbegeistern sagen, jetzt halt doch mal die Klappe, der will was sagen. Das sind dann genau die, die du dann für dich gewinnen konntest. Das wäre für mich als Musiker noch mal ein bisschen besser gewesen als Lehrer, die müssen sich natürlich auch dem System ein bisschen unterwerfen, ich nicht, ich komm da in quasi außerhalb der Käseklocke, bin ich zu Besuch und kann die Autoritäten auch mal aushebeln und zu Schülern sagen, yo, jetzt krieg dich mal wieder ein. Aber ich hab's immer versucht, quasi die beiden zu begeistern und dann lief das total gut. Hast du das schon mal im Song verarbeitet? Ich finde das ein sehr, sehr schöner Gedanke. Die Lauten und die Leisen, die musst du mitnehmen und dann, ja, das ist, also muss man noch mal drüber nachdenken, aber das hat was, das hat viel Wahrheit. Also das kann man vielleicht auch für, das ist wirklich gut. Ich würde es jetzt nicht die Lauten und die Leisen nennen, dann denkt man, jemand hat gefurzt, aber so quasi von der Idee her, die brauchst du gleich zurück. Es ist erstmal nur ein Grundgerüst, ne, und dann muss man ein bisschen dran feilen, so, mit Mr. Clueso und Benjamin Stuckrad-Barre oder so, Leute, die müssen einfach noch mal ein bisschen an der Formulierung feilen. Ich könnte so, wie alles von der Kunstfreiheit gedeckt, nur auf dem Piano sein, quasi, und das Thema so aufmachen, finde ich eine schöne Idee. Ja, es ist wirklich auch ein schöner Gedanke, der einem, also der, ja, das wird mir bleiben, die Lauten und die Leisen, das ist wirklich gut. Aber diese Formulierungsgabe, die man dann in der Schule halt nicht so ganz erkannt hat bei dir, war das auch der Großvater oder war das schon immer da? Hast du viel gelesen? Also irgendwo muss das ja auch herkommen. Ne, gelesen habe ich nie gerne und auch nicht viel, außer Gedichte. Dann ist es aber eher so, ich beschreibe das immer so, dass ich mir die Denkweise von anderen anschaue beim Lesen, weniger das Gedicht, weil mich die Denkweise a, entspannt nach dem Motto, ich kapier überhaupt nicht, was derjenige meint, aber ich fühl's. Geil, entspann dich, Clueso, du musst nicht machen, dass jeder alles kapiert. Oder eben, dass ich wirklich denke, boah krass, das saugt mich rein. Ich hab immer ein Gedichtband, auch jetzt, von Marsha Kalecko dabei, das lyrische Stenogramm, immer. Das hab ich übrigens mal einer Ronja von der, wie heißt die? Ich hab das immer geschenkt, quasi. Sie hatten da irgendwie eine Zeit, war nicht so nice, dann hab ich ihr das Gedichtband geschenkt, weil ich es seit Jahren rumgeschleppt hab, und Stude hat gesagt, das kannst du nicht machen. Du kannst nicht einfach dieses Gedichtband verschenken, auch wenn er das cool fand, und hat es mir gleich mal neu gekauft, am nächsten Tag. Hat er gesagt, hier ist dein Gedichtband wieder. Das hab ich immer dabei. Anyway, Gedichte mag ich lesen, tu ich nicht so viel, aber ich schnapp gerne auf und ich mach diesen Beruf auch sehr gerne, ich schreib auch einfach gerne, auch für andere. Aber da siehst du, da sind wir doch wieder beim Poeten, also das passt ja dann auch zu dir. Das ist ja manchmal auch, das sind ja fast kleine Gedichte, die du schreibst. Das Lustige ist, ein Song kann ein Gedicht sein, und Gedicht auch ein Song, aber es ist viel schwieriger, Gedichte zu vertonen, weil die so einen eigenen, also sag ich mal, haben einen eigenen Flavor und es funktioniert nicht immer im Groove und nicht immer melodiös, weil es ja manchmal ein bisschen hochtragend klingt. Aber es geht, teilweise so. Ich find's schön, wenn ein Gedicht eine Anmutung von einem Song hat, wie zum Beispiel Gewinner, da checkt man auch nicht gleich sofort, worum es geht. Aber so ausgedruckt könnte das auch ein Gedicht sein. Also ich hab so viele Titel, die ich mag und wir werden ja auch einige spielen von Album. Es ist schon auch ein sehr, also Tanzen fällt mir ein, also es ist schon so ein Groovy, also es ist, da ist so viel Lebenslust auch auf dem Album drauf. Kann man so formulieren? Lebenslust vielleicht, aber auch manchmal Sehnsucht nach Lebenslust, also so, ja, es ist schwer, Musik zu beschreiben, merk ich gerade. Es ist immer wieder schwer. Du hast es schon richtig erkannt, es hat eine Grundenergie, die quasi für den für den Clueson nicht so typisch ist auf einem Album. Sind viele Songs bei mir oft melancholisch, haben natürlich immer so ein bisschen Kante auch, aber hier ist es so, es geht wirklich zur Sache. Es gibt immer einen Beat, der vorherrschend ist. Ich wollte das auch so, ich hab gesagt, ich will eine einzige elegische Ballade haben. Ansonsten, und das ist alles zu seiner Zeit und die ist auch so ein Gedicht geschrieben. Auch ein Song, wo ich, da bin ich wirklich stolz, weil manchmal bin ich fertig mit einem Song und denke, schön, dass ich dabei war, weil ich check das nicht, wo die Connection hingeht und warum das jetzt ausgerechnet so geworden ist. Es ist dann einfach wie so ein Film und ich bin fertig und denke so, wie toll. Es ist nicht so, dass ich da was steuere. Ich versuche nur nachzujustieren und nehme das mit, das Gefühl. Das ist toll, dass das passiert ist. Andere Songs haben viel Energie, das stimmt und das ist wahrscheinlich der Pandemie geschuldet. Und auch eben dieses Nicht-Rauskommen, dass ich mich so weggeträumt habe. Es ist ein sehr warmes Album, es könnte ein Sommeralbum sein, obwohl es ein Winter rauskommt. Also es passt wunderbar jetzt in die Zeit. Du hörst die Grillen noch. 37 Grad im Paradies, was wäre wenn? Sind alle Songs, die so eine Wärme haben. Hotel California ist an die Igels natürlich angelehnt. Bei Bowie beschreiben wir da, was wir da im Hotel sehen. Und auch einer meiner Lieblingssongs und geht natürlich tierisch nach vorne. Wip Wip habe ich auf Ibiza geschrieben. Ich war in der Pandemiezeit, kurz bevor ein Lockdown kam, war ich da um Filmmusik zu schreiben. Ich schreibe gerade an einem langen Film die Score, also so richtig den Soundtrack. Und hab da geschrieben und dann wurden wir auf eine Party eingeladen, die so halblegal war. Waren wir zu Gast und es war mir so, es war so eine strange Party, dass ich danach den Song Wip Wip geschrieben habe. War das mit Benjamin Stuckart-Bacher? Ist der nicht auch auf Ibiza manchmal? Oder verwechsel ich da jetzt was? Der ist auf einer anderen Liste. Nee, der war jetzt auf den Seychellen. Ah ja, genau, da habe ich was gehört. Da war ich auch kurz, aber da ist er gerade zurückgeflogen. Alles klar. Jedenfalls habe ich das da geschrieben. Wip Wip, sehr energetischer Song. Alles zu seiner Zeit. War das der Song, den du so schnell geschrieben hast? Also den Text, ist der dir so schnell eingefallen? Wahnsinn. Ja, das war der. Ich war da mit Daniel Flam, das ist sozusagen mein Co-Producer gewesen, mein Wingman, mein Teilchenbeschleuniger. Ich weiß, ich gebe die Titel nicht dafür, aber wirklich jemand, der aufspringt, wenn eine Zeile gut ist und mich sehr supported hat für das Album. Wir haben super viel erlebt. Einer meiner besten Freunde. Ich habe ihn jetzt ein paar Wochen nicht gesehen. Habe richtige Sehnsucht. Und der hat auch gesagt, krass. Er hat mich immer supported. Mach weiter, mach weiter, mach weiter. Und dann war das Ding fertig. Es ging sauschnell. Aber es ist ein, also ich meine, Glückwunsch. Es ist halt einfach so, wie du gesagt hast, du warst ja selber glücklich. Also manchmal, was man so schaffen kann, es ist, weil der sich ja sofort berührt einen, also berührt einen sehr tief. Also eher so. Ich habe mich inspirieren lassen von Victor Tsoi. Ich war in Kiew zu Besuch und habe einen Straßenmusiker gehört und dachte, das ist ja ein geiler Song. Und dann meinten quasi meine Freunde in Kiew, das ist ein Song von Victor Tsoi, den müsst ihr mal reinziehen. Super Musiker. So ein bisschen wie der Rio Reiser von Russland, wenn man das so will. Und ich habe mich dann von einem Gedicht inspirieren lassen oder einem Song und habe das auch so Rio-mäßig so, jedem Lied sein Wort, jedem Denke sein Problem. Das war so, wie Rio das rausschleudern würde. Und deswegen habe ich mich jetzt auch noch mal krass mit der Ukraine berührt, weil ich halt einen Bezug zu Kiew habe. Wie traurig, es ist ja, es berührt uns, es lässt einen ja auch nicht mehr los, egal wie lange. Es ist einfach, ja, es ist sehr traurig. Auf jeden Fall. Wir haben eine ukrainische Familie aufgenommen, nämlich genau die, die ich da besucht habe, haben wir jetzt quasi zu Hause und ich habe nebenan im Arbeitszimmer, kann mich da zurückziehen und habe einfach Platz. Und telefonieren sehr oft mit dem Mann von der Mutti, die da mit zwei Kindern da ist bei uns. Er ist Yoga-Lehrer und ist jetzt quasi dort in der Ukraine und wir hoffen, dass das einfach schnell vorbei ist. Ja, ich glaube, wenn man jemand, also erstmal ist es toll, gerade letzte Woche habe ich mit Wiegald Bohning gesprochen, der damit auch nicht hausieren geht, aber der sagte, der hatte auch, die hatten eine Familie und dadurch bist du natürlich noch emotionaler, weil die ständig telefonieren mit ihrer Familie dort. Also du kriegst alles hautnah mit. Er meinte, es war nicht schwer, weil wir jetzt denen Platz geben mussten. Nein, es war einfach schwer, immer mitzukriegen, wie die leiden. Weil die halt ständig in Kontakt sind und nicht schöne Sachen hören. Also es war auffallend. Ich habe auch eine ganz klare Meinung. Also wirklich so kann mir einer erzählen, was er will. Ich finde auch die Aufschrift Peace nicht so geil, sondern einfach Stopp Russland, weil die fallen gerade in ein Land ein. Das ist einfach was passiert. Und alles andere ist quasi von meinem Standpunkt her sehe ich das einfach so. Ja, und ich habe viele auch russische Freunde. Es ist nicht so, dass ich da jetzt dieses Land verteufel. Nein, das ist ja, die Menschen kann man ja auch, also ich meine, die dürfen ja ihrer Meinung nicht sagen. Es ist wirklich, es ist unfassbar, dass das so passiert ist. Das hätte ich mir nicht vorstellen können. Also das, ja. Aber viele sagen ja jetzt, man hat nicht genau hingesehen. Also da muss man auch mal selbst Kritik üben. Also vielleicht auch da, als diese Krim besetzt wurde. Also ich muss ehrlich auch von mir sagen, ich habe das nicht so präsent wahrgenommen. Also wie ich es jetzt wahrnehme. Also das hat sich alles schon ein bisschen angekündigt. Also man kommt selber auch ins Nachdenken über sich selbst und wie man die Dinge so gesehen hat. Kann man nur hoffen, dass... Manche Leute haben das gesehen, es gab auch quasi eine, die Tante von der Familie hat zum Beispiel gesagt, hat immer Essen gesammelt ein bisschen und hat gesagt, tankt euer Auto voll. Ich trau dem nicht. Ich trau dem Putin nicht. Die hat gesagt, tankt es einfach voll, dann ist es voll und dann haut einfach ab, wenn es passiert. Alles so. Und sie hat das schon gehofft. Anyway, ja, also müssen auch mal wieder weg von dem Thema, weil ich bin politisch nicht so bewandert, aber ich bin jetzt nah dran durch die Situation und Politik selber hat mich leider auch nie so interessiert, weil viele Politiker nicht, Politikerinnen nicht meine Sprache sprechen. Ich hab mich da nicht so abgeholt gefühlt. Verstehe. Deswegen würde ich das jetzt ein bisschen verkürzen. Nein, aber es ist halt gut, dass du einfach emotional allein, dass du dann den, dass du halt angesprochen warst, als noch alles, noch kein Krieg war und durch ein Gedicht, durch einen Schriftsteller finde ich schon beeindruckend eigentlich so. Ja. Ja, Clueso, dann was soll ich dir wünschen? Also ich meine, wir, wir haben ja jetzt bald, wir haben dann auch auf unserer Seite deine ganzen Konzerte. Du kommst ja auch hier nach Hessen und so. Erfurt ist ja auch, manche hören uns, es gibt so paar Stellen, dass man uns so, dass man uns in Thüringen noch hört und so zum Abschluss, also du kommst ja wirklich aus einer tollen Gegend, also Erfurt ist ja, also immer wenn ich da mal war, also ich finde auch da dieses Ganze, dieses Landschaftliche, also es ist sehr schön bei euch. Ja, Thüringen ist dann ein bisschen hessenähnlich, ehrlich gesagt. Du fährst ein paar Kilometer mit dem Auto raus und steckst im Grün fest. Genau, ja. Das ist auf jeden Fall ein bisschen ähnlich. Ja. Und wir haben auch einen eigenen Slang auf jeden Fall. Das stimmt. Bei uns wird das manchmal so verkannt auch, weil es hat einfach manchmal sehr, ja, sagen wir mal, einfachen Flow, ne, freilich. Du bist los hier. Also so, und das, natürlich passiert das, wenn ich eine Weile da bin, so. Ja. Und ich freue mich aber auch, wenn der Taxifahrer sagt, wo will er denn hin? Oh. Da freue ich mich auch, dann weiß ich, ich bin zuhause. Aber du hast recht, ich gehe auf Tour und ich freue mich wahnsinnig auf die Tour. Und wie gesagt, ich nehme Lotte auch einige Termine mit, da müssen die Leute mal gucken und es wird eine tolle Tour auf jeden Fall. Ich werde richtig viel Energie mitbringen. Wir freuen uns sehr. Schön, das mit dir zu plaudern. Es war sehr, sehr angenehm. Dankeschön. Sehr, sehr gerne. Mach's gut, hat mich sehr gefreut. Falls Sie in das neue Album reinhören oder sich über die Tour informieren möchten, unter Silvia am Sonntag gibt's all diese Infos zu Clueso. Dort finden Sie auch die anderen Interviews und Gespräche und Sie können den Podcast abonnieren. Also entweder Podcast oder Radio am nächsten Sonntag. Wir können uns auf alle Fälle wiederhören.