"Beklemmendes Gefühl" - Tötung von 1.800 Schweinen in Trebur
Die ersten von insgesamt 1.800 Hausschweinen in einem von Schweinepest betroffenen Mastbetrieb im südhessischen Trebur im Landkreis Groß-Gerau sind getötet worden.
Die Tiere wurden zu Hunderten von einem Spezialunternehmen aus Norddeutschland auf dem Hof getötet, wie eine Sprecherin der Kreisverwaltung mitteilte.
Kadaver in Container verladen
Die Kadaver werden in Container verladen und mit Lastwagen zu einem Fachbetrieb für Tierkörperbeseitigung nach Lampertheim im Kreis Bergstraße gebracht.
Landrat: Beklemmendes Gefühl
Unsere Reporterin hat den Groß-Gerauer Landrat Thomas Will am Hof getroffen, wo die Schweine geschlachtet werden. Er sprach von einem beklemmenden Gefühl: „Da geht es nicht nur um die Frage der Existenz. Da geht es um Lebewesen und das ist mit Geld nicht auszugleichen.“
Zwei Tage für Tötung anberaumt
Für die Tötung sind zwei Tage anberaumt. Es könne aber sein, dass die Aktion auch noch bis Freitag andauere, sagte die Sprecherin.
Landstraße während der Maßnahme gesperrt
Wegen der Tötung wurde die Landesstraße 3064 zwischen Wallerstädten und Geinsheim gesperrt. Für eine örtlichen Buslinie trat ein Sonderfahrplan in Kraft, zwei Haltestellen wurden gestrichen. Von größeren Verkehrsbehinderungen wurde zunächst nichts bekannt.
Mehr als 100 Kilometer Elektrozäune
Der erste ASP-Fall in Hessen war Mitte Juni bei einem Wildschwein im Kreis Groß-Gerau festgestellt worden. Seitdem findet in der Region eine großangelegte Kadaversuche statt. Mittlerweile wurden bereits 107 Kilometer sogenannter taktischer Elektrozäune aufgestellt. Diese sollen die Wanderung infizierter oder erkrankter Tiere verhindern.
Bisher 72 positive Fälle
Rund 29.000 Hektar Fläche wurden bisher von Kadaversuchhunden und Drohnen abgesucht. Bislang wurden dabei 72 positive Fälle entdeckt. Das Land arbeitet sehr eng mit Wildbiologen und mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zusammen, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.
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