Vorurteile gegen Hornissen - Ist ihr Stich wirklich tödlich?
Die Hornisse hat definitiv nicht den besten Ruf: Häufig wird sie aufgrund ihres bedrohlichen Aussehens noch mehr gefürchtet als die angriffslustige Wespe. Dabei ist das Insekt, im Gegensatz zu seiner Verwandtschaft, viel weniger aggressiv.
Wie gefährlich sind Hornissen?
Trotz ihrem gefährlichen Aussehens und dem tiefen Brummen der bis zu 3,5 cm großen Tiere, ist die Hornisse deutlich friedlicher und umgänglicher als ihr Ruf es uns glauben lässt. Die Insektenart lebt in einem Volk, dessen Mittelpunkt die Königin bildet. Im Gegensatz zu ihren nahen Verwanden, den Wespen, interessieren sie sich aber eher weniger für unser Grillbuffet oder die Limonade.
Wirklich gefährlich sind Hornissen nur für andere Tiere. Ihre Lieblingsspeise ist nämlich Insekten – Raupen, Mücken und vorzugsweise sogar Wespen! Da allerlei Schädlinge zu ihrer Beute gehören, tragen Hornissen auch stolz den Titel als „Naturpolizei“ eines Ökosystems. Die großen Insekten vermeiden grundsätzlich Konflikte und flüchten lieber als in die Offensive zu gehen. Sie stechen nur zur Selbstverteidigung, um sich oder ihr Nest zu schützen.
Was passiert, wenn ich von einer Hornisse gestochen werde?
Hornissen besitzen einen Giftstachel, den sie für gewöhnlich zum Töten ihrer Beute nutzten. Die weit verbreitete Aussage, Hornissenstiche seien deutlich giftiger als die von Honigbienen, ist lediglich ein Gerücht. Ihr Stachel ist jedoch länger als der einer Biene oder Wespe und kann aus diesem Grund auch als schmerzhafter wahrgenommen werden.
Der Spruch „Sieben Stiche töten ein Pferd, drei einen Menschen“ gehört demnach ins Reich der Schauergeschichten. Kritisch wird es erst, wenn die Hornisse im Mund zusticht oder auf den Stich eine allergische Reaktion folgen sollte.
Wie vertriebt man Hornissen am besten?
Hornissen zeigen zwar kein großes Interesse an den Menschen, können in größerer Zahl aber am Haus oder im Garten stören. Wer die Vespa crabro gerne vertreiben möchte, muss unbedingt wissen, dass die heimischen Insekten streng geschützt sind. Sie dürfen weder gefangen, noch getötet werden. Auch das Vernichten von Nestern ist verboten. Als sanfte Abwehrmittel gegen Hornissen kann man sich mit Zitronenscheiben oder Gewürznelken helfen.
Haben sich die Hornissen jedoch an einem ungünstigen Ort im oder am Haus angesiedelt, ist es in Ausnahmefällen möglich, eine Umsiedlung des Nestes durch einen Profi vornehmen zu lassen. Wichtig: Wer ein Hornissennest auf eigene Faust entfernt, dem droht in den meisten Bundesländern ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.