Nach überlebtem Attentat - Salman Rushdie erhält Friedenspreis
Der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Der 76-Jährige, der im vergangenen Sommer bei einem Attentat schwer verletzt wurde, bekommt die Auszeichnung im Herbst in der Frankfurter Paulskirche, wie der Stiftungsrat bekanntgab.
Unbeugsamkeit und Lebensbejahung
Geehrt werde der in Indien geborene Autor "für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert", teilte der Stiftungsrat am Montag in Frankfurt am Main mit.Seit seinem 1981 erschienenen Meisterwerk "Mitternachtskinder" beeindrucke Rushdie durch seine Deutungen von Migration und globaler Politik.
Regime und Widerstandsgeist als Themen
In seinen Romanen und Sachbüchern verbinde er erzählerische Weitsicht mit stetiger literarischer Innovation, Humor und Weisheit, hieß es weiter. "Dabei beschreibt er die Wucht, mit der Gewaltregime ganze Gesellschaften zerstören, aber auch die Unzerstörbarkeit des Widerstandsgeistes Einzelner."
Vergangenen Sommer in den USA mit Messer attackiert
Rushdie war während eines Vortrags im vergangenen Sommer in den USA mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt worden. Er ist seitdem auf einem Auge blind. Der Angriff kam mehr als 30 Jahre nachdem der frühere Revolutionsführer im Iran, Ayatollah Chomeini, wegen Rushdies Roman "Die satanischen Verse" 1989 per Fatwa zur Ermordung des Autors aufgerufen hatte.
Rushdie bedankt sich ehrfürchtig
Er fühle sich sehr geehrt und sei dankbar für diese wichtige Auszeichnung, zitiert der Stiftungsrat Rushdie: "Ich kann der Jury nur für ihre Großzügigkeit danken. Ich weiß, wie bedeutsam dieser Preis ist, und ich bin ein wenig eingeschüchtert von der Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger, zu der sich mein Name nun gesellen wird. Ich freue mich wirklich sehr."