Back in the 80s - Depeche Mode rockt in Frankfurt
Sie sind alle über 60 Jahre und rocken noch genau so, wie in den 80er und 90er Jahren. Depeche Mode füllt den gesamten Deutsche-Bank-Park bis auf den letzten Platz.
Es gab tatsächlich so viele Ticket-Anfragen, dass die britische Band am Samstag noch ein Zusatzkonzert im Deutsche-Bank-Park spielt, damit auch alle Fans ihre Lieblingskünstler bewundern können. Und das konnten gestern Abend schon 50.000 Fans, die Arena hat getobt!
Seit den 80ern Fans
Netzstrumpfhosen, Kutten und bunte Haare, man denkt, die 80er sind zurück, denn so präsentieren sich die Fans von Depeche Mode im Deutsche Bank und man sieht sofort, diese Menschen sind Fans seit der ersten Stunde. Viele tragen Depeche Mode Shirts und erzählen, dass sie ihre Band schon oft live gesehen haben, aber immer noch nicht genug bekommen. Sie leben quasi den Depeche Mode Top-Hit I just can't get enough. "Wir reisen der Band hinterher", erzählt mir ein Fan. "Wir waren vorher in Leipzig, standen da ganz vorne an der Bühne, sind jetzt hier in Frankfurt, um uns das Ganze von der Tribüne anzugucken und wollen die Jungs aber auch noch in New York im Madison Sqare Garden sehen."
Musikalisch vielseitig
Die Halle füllt sich nach und nach und geduldig und gespannt warten die Fans auf die Band. Die britischen Künstler fangen pünktlich an mit dem eher ruhigen und ernsten Song My Cosmos is Mine. Die Menge kommt langsam in Fahrt und ist dann aber bei der rockigen zweiten Nummer Wagging Tongue direkt voll da. An diesem Start zeigt sich die enorme Vielseitigkeit, die die Band in ihrer Musik präsentiert. Denn sie kann sowohl sehr elektronisch und funky mit vielen Synthesizern gespickt, aber auch klassisch rockig sein. Der erste große Hit, bei dem die Menge dann textsicher mitsingt, ist Everything Counts.
Showtime
Die britischen Künstler haben Bock auf die Show, das merkt man sofort. Sie lassen sich feiern. Viel mehr Interaktion mit dem Publikum außer einem enthusiastischem Thank You nach den Songs gibt es zwar nicht, aber das braucht es auch nicht. Sie lassen ihre Musik und ihre Show sprechen. Von der Bühne führt ein Steg direkt in die Menge der ersten Reihen hinein und den schreitet Sänger Dave Gahan gerne ab. Mit wedelnden Armen und kreisenden Hüften tanzt der Frontmann durch die Nacht und die Fans lieben es. Für die ruhigeren Songs übernimmt dann Gitarrist Martin Gore. Die Lichtershow auf der Bühne ist je nach Energie der Songs mal dezenter und mal extravaganter.
Gänsehaut-Moment
Einen sehr rührenden Teil der Vorstellung liefern die Künstler mit dem Song World in my Eyes. Denn das war der Lieblingssong von Bandmitbegründer Andrew Fletcher, der im letzten Jahr verstorben ist. Um ihren Freund und Bandkollegen zu würdigen, erscheinen während des gesamten Songs nicht die Künstler, die auf der Bühne performen auf den großen Screens rechts und links neben der Bühne, sondern das Gesicht von Andrew Fletcher. Die Fans fühlen sichtlich mit mit ihren Idolen und bilden deswegen mit ihren Händen die Augen, mit denen Andrew in dem Song die Welt sieht und halten diese hoch. Gänsehaut pur!
Achterbahnfahrt der Emotionen
Ihre größten Hits sparen sich die Musiker für den Schluss auf. Als letzten Song des Hauptauftritts spielt die Band den Hit Enjoy the Silence und die Menge kennt den Text. Am Ende singen sie den gesamten Refrain ohne den Sänger. Nach dem Lied verschwinden die Künstler von der Bühne und lassen lange auf ihre Zugabe warten. Die Fans applaudieren währenddessen die ganze Zeit. Als erste Zugabe teilen die Gründer der Band einen emotionalen Moment mit dem Publikum. Nur zu zweit performen sie den Song Waiting for the Night to Fall ganz vorne auf dem Steg inmitten ihrer Fans und umarmen sich am Ende. Den ganzen Song über leuchten die Handytaschenlampen der 50.000 Fans. Dieser emotionale Moment wird dann von dem Party-Hit I just can't get enough noch einmal abgelöst und die Menge tanzt und springt ein letztes Mal und gibt alles. Letzte Performance des Abends ist der Rock Song Personal Jesus.