Amazon Konto gehackt - Fieser Betrug mit tausenden Spam-Mails
Wer plötzlich besonders viele Spam-Mails bekommt, bei dem sollten alle Alarmglocken läuten. Denn womöglich steckt ein viel größerer Betrug dahinter. Kriminelle knacken zur Zeit Amazonkonten und bestellen fleißig. Damit wir es nicht mitbekommen, werden uns tausende Spammails geschickt. FFH-Kollege Florian Hein aus der FFH-Redaktion hat erlebt, wie der Betrug abläuft.
Das hätte richtig teuer werden können: Für insgesamt 1.800 Euro haben Betrüger auf den Namen von FFH-Redakteur Florian Hein eingekauft. Unter anderem eine Bestellung von iPads im Wert von 696 Euro, wie ihr in der Galerie sehen könnt. Wie die Hacker an Florians Konto kommen konnten, kann sich unser Kollege nicht erklären. Wahrscheinlich haben sie Passwörter ausspioniert. Eins steht fest: Hätte unser Kollege sein Konto besser geschützt, wäre dieser Betrug vielleicht nicht passiert.
Bestellbestätigung in der Spam-Lawine versteckt
Sobald die Betrüger Zugang zum Konto unseres Kollegen hatten, bestellten sie über seinen Account - und damit natürlich auch über sein Bankkonto teure Produkte und ließen sie an eine Adresse in Trier schicken. Besonders perfide, damit er die Bestätigungsmails für die unerwünschten Bestellungen nicht bemerkt, tragen sie Florians E-Mail-Adresse mithilfe eines Spam-Bots in Newsletter auf der ganzen Welt ein. Innerhalb kürzester Zeit wird sein E-Mail Postfach von rund 2.200 Mails geflutet. In diesem Mail-Durcheinander bemerkt unser Kollege die Bestellung erstmal nicht. Zum Glück machen ihn die vielen Mails stutzig, er sucht nach Erklärungen für dieses Phänomen und stößt dabei auf die Betrugsmasche. Er kontaktiert Amazon, um die Sache aufzuklären. Stand jetzt konnte die Lieferung gestoppt werden und Florian wird das bereits abgebuchte Geld von Amazon wiederbekommen.
Tipp von Amazon
Wenn ihr bei Amazon eingeloggt seid und euch auf der Amazon-Startseite befindet - egal ob mobil oder am Laptop - seht ihr oben links die Lieferadresse. Steht dort eine komische Adresse, die ihr nicht kennt, dann ist das Konto wahrscheinlich gehackt. So war es bei unserem Kollegen mit "Trier". Er kommt nicht aus Trier. Das Bild dazu seht ihr in der Galerie.
Screenshots unseres Kollegen
So könnt Ihr Euch schützen
Sollten die Betrüger noch nicht bei euch zugeschlagen haben, helfen folgende Maßnamen, um einem Betrug vorzubeugen.
Zwei-Faktor-Authenfizierung ist ein Muss
Egal welche App ihr nutzt: Sollten irgendwo eure Zahlungsdaten hinterlegt sein, ist eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ratsam! Wir empfehlen euch eine Authentificator-App, mit der ihr den Zugang zu euren Konten bestätigen müsst, bevor ihr darauf zugreifen könnt. Von einem "Code-per-SMS"-Verfahren raten wir ab, weil Hacker auch die Handynummer ändern könnten und dann selbst den Code per SMS bekämen.
Passwort Grundregeln
Ihr habt es bestimmt schon tausend mal gehört, trotzdem sind es die einfachsten Tipps, wie man sich vor Hackern schützt. Ändert regelmäßig eure Passwörter. Benutzt niemals die gleichen Passwörter bei verschiedenen Online-Konten. Je mehr Vielfalt das Passwort hat, desto besser: benutzt Sonderzeichen, Zahlen, sowie Groß- und Kleinbuchstaben.
Was tun, wenn ihr gehacked worden seid?
Drei einfache Tipps
- Ändert euer Passwort oder lasst euer Konto sperren.
- geht zur Polizei.
- kontaktiert Online-Anbieter wie Amazon und versucht, die Bestellung zurückzunehmen.
Solltet ihr schon einmal gehacked worden sein, könnt ihr das auf der Website haveibeenpwned nachschauen. Denn meistens bekommt man es ja gar nicht mit, wenn die Betrüger zuschlagen. Gebt dort eure Emailadresse ein und die Seite zeigt euch, auf welche Konten bereits zugegriffen wurde. Manche Posswortdepots (z.B das vom iPhone) weisen drauf hin, wenn das Passwort in einem Datenleck gefunden wurde und kompromittiert wurde – auch dann direkt ändern.
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