Das sind die besten Hausmittel - Lebensmittelmotten bekämpfen
Wenn die kleinen braunen Flatterviecher einem aus dem Vorratsschrank entgegen fliegen, dann herrscht "Alarmstufe Rot" in der Küche. Denn Lebensmittelmotten sind nicht nur lästig und äußerst schwer wieder los zu werden, sie können auch gesundheitsschädlich sein. Mit diesen Tipps könnt ihr Mottennester erkennen und beseitigen.
Welche Hausmittel helfen?
Was kann man vorsorglich tun, um einen Befall mit Lebensmittelmotten zu verhindern? Und was tue ich, wenn sich die Motten schon ausgebreitet haben?
Vorsorgemaßnahmen
Die wichtigste Maßnahme ist die Kontrolle der Lebensmittel direkt nach dem Einkauf. Außerdem sollten Nahrungsmittel wie Getreideprodukte, Nüsse oder Kekse umgefüllt werden. Dafür eignen sich Glas-, Kunststoff- oder Keramikgefäße. Wichtig ist, dass die Behälter gut verschlossen werden können. Durch das Umfüllen kann die Zuwanderung von Mottenweibchen sowie die Ei-Ablage in den Lebensmitteln verhindert werden. Auch Fliegennetze sind sinnvoll: Sie verhindern das Hereinfliegen von Motten und anderen Insekten.
Befall - was nun?
Wenn ihr einen Befall mit Lebensmittelmotten bemerkt, sollten zuerst alle befallenen Lebensmittel entsorgt werden. Da sich die Larven durch Papier- und Plastiktüten fressen können, wird empfohlen den Müll direkt in eine Abfalltonne zu tun. Außerdem müssen Schränke und Schubladen gründlich ausgesaugt und anschließend mit einem Gemisch aus Wasser und Essig gereinigt werden. Ganz wichtig ist es, dass auch der Beutel im Staubsauger entsorgt wird, da sich die Larven auch hier hindurchfressen können.
Hausmittel zur Bekämpfung
Um Lebensmittelmotten zu bekämpfen gibt es verschiedene Methoden. Für alle die chemische Mittel vermeiden wollen, haben wir hier eine Übersicht mit bewährten Hausmitteln:
Ätherische Öle wie z.B. Lavendelöl oder Zedernholzöl strömen Geruch aus, der für die Motten unangenehm ist und sie vertreibt. Statt Öl könnt ihr auch Duftsäckchen mit getrocknetem Lavendel in die Schränke hängen oder ein Stück Zedernholz reinlegen. Auch der Duft von Lorbeerblättern ist für Lebensmittelmotten unangenehm und kann sie vertreiben.
Auch Essigwasser kann helfen. Um das Risiko eines Mottenbefalls zu veringern, solltet ihr eure Schränke regelmäßig mit einer Mischung aus Wasser und Essig putzen. Der Essig hilft Motten fernzuhalten und tötet eventuell vorhandene Larven ab.
Ein weiteres Hausmittel gegen Lebensmittelmotten ist Natron. Stellt ein Schälchen mit Natron in eure Vorratsschränke. Das hält nicht nur Motten fern, sondern neutralisiert auch Gerüche.
Als wirksamstes biologisches Mittel gegen die Larven gelten Schlupfwespen. In Fachgeschäften und manchen Baumärkten könnt ihr Eier der Nützlinge kaufen. Die Schlupfwespen finden Mottennester zielsicher, fressen sich in die Eier lassen die Motten so verschwinden - die Schlupfwespen selber können sich nicht mehr vermehren, wenn alle Motten beseitigt sind. Sie verschwinden dann von selber. Sie stellen auch keine Gefahr für Menschen und Haustiere dar und haben auch außer dem Namen wenig mit den normalen Wespen zu tun, die uns regelmäßig im Sommer nerven.
Kann eine Motte im Staubsauger überleben?
Kann ich die Motten nicht einfach aufsaugen und das Problem ist behoben? Das fragen sich sicherlich einige. Beim Einsaugen sterben zwar einige Motten durch den Luftstrom, andere gelangen jedoch in den Staubsaugerbeutel und überleben dort. Und wie bereits erwähnt können sich Larven durch Papier- und Plastiktüten fressen.
Wie erkennt man die Nester?
Während Lebensmittelmotten weltweit als Vorratsschädling verbreitet sind, gibt es in Europa insbesondere fünf Arten, die aufgrund ihres Auftretens als Schädling gelten.
- Dörrobstmotte und Mehlzünsler: kommen häufig vor; sind auf beheizte Räume für ihre Vermehrung angewiesen. Häufig sind sie in Vorratslagern, in Mühlen oder in Haushalten zu finden
- Mehlmotte: hartnäckig; vor allem in Mühlen, Bäckereien, Getreidesilos, Lebensmittelbetrieben und in Privathaushalten zu finden
- Samenmotte (auch: Braune Hausmotte): bevorzugt besonders Lagerräume oder Wohnungen mit hoher Luftfeuchtigkeit und findet sich auch in Vogelnestern
- Kornmotte: häufig in Getreidelagern
Allgemein gilt: dort wo die Larven ungehinderten Zugang zur Nahrung haben befinden sich in der Regel auch die Nester. Da die Larven Gespinste weben, die Nahrungsreste und Kot enthalten können, sind die Nester oft durch ein weißliches oder graues Gewebe erkennbar, das Lebensmittel zusammenklebt und Verpackungen verunreinigt. Auch kleine Löcher in Papier oder Plastikverpackungen sind ein deutliches Alarmsignal.
Wenn ihr also in euren Lebensmittel-Packungen ungewöhnliche Verklumpungen entdeckt, oder zarte Fäden, die ausshene wie Spinnenweben, am Besten die betroffene Packung sofort entsorgen und alle Lebensmittel im Schrank kontrollieren.
Selbst wenn ihr an anderen Lebensmitteln keine Spuren der Motten findet, solltet ihr diese sicherheitshalber in "Quarantäne" packen. Das heißt: Die Packungen sicherheitshalber in große Gläser oder Plastikdosen stecken. Falls ihr ein Mottennest übersehen habt, werdet ihr früher oder später dann Spuren finden und ihr vermeidet das Risiko, dass saubere Lebensmittel befallen werden.
Achtung: Auch in Gewürzen können die Motten vorkommen.
Ausversehen Motten gegessen?
Prinzipiell sollte man das natürlich vermeiden, da die Lebensmittel durch die Larven Kotverunreinigungen und Spinnfäden enthalten. Ein Verzehr dieser Lebensmittel kann zu Allergien, Hauterkrankungen oder Magen-Darm-Erkrankungen führen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass durch die Lebensmittelmotten Pilze oder Milben eingeschleppt wurden.Sollte es doch passiert sein, dann gilt erstmal kein Grund zur Panik: In der Regel verfallen die Symptome nach der Ausscheidung der verdorbenen Lebensmittel. Ein Gang zum Arzt ist also nicht immer nötig. Das ist davon abhängig wie empfindlich der Körper auf die befallene Nahrung reagiert.
Welche Mottenarten gibt es?
Es gibt nicht nur die eine Lebensmittelmotte, sondern mehrere Arten. So erkennt ihr die Motten und ihre Larven:
Dörrobstmotte
- Kupferrot
- 8-10 mm groß, Flügelspannweite 20 mm
- Körper bildet im Ruhezustand ein schmales Dreieck
- Larven: gelblich-weiß, rötlich oder grünlich
Mehlmotte
- kleiner, unscheinbarer Falter
- silbrig-grau
- 11-14 mm, Flügelspannweite 20-25 mm
- In Ruhestellung wirkt die Mehlmotte wie ein schmaler, grauer Streifen an der Wand
- Larven: gelblich-weiß mit einem rötlichen oder grünlichen Schimmer. Der Kopf ist dunkelbraun gefärbt
Samenmotte
- 7-12 mm groß, Flügelspannweite von ca. 23 mm.
- Flügel sind bronzefarben und zeigen drei dunkle Flecke in der Mitte sowie weitere dunkle Flecke am Flügelrand
- Larven: leben in Gespinstsäcken
Kornmotte
- 6-7 mm groß, Flügelspannweite 10-14 mm
- Flügel sind grau-braun gefärbt mit unregelmäßigen braunen und schwarzen Flecken. Kopf und Brust erscheinen weißlich
Mehlzünsler
- dekorativer Schmetterling von 8-14 mm Länge, Flügelspannweite bis zu 30 mm
- Flügel im Ruhezustand vergleichsweise weit gespreizt hält. Die Vorderflügel sind braunviolett, in der Mitte unterbrochen durch ein ockergelbes Band mit geschwungenen weißen Querlinien
- Larven: ca. 25 mm lang, verschieden gefärbt, von weißlich bis gelblich-rot
Mehr Informationen zu den Lebensmittelmotten gibt es beim Umweltbundesamt.