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25.10.2024, 13:01 Uhr
Hessen geht auch gruselig -
Düstere Geschichten und Sagen
Hessen ist das schönste Bundesland der Welt. Keine Frage. Hier gibt's aber nicht nur tolle Menschen, leckeres Essen, großartige Feste und bildschöne Landschaften. Das FFH-Land gibt's auch in gruselig und ziemlich düster. Wir haben für euch Sagen, Mythen und Horrorstorys aus allen Ecken Hessens zusammengetragen... Und bei manchen läuft es einem wirklich kalt den Rücken runter!
Von einer "weißen Frau", die aus einem Brunnen heraus arglosen Kindern nachstellt, bis hin zum Unterschlupf des Leibhaftigen höchstpersönlich, sind wirklich viele unglaubliche Geschichten dabei...
Die Mordeiche von Marburg
Auf dem Dammelsberg oberhalb von Marburg starb 1861 "das Hinkel". So gemein rief man die junge Tagelöhnerin Dorothea, nur weil sie einen Fuß nachzog.
Dorothea starb schwanger und hatte von einer Hochzeit, die sie ehrbar machen würde, geträumt. Stattdessen ermordete sie der längst mit einer anderen verlobte Kindsvater, der Schuhmacher Ludwig Hilberg, grausam bei einem Rendevouz.
1864 wurde Ludwig für diese Bluttat am Rabenstein als letzter Verurteilter in Hessen mit dem Schwert hingerichtet. Dies ist eine belegte Geschichte aus den Gerichtsprotokollen.
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Die Mordeiche von Marburg hat eine schaurige Geschichte
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Die Mordeiche am Dammelsberg, ein grausig schöner Ort in Marburg und Zeuge eines großen hessischen Kriminalfalles. Hier starb 1861 das Hinkel, die junge Mark Dorothea. An ihrem letzten Tag, da eilte Dorothea auf den Dammelsberg hoch. Sie träumte von ihrem Ludwig, er solle sie heiraten, ehrbar machen, sie und das Baby im Bauch. Der Schuhmachergeselle aber dachte nicht daran, längst verlobt mit einer guten Partie. Ach Ludwig, warum nahmst du die Schuhmacherklinge, die das Leder doch schneidet, wie Butter mit auf den Dammelsberg? Zwei Tage später fand man das Hinkel tot an einer Eiche, die immer noch steht. Es kam zum Prozess. Auch Ludwig musste sterben durch das Schwert als Mädchenmörder. Und das war die letzte öffentliche Hinrichtung in Marburg am Rabenstein. Und wenn du auf den Dammelsberg kommst und vielleicht die Mordeiche mit dem kleinen Holzschild findest, dann leg eine Blume für das Hinkel nieder.
Die Weiße Frau von Homberg (Efze)
In meiner Geburtsstadt Homberg (Efze) hat FFH-Repoter Lukas Schäfer als Kind mal eine Stadtführung mitgemacht und da wurde von einer "weißen Frau" erzählt, die in einem Brunnen auf der Hohenburg wohnt und irgendwann kommt und Leuten den Hals umdreht.
Natürlich musste Lukas als Kind oft zur Hohenburg rauf und hatte immer panische Angst, dass die Weiße Frau plötzlich auftaucht und ihm den Hals umdreht. Er erinnert sich auch dran, wie er mal auf dem Spielplatz war und weggerannt ist, weil er sich eingebildet hatte, dass die Weiße Frau auch da wäre - vielleicht war sie es auch, wer weiß!?
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Die Weiße Frau ist Stoff, aus dem Albträume gemacht sind
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Vor den Toren der Stadt Homberg-Efze lauert schon der Feind, bereit für den Angriff. Heikle Situation, dennoch schlummerten die Homberger tief und fest in dieser Nacht, denn sie wussten, wenn Gefahr droht, bläst der Türmer auf der Hohenburg in sein Horn. Vom Schlossberg hatte er nämlich den besten Blick. Was die Homberger aber nicht wussten, der Türmer ist ein Verräter. Er hat einen Pakt mit dem Feind geschlossen, wenn er die Stadtbewohner nicht weckt, bekommt er viel, viel Geld. Alles wäre also verloren gewesen, hätte es da nicht eine mutige Magd gegeben. Mit ihren angstvollen Rufen und dem Horn reißt sie die Homberger aus dem Schlaf, die wehren den Angriff ab, die Stadt ist gerettet. Der Türmer findet das natürlich gar nicht mal so gut. Er stürzt die Magd in den 150 Meter tiefen Burgbrunnen, dabei stößt sie einen schrecklichen Schrei aus, der kurzzeitig die ganze grausame Schlacht übertönte. Alle sieben Jahre erscheint die Magd in Homberg als weiße Frau, wandelt im Mondlicht auf den Burgmauern. Ihr Ziel, Schrecken unter allen Verrätern verbreiten, damit sie keinen ruhigen Schlaf mehr finden, naja und dem Türmer den Hals umdrehen.
Der sogenannte "Mädelsprung".
Der Nixenteich in der Kammerbacher Höhle
An einem ebenso unangenehmen Ort gibt es in Sooden-Allendorf: Die Kammerbacher Höhle. Der Mythos besagt, dass dort ein totes Mädchen im Höhlensee schwimmen soll. Die Höhle wird daher mehrfach in Märchen und Sagen eingebunden.
Im vorderen Teil befindet sich der Höhlensee, dessen Wasser der Sage nach heilen, verjüngen und verschönen soll. Hier sollen Zeremonien und Blumenopfer noch bis ins 19. Jahrhundert üblich gewesen sein. Diese Traditionen sollen aus vorchristlicher Zeit stammen und teilweise mehrfach im Jahr durchgeführt worden sein.
Oberhalb des Höhlen-Portals liegt der "Mädelsprung", der dicht nördlich des Höhlenvorsatzes als zweite Felswand hervorragt. Von diesem soll der Sage nach ein untreues Mädchen in den "Nixenteich" gesprungen sein, in dem sie noch heute als Nixe weiterlebt und untreue Mädchen in die Tiefe zieht.
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Die Sage vom Nixenteich ist tragisch und echt düster
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Zwischen ein paar Bäumen nahe Bad Sodenallendorf taucht eine riesige Felswand aus Kalkstein auf. Dann sehe ich versteckt den Eingang zur Hilgershäuser Höhle. Eine Metalltür verriegelt den Zugang, gesperrt wegen Steinschlag. Früher sind wir hier auf dem Weg zu meinen Großeltern immer vorbeigefahren. Als Kind war ich dann auch oft in den Sommermonaten in der Höhle drin. Ich erinnere mich an einen Felsen, wo ein Blumenkranz drauf liegt, dann ganz ganz viele Fledermäuse, einen kleinen Höhlensee und die vielen Geschichten und Sagen, die mir drumherum erzählt worden sind. Oberhalb des Sees ragt eine Felswand hervor, der Mädelsprung. Von ihm soll ein untreues Mädchen voller Liebeskummer in den Teich gesprungen sein. Dort lebt sie noch heute als Nixe weiter und zieht untreue Mädchen in die Tiefe. Dem Höhlenwasser wird aber auch eine wundersame Kraft zugeschrieben. Junge Frauen badeten dort in der Mainacht oder am Weihnachtsabend, wenn sie sich ein Kind wünschten. Und wer sich dort in der Osternacht zwischen 11 und 12 Uhr mit dem Höhlenwasser wäscht und dabei auch noch schweigt, der soll lange seine Schönheit behalten.
Teufelskanzel ist wörtlich zu nehmen.
Hat diesen Felsen wirklich der Teufel hier vergessen?
Die Teufelskanzel bei Lindewerra
Von Bad Sooden-Allendorf gibt es eine beliebte Wanderung auf die Teufelskanzel. Diese ist ganz knapp im Eichsfeld in Thüringen, knapp 200 Meter von Hessen entfernt. Dort gibt es einen Fels, der auf kuriose Weise an seinen Platz gekommen sein soll.
"Der Teufel rühmte sich einst auf einer Hexenvolksversammlung auf dem Brocken seiner großen Kräfte. Nach seiner Rede fragten einige, ob er auch einen so großen Felsblock wie seine Kanzel auf den Meißner in Hessen tragen könne, ohne sich auch nur ein einziges Mal auszuruhen. Der Teufel meinte, das sei ihm ein leichtes, packte den Block auf und zog los. Der Weg war aber sehr anstrengend und den Teufel ärgerte es nun dem Volkswillen Rechnung getragen zu haben. Als er in die Nähe der Burg Hanstein kam, war es dort so still und menschenleer, dass er dachte, hier sieht dich niemand, hier kannst du ausruhen. Die Ruhe dauerte aber nicht lange, eine Hexe kam auf ihrem Besenstiel vom Blocksberg und sah den Teufel liegen. Erschrocken und zornig zugleich, sich auf diese Weise ertappt zu sehen, fuhr er in die Luft ohne sich weiter um den Felsen zu kümmern."
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Bei bei Bad Sooden-Allendorf treibt der Teufel sein Unwesen
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Es ist Walpurgis Nacht auf dem Brocken. Die Hexen treffen sich im Harz zu ihrem alljährlichen Tanz. Der Teufel ist auch am Start und mit ihm gehen sie eine Wette ein. Er soll einen riesigen Felsen auf den Hohen Meißner im Werra-Meißner-Kreis schleppen, rund 80 Kilometer, und er darf keine Pause machen. Der Teufel fängt an zu lachen, denkt sich, ha, einfache Sache. Nachdem es sich ausgetanzt hatte, packt er den Felsbrocken und macht sich los. Anfangs läuft auch alles super, von Sekunde zu Sekunde wird der Stein aber immer schwerer. Kurz vor dem thüringischen Dörfchen Linde-Werra, knapp 200 Meter von Hessen entfernt, geht es einfach nicht mehr weiter. Er legt den Stein ab und will sich ein Stündchen ausruhen, aber die Hexen sind unterdessen misstrauisch geworden und auf ihrem Besen hinterher gedüst. Trotz der dichten Bäume ist der Felsen schon von Weitem zu erkennen und schnell haben die Hexen auch den Teufel gefunden, lachen ihn aus, rufen, du Faulpelz. Erschrocken reißt es den Teufel aus seinem Schlaf, beschämt und ertappt macht er sich schnell aus dem Staub. Den Felsen lässt er zurück, der thront bis heute als Teufelskanzel über dem Werratal.
Was verbergen die zugemauerten Fenster?
Das Stadtschloss in Fulda
Das Stadtschloss in Fulda hat beim Zugang zur sogenannten "Affengalerie" zugemauerte Fenster mit Gittern davor. Keiner weiß genau, was sich dahinter verbirgt, denn auch von innen kann man die Räume angeblich nicht betreten. Es geht die Sage um, dass sich dahinter Fuldas Kronjuwelen verbergen.
Dabei soll es sich um ein Abbild der 12 Apostel aus Silber handeln, das im 18. Jahrhundert versteckt wurde, um zu verhindern, dass es zu Münzen eingeschmolzen wird. Und dieses Versteck funktioniert bis heute sehr gut.
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Hat das Stadtschloss in Fulda ein krasses Geheimnis?
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Wer sich das schöne und prunkvolle Stadtschloss in Fulda mal ganz genau anschaut, der kann sie erkennen. Beim Zugang zur sogenannten Affengalerie sind mehrere zugemauerte Fenster mit Gittern davor zu sehen. Noch mysteriöser, niemand weiß so wirklich, was sich denn hinter diesen Fenstern verbirgt, denn man kann die Räume von innen nicht betreten. Und das aus gutem Grund, denn es wird gebunkelt, dort seien die Kronjuwelen von Fulda versteckt. Die Kronjuwelen, das ist ein Abbild der zwölf Apostel aus Silber. Dieser Schatz soll im 18. Jahrhundert versteckt worden sein, um zu verhindern, dass er eingeschmolzen und zum Münzen gegossen wird. Und dieses Versteck soll bis heute sehr gut funktionieren.
Wandert hier ein unruhiger Geist umher?
Die Wasserburg in Poppenhausen
In Poppenhausen stand an der Stelle, wo heute das Gasthaus "Zum Stern" steht, die Wasserburg. Diese wurde 1361 im Auftrag des Fuldaer Fürsten gebaut. Der Bauherr hatte die Aufgabe, dass die Burg unbezwingbar sein sollte. Um das einhalten zu können, soll er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben.
Der Teufel wollte als Gegenleistung, dass der Bauherr ein kleines Kind einmauert. Der Bauherr tat das – und der Teufel verschwieg, dass dieser Pakt nur 99 Jahre lang gültig ist. Die Wasserburg wurde 1460 eingenommen. Die Seele des Bauherrn soll in stürmischen Nächten umherwandern – und man soll das wimmernde Kind hören.
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Wandert in Poppenhausen ein Geist umher?
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So beschaulich Poppenhausen in der Rhön auch ist, hier spielt eine echte Spuckgeschichte. Denn da, wo heute das schöne, große Gasthaus zum Stern steht am Marktplatz, da war früher eine Wasserburg. Im Jahr 1361 wurde sie im Auftrag der Fulderer Fürsten gebaut. Und der Bauherr hatte eine schwierige Aufgabe, denn er sollte dafür sorgen, dass sie unbezwingbar sein sollte. Wie stelle ich das bloß an? fragte er sich. Da erschien ihm der Teufel und bot ihm einen Pakt an. Die Wasserburg sollte unbezwingbar werden, wenn der Bauherr dafür ein kleines Kind in die Burg einmauert. Und der Bauherr ging den Pakt ein. Der Teufel hatte allerdings ein kleines Detail verschwiegen, nämlich dass der Pakt nur 99 Jahre lang gültig sein sollte. Die Wasserburg wurde also schließlich doch eingenommen. Und die Seele des Bauherrn, die soll heute noch in stürmischen Nächten am Marktplatz in Poppenhausen umherwandern, begleitet vom Mimmern eines kleinen Kindes.
Das ist die Mordeiche am Dammelsberg bei Marburg
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Hessens gruseligste Stories und Kriminalfälle. Das ist die Mordeiche vom Dammelsberg. Ein grausig schöner Ort in Marburg und Zeuge eines Kriminalfalles. Hier starb 1861 die Magd Dorothea. An ihrem letzten Tag, da eilte Dorothea auf den Dammelsberg zum Treffpunkt zur Eiche. Wie immer zog sie den Fuß nach sich. Deshalb rief man sie im Dorf das Hinkel.
Auch heute wieder Hinkel, Hinkel. Aber heute hörte Dorothea die Rufe nicht. Denn sie träumte von Ludwig. Er solle sie heiraten. Und ehrbar machen. Sie und das Baby in ihrem Bauch. Aber Ludwig dachte gar nicht daran. Er lauerte ihr heimlich auf. Denn der Schuhmacher-Geselle war längst verlobt mit einer anderen, einer guten Partie. Ach, Ludwig. Warum nahmst du die Schuhmacherklinge, die das Leder schneidet wie Butter mit zum Stelldichein.
Zwei Tage später fand man das Hinkel tot an der Eiche auf dem Dammelsberg. Es kam zum Prozess. Auch Ludwig musste sterben durch das Schwert als Mädchenmörder. Und das war die letzte öffentliche Hinrichtung in Marburg überhaupt. Und kommst du auf den Dammelsberg und findest die Mordeiche, dann leg eine Blume für das Hinkel nieder.