Ameisen im Haus - So werdet ihr sie wieder los
Sommerzeit ist auch Insektenzeit und damit Ameisenzeit. Die faszinierenden, staatenbildenden Insekten sind nicht mehr so faszinierend, wenn sie ihre Staaten in unseren Wohnzimmern und Küchen bilden - und ihre Straßen zu unseren Obstschalen führen. Wir verraten euch hier, was ihr gegen Ameisen im Haus tun könnt und wie ihr sie wieder los werdet.
Ameisen im Haus: Was tun?
Am besten hilft Vorbeugung gegen Ameisen im Haus: Beseitigt vorhandene Nahrungsquellen, die den Tierchen als lohnendes Ziel dienen könnten - also offene Nahrungsmittel oder Nahrungsreste - in Abfalleimern. Bringt den Müll einmal am Tag raus. Das gilt vor allem für den Bio-Müll.
Sind die Ameisen allerdings schon im Haus, dann könnt ihr erstmal versuchen, sie mit natürlichen Hausmitteln zu bekämpfen, anstatt direkt zur Chemie-Keule zu greifen.
Intensive Geruchsstoffe können Ameisen vertreiben: Probiert es mit alten Hausmitteln. Streut zum Beispiel Wacholderblätter, Kerbel, getrocknete Tomatenstauden, Majoran, Gewürznelken, gemahlenen Kaffee oder Lavendelöl auf die Wege der Ameisen.
Allerdings: Kammerjäger Gregor Blumenstein aus Oberursel sagt bei FFH: "Wenn diese Hausmittel was bringen, ist es Zufall. Aber das eigentliche Problem beheben diese Tricks nicht."
Im Handel gibt's auch spezielles Ameisenöl, das aus verschiedenen Substanzen gemischt wird. Zitronensaft oder Essigessenz sind auch wirksam, müssen aber öft erneuert werden, weil sie sehr flüchtig sind.
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Ameisen im Haus bekämpfen: Geheimtipps
Baut Hindernisse und unterbrecht so die Ameisen-Straße zum Beispiel durch doppelseitiges Klebeband, oder Silika-Gel (das in den kleinen Beutelchen die in den Packungen von Elektrogeräten steckt, um Feuchtigkeit aufzunehmen). Auch Gipsstaub oder Kreide sollen helfen. Ein dicker Kreidestrich (5cm) macht den Ameisen einen Strich durch die Rechnung.
Hirschhornsalz hilft gegen Ameisen. Zusammen mit Zucker dient es als Köder. Der Backzusatz setzt für Ameisen giftiges Ammoniak frei, wenn die Tiere es verspeisen.
Auch Backpulver ist für Ameisen giftig. Das darin enthaltene Natriumhydrogencarbonat verändert den pH-Wert in den Tieren und sie sterben. Da Ameisen Backpulver schnell uninteressant finden, vermischt es unbedingt mit Zucker, denn der gilt als Lockstoff und die Ameisen kriegen nicht genug davon. Allerdings ist der Verlust auch von vielen, vielen Ameisen für ein Ameisenvolk nicht so das Problem, solange es der Königin gut geht. Deshalb...
Beste Methode: "Vergiftet die Königin!"
Im Handel gibt es Ameisen-Köderdosen. Die haben an zwei Seiten Öffnungen und werden auf die Ameisen-Straßen gelegt. Die Ameisen, die durch die Dose wandern, nehmen vergiftete Nahrung mit, die sie im Bau an die Königin verfüttern. Wenn die Königin stirbt, stirbt auch das ganze Volk. Das ist sicherlich die radikalste Methode und nicht jeder möchte Tiere töten. Es gibt aber auch eine tierfreundliche Bekämpfungs-Methode.
Wenn ihr nicht umziehen wollt, sollen doch die Ameisen umziehen: Außerhalb des Gebäudes kann ein Ameisenvolk komplett umgesiedelt werden. Einfach einen Blumentopf mit Erde und/oder Holzwolle füllen und umgekehrt auf das Ameisennest stellen. Wenn die Ameisen nach ein paar Tagen umgezogen sind, den Topf einfach mit einem Spaten aufnehmen und an einen neuen Ort setzen. Zugegeben, das funktioniert in der Wohnung eher nicht.
Das rät der Kammerjäger
Im Endeffekt muss die Ameisenstraße immer bis zum Ende verfolgt werden, sagt Kammerjäger Gregor Blumenstein. Oft sei das hinter einem Schrank oder einem Sockel oder in der Türzarge. Diesen Bereich müsse man dann öffnen, erklärt der Profi. Die Alternative: Der Griff zum Telefon und den Kammerjäger rufen.
Außerdem müsst ihr euch bewusst sein, dass es auch immer mit baulichen Maßnahmen verknüpft sei, wenn ihr Ameisen im Haus habt. Denn oft erscheinen die Tierchen dort, wo mal ein Wasserschaden war und machen es sich gemütlich. Wer die Ameisen im Haus mit Giftködern erfolgreich bekämpft, solle immer bedenken, dass irgendwo ein Schaden ist, der auch behoben werden müsse, sagt der Kammerjäger.