Leise rieselt das Laub... - Acht Fakten zum Herbstlaub
Die Natur zeigt sich gerade in den schönsten Farben: Leuchtendes Rot, Gelb- und Orangetöne. Wenn das Herbstlaub dann allerdings auf dem Boden der Tatsachen angekommen ist, muss es weg. Wer dafür zuständig ist? Und warum sich die Erde gerade etwas schneller dreht? Das erfahrt ihr hier.
Fakt 1: Natürlicher Sonnenschutz
Wenn sich Bäume im Herbst auf den Winterschlaf vorbereiten, bauen sie das grüne Chlorophyll in den Blättern ab. Dann kommen die anderen Farben zum Vorschein, die darunter liegen: Das Gelb der Carotinoide und das Rot der Anthozyane. Diese Stoffe schützen die Blätter vor Sonnenbrand und verhindern, dass schädliche freie Radikale gebildet werden.
Fakt 2: Die Erde dreht sich schneller
Fallendes Laub hat tatsächlich einen Einfluss auf die Erdrotation. Denkt mal an eine Eiskunstläuferin: Zieht sie ihre Arme bei einer Pirouette an den Körper, dreht sie sich schneller. Fällt viel Laub von den Bäumen und kommt damit näher an die Drehachse, erhöht sich die Rotationsgeschwindigkeit. Allerdings nur messbar, nicht spürbar. Im Winter sind Tage demnach eine tausendstel Sekunde kürzer als im Sommer.
Warum die Südhalbkugel diesen Effekt nicht ausgleichen kann? Schließlich ist dort Frühling und alles sprießt, wenn bei uns die Blätter fallen. Das liegt daran, dass es auf der Nordhalbkugel wesentlich mehr Landflächen mit Wäldern gibt.
Fakt 3: Die Pflicht, Laub zu beseitigen
Wenn Laub gefallen ist, muss es weg. Vor allem auf den Gehsteigen vorm Haus. Rutscht zum Beispiel ein Passant dort aus, weil das Laub nicht beseitigt wurde, kann der Hausbesitzer haftbar gemacht werden. Es ist übrigens egal, ob das Laub vor eurer Haustür vom Baum des Nachbarn kommt. Es gilt: Wo das Laub liegt, der muss es wegmachen. "Was ihr mit dem Laub im Garten macht, bleibt dagegen natürlich euch überlassen", sagt Kathrin Kaltwasser vom NABU Hessen im FFH-Interview.
Fakt 4: Laub richtig entsorgen
Easy: Laub entsorgt ihr auf dem Kompost, in der Biotonne oder ihr bringt es zur kommunalen Kompostieranlage oder zum Wertstoffhof. In manchen Gemeinden gibt's fürs Laub auch spezielle Körbe oder Säcke.
Fakt 5: Laub hat Vorteile
Gerade im Garten darf Laub gerne liegenbleiben. Zum Beispiel zu einem Haufen gerecht. Igel und hunderte Kleinstlebewesen finden darin ein Winterquartier und verwandeln den Laubhaufen im Frühjahr zu wertvollem Humus, den ihr dann wieder in die Erde im Garten einarbeiten könnt. Wenn ihr das Laub auf den Kompost werft, passiert dasselbe.
Fakt 6: Laub schützt Kübelpflanzen
Eure Kübelpflanzen, Gehölze und andere empfindliche Pflanzen freuen sich über eine Laub-Decke: Bedeckt die Erde unter ihnen einfach großzügig mit Laub, das schützt sie im Winter. Kathrin Kaltwasser vom NABU Hessen ergänzt: "Damit macht ihr auch viele Vögel glücklich, die die im Laub versteckten Insekten als Futter brauchen."
Fakt 7: Laub vom Rasen entfernen
Es ist durchaus sinnvoll, Laub konsequent von Rasenflächen zu entfernen. Bleibt es dort nämlich liegen, könnt ihr euch im Frühjahr über ganz viel Moos und eventuell auch braune Flecken durch Fäulnis in eurem schönen Grün "freuen".
Fakt 8: Kiloweise Laub
Wie viel Laub ein Baum abwirft, kommt unter anderem auf Alter, Größe und die Baumart an. Eine 30 Meter hohe Buche (Stammdurchmesser ca. 60 cm) wirft pro Jahr rund 28 Kilogramm Laub ab.